Bloß weil ich oben die Sperre erwähnte. Die Sache ist kurios. Vor Jahren habe ich mich bei kath.net angemeldet und wohl auch ein, zwei Beiträge geschrieben. Habe mich dort kaum beteiligt, auch wenig gelesen. Eines Tages wollte ich mal wieder was schreiben – und hoppla! ich war gesperrt.
Nach drei oder vier Schreiben geruhte man endlich (anonym) zu antworten. Schließlich wurde ich wieder freigeschaltet. Ich schrieb wieder zwei Beiträge. Einige Wochen später wollte ich erneut – und hoppla! ich war schon wieder gesperrt.
Nun war’s mir zu blöd, ich hakte das Thema ab, berichtete aber gelegentlich mal kurz hier im Kreuzgang davon. Lange Zeit später bekam ich überraschenderweise Post vom kath.net-Betreiber. Ihm sei zugetragen worden, ich hätte mich beklagt, daß ich gesperrt worden sei. Nun existiere aber gar kein Konto unter meinem Namen. Er lade mich aber persönlich ein, mich neu anzumelden.
Ich dankte fein artig und registrierte mich neu. (Mein altes Konto war tatsächlich „nicht existent“, sprich: gelöscht. Zwei, drei Monate vorher war’s noch da gewesen – ich hatte es kontrolliert –, aber gesperrt.)
Ich schaute, ob’s was Interessantes gab, wozu ich kurz was hätte schreiben können. Dabei merkte ich, daß ich in manche Bereiche gar nicht hineinkam. Endlich begriff ich: Der Schlingel hatte einen „Clubbereich“ eingerichtet, den man nur gegen Zahlung von jährlich 50 Eiern betreten konnte. Darum also die überfreundliche Einladung!
Nun ja, ich bin natürlich nicht beigetreten, sondern lachte so schallend vorm Bildschirm, daß meine Frau bestürzt hereingeeilt kam, zu fragen, was mir fehle. Ein paar Wochen später schaute ich mal wieder dort nach – und war … na, was wohl? – Genau, gesperrt.
Soweit der Ausflug in die Psychopathologie. Vor ein paar Wochen hat mich auch der Administrator von mykath.de gesperrt. Ich hatte dort einen Verweis auf eine von mir erstellte Übersetzung einer kurzen Sala-Stampa-Meldung eingestellt. Ein Moderator änderte meinen Verweis, so daß er jetzt eine andere, innerhalb von mykath.de stehende, aber leider partiell falsche Übersetzung referenzierte.
Ich wies darauf hin, daß man meine Beiträge zwar löschen, aber nicht verfälschen dürfe, und verlangte restitutio in integrum statum. Darauf beschimpfte mich ein Moderator, ich gab die Sache an den Betreiber, der löschte meinen Beitrag samt Moderators Beschimpfung ganz und sperrte mich.
Vor ein paar Tagen haben sie mich endlich auch bei katholon.net gesperrt. Ich hatte dort mein »Dalai-Lamahohn«-Bildchen gebracht, was man sofort löschte, um dann eine Woche intern zu diskutieren und mich am Ende zu sperren. Mein jüngster Beitrag sei »das Tröpfchen« gewesen, »das das Töpfchen zum Überlaufen brachte«. Man wolle meine »Störmanöver« nicht mehr. Das war mir freilich schon länger aufgefallen. Gewisse Blockwarte hatten prinzipiell jeden von mir eingebrachten Gedanken zum Störmanöver erklärt und mit erhobenem Zeigefinge darauf verwiesen, daß dazu nichts mehr gesagt werden dürfe. Kam noch was, den Faden aufzunehmen, wurde prompt gelöscht. Das ist wie mit einem gewissen Pfarrgemeinderat , der gerade (und überhaupt in Permanenz) tagt.
Da kloppt’s anner Tür. Ein Mann steht draußen, nicht ganz im Ökoschlamperaufzug wie die Tagenden, etwas verschwitzt. »Gehört einem von Ihnen der Smart in der Feuerwehreinfahrt?« – Alle Räte schauen einander pikiert an. – »Bitte warten Sie einen Augenblick draußen, wir müssen uns beraten.« – Rumms. Der Mann steht vor der Tür und wundert sich. Durchs Fenster bobachtet er, wie draußen das Auto abgeschleppt wird. Durch die Tür zum Ratssaal zischt es immer wieder, gelegentlich klappert etwas, ein schrilles Kreischen, vom Türblatt gedämpft, dann wieder Ruhe. Und von vorn.
Endlich – wieviel Zeit vergangen ist, kann der Mann nicht sagen – öffnet sich die Tür einen Spalt weit. Eine beachtliche Nase schaut heraus, unter welcher es leis hervorklingt: »Es tut mir leid, aber wir glauben, sie passen nicht zu uns. Ich kann Sie …« – »Ich will auch bloß sagen, Ihr Auto …« – »… nicht hereinlassen.« – Rumms. – »… ist schon lange weg. Abgeschleppt.«
Tja. »Viel Spaß uffm Töppken«, kann ich dazu bloß noch sagen.