Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

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Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Stolz auf das eigene Volk ist nichts Falsches
19
86%
Stolz auf das eigene Volk ist gefährlich
1
5%
Das ist eine nationalistische Frage, du alter Rassist
1
5%
Lass doch solche Fragen, du bist schon als Nationalist aufgefallen
1
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22

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Robert Ketelhohn
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sollst du Vater und Mutter ehren oder verehren? ;) – Nimm
„achten“ und „Achtung“, dann werden wir uns einig.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Lioba
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Lioba »

Da stimme ich Robert zu! Vater und Mutter zu ehren ist ein Gebot, an das eine Verheissung geknüpft ist. Auch zu den eigenen kulturellen Wurzeln zu stehen halte ich für empfehlenswert- nicht unkritisch, hochmütig oder abwertend gegen andere, sondern demütig. Wir bauen auf den Fundamenten der vorangegangenen Generationen.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Sempre
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollst du Vater und Mutter ehren oder verehren? ;) – Nimm
„achten“ und „Achtung“, dann werden wir uns einig.
Ver- oder nicht ver-? Jedenfalls nicht adorar sondern venerar (.pt), nicht anbeten, sondern (ver)ehren. Achten ist m.E. weniger als ehren. Wie auch immer: wenn es im Gebot auf deutsch korrekt ehren heißt, dann ist ehren korrekt.

Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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taddeo
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Angesichts von ⅚ Zustimmung zu Antwort 1 – trotz teils vernünftiger
Beiträge – möchte ich doch einmal daran erinnern, daß Stolz oder Hoch-
mut die Haupt- oder Wurzelsünde schlechthin ist.
Damit habe ich weiter vorne auch versucht, zu argumentieren - aber auf diesem Ohr sind die ganzen Volksstolzen scheinbar taub.

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Robert Ketelhohn
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollst du Vater und Mutter ehren oder verehren? ;) – Nimm
„achten“ und „Achtung“, dann werden wir uns einig.
Ver- oder nicht ver-? Jedenfalls nicht adorar sondern venerar (.pt)
Ich kenne nicht die Feinheiten der portugiesischen Lexik, aber lateinisch
heißt es honorare – „achten, ehren“, nicht venerari – „verehren“. Ich schät-
ze mal, daß man das auf portugiesisch durchaus genauso unterscheiden
kann.

«Honora patrem tuum et matrem tuam, ut sis longævus super terram,
quam Dominus Deus tuus dabit tibi» (Ex 20,12).
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anneke6
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von anneke6 »

Aber aus diesen Haupt- oder Wurzelsünden muß ja nicht immer etwas Schlimmes wachsen. Zorn gehört auch zu den Hauptsünden…ist es deswegen gleich etwas Sündhaftes, wenn man über einen Mißstand in Zorn gerät?
Genauso wie Zorn für mich nicht automatisch das gleiche ist wie sinnlose, haßerfüllte Wut, so ist Stolz für mich nicht gleich Überheblichkeit.
???

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Sempre
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich kenne nicht die Feinheiten der portugiesischen Lexik, aber lateinisch heißt es honorare – „achten, ehren“, nicht venerari – „verehren“. Ich schätze mal, daß man das auf portugiesisch durchaus genauso unterscheiden kann.[/color]
«Honora patrem tuum et matrem tuam, ut sis longævus super terram,
quam Dominus Deus tuus dabit tibi» (Ex 20,12).
Stimmt: "Honra teu pai ... ".

Hier geistert einem der Venerável Mestre um die Ohren, sei es der Mestre Sala im Carnaval oder der Venerável Mestre da Loja (Loge).

Da ist es im Deutschen sicher besser 'achten' statt 'ehren' zu verwenden, um den Unterschied zu betonen. Wir achten die Vorfahren (und hochachten die Muselmänner ;) ).

Gruß
Sempre
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Robert Ketelhohn
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:(und hochachten die Muselmänner ;) )
Na, nicht gleich übertreiben. Achten reicht, und natürlich auch bloß, was die
Leute betrifft, nicht die falsche Religion. Die kann (und soll) man dulden, aber
nicht achten. Abgesehen von manchen beachtenswert richtigen Aussagen, wie
jener vom einen, allmächtigen und barmherzigen Schöpfergott oder der Aner-
kenntnis der Geburt Jesu von Nazareth aus der Jungfrau Maria. Da darf uns
denn schon einmal ein: »alle Achtung!« entfahren.
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ad-fontes
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von ad-fontes »

Und was, wenn der Islam - ohne es selber zu wissen - eine christliche Sekte ist?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Peregrin
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Peregrin »

ad-fontes hat geschrieben:Und was, wenn der Islam - ohne es selber zu wissen - eine christliche Sekte ist?
Getauft sind sie jedenfalls nicht, das ist allenfalls eine historische Wurzel.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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ad-fontes
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von ad-fontes »

Peregrin hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Und was, wenn der Islam - ohne es selber zu wissen - eine christliche Sekte ist?
Getauft sind sie jedenfalls nicht, das ist allenfalls eine historische Wurzel.
Mich wundert, daß in diesem Fall die Publizistik kaum Notiz von der historisch-kritischen Forschung nimmt:

Mohammed ist Jesus!

Eine Schlagzeile, die sich keiner abzudrucken traut oder die niemanden interessiert?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

ad-fontes hat geschrieben:Mich wundert, daß in diesem Fall die Publizistik kaum Notiz von der historisch-kritischen Forschung nimmt:

Mohammed ist Jesus!

Eine Schlagzeile, die sich keiner abzudrucken traut oder die niemanden interessiert?
Wasn das fürn Scheiß?
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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

Man kann ja "stolz auf das eigene Volk" auch ausdrücken "sich seiner Herkunft gesinnen und diese ehren".
Aber das ist verdammt schwer, wenn ein Volk auf dem besten Weg ist, seine eigene Sprache und Grammatik zu vergessen (ich meine damit nicht die natürlichen Modifizierungen über der Zeit).
Ich liebe die deutsche Sprache und finde es schade. Hier im Kreuzgang erfreue ich mich eloquenter Schreiber mit tiefem Wissen in Orthographie und Sprachherkunft. :daumen-rauf:

Wenn schon Ihr nicht stolz auf Euer Volk seid: ich bin es *

Gruß,
Nassos

* was meine ich wohl hier: Euer Volk oder mein eigenes? :pfeif:
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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sollst du Vater und Mutter ehren oder verehren? ;) – Nimm
„achten“ und „Achtung“, dann werden wir uns einig.
Vater und Mutter sind ja meistens auch Teil des Volkes :breitgrins:
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ad-fontes
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von ad-fontes »

Nassos hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Mich wundert, daß in diesem Fall die Publizistik kaum Notiz von der historisch-kritischen Forschung nimmt:

Mohammed ist Jesus!

Eine Schlagzeile, die sich keiner abzudrucken traut oder die niemanden interessiert?
Wasn das fürn Scheiß?
Genau das würde wohl auch der Moslem denken, wenn er es hört (und dazu eine Fatwa aussprechen :D )

Die Thesen in Kurzform:
1. Mohammed, so wie der Islam ihn sieht, sprich als eine historische Gestalt des 7. Jh., hat es nie gegeben.
2.Der Felsendom wurde noch als christliche, wenn auch nicht reichskirchliche Kirche errichtet (unter Chosrau IV.?).
3. Das dort aufgestellte Glaubensbekenntnis lautete: "Es gibt nur einen Gott und er hat keinen Beigesellten (d. h. keinen Sohn) und der Gepriesene (= *muhammad = Jesus) ist sein Gesandter."
4. Der Koran geht in seinem Kernbestand auf ein ostsyrisches ("nestorianisches") Hymnar zurück.

Demnach hat es auch keinen Auszug aus Mekka etc. gegeben. Die verbreiteten Vorstellungen über die Entstehung der umma sind Legenden, die im 9. Jahrhundert entstanden als sich der Islam bereits als eigene Religion begriff und als solche konsolidiert hatte, somit quasi "Geschichten aus 1000 und einer Nacht".
Zuletzt geändert von ad-fontes am Samstag 12. Dezember 2009, 00:08, insgesamt 5-mal geändert.
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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

seid Ihr nicht manchmal auch der Meinung, dass wir uns manchmal etwas zu sehr mit dem Islam beschäftigen?
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ad-fontes
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von ad-fontes »

Nassos hat geschrieben:seid Ihr nicht manchmal auch der Meinung, dass wir uns manchmal etwas zu sehr mit dem Islam beschäftigen?
Würde obige (historisch-kritische) Erkenntnis von den Moslems angenommen, wäre das ein prima Ansatzpunkt für eine christliche Remissionierung.

Nur: Es ist wie mit der Minarettpolitik; die Ergebnisse der Wissenschaft können als ein genauso scharfes Fallbeil gegen christliche Mythen gewenden werden.
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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

Dass sich bei der Gleichung einem Moslem die Zehennägel nach oben wegbiegen, war mir auch klar. Aber wer behauptet eigentlich solch geistigen Durchfall??? (ad-fontes, bitte nimm das nicht als Zurechtweisung, ich meine mit dem Motzen den Spruch, nicht Dich, ok?)
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lifestylekatholik
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von lifestylekatholik »

Nassos hat geschrieben:Dass sich bei der Gleichung einem Moslem die Zehennägel nach oben wegbiegen, war mir auch klar. Aber wer behauptet eigentlich solch geistigen Durchfall???
Hier der Verweis mit anschließendem Diskussiönchen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Nassos
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Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?

Beitrag von Nassos »

Ach so. Tja.
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