Was ist schlecht am Schlechten?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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overkott
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Was ist schlecht am Schlechten?

Beitrag von overkott »

Diese Frage möchte ich gerne an euch weitergeben.

Wer weiß Antwort?

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

alles
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

An Metadiskussionen ist schlecht, dass sie die anderen Kreuzgänger aufhalten. Von den Energiekosten ganz zu schweigen. Wie viele Bäume nur für diesen Thread abgeholzt werden mussten...

;D
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.
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sofaklecks
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Etwas Gutes

Beitrag von sofaklecks »

Etwas Gutes hat auch das Schlechte:

Mein Neffe pflegte in seiner ungezogenen Phase auf den Hinweis, es falle schwer, an seinem Verhalten etwas Gutes zu entdecken, zu erwidern, er sei zumindest als abschreckendes Beispiel gut zu verwenden.

sofaklecks

Raimund J.
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Re: Was ist schlecht am Schlechten?

Beitrag von Raimund J. »

overkott hat geschrieben:Diese Frage möchte ich gerne an euch weitergeben.

Wer weiß Antwort?
Wie soll man so eine unpräzise Frage beantworten?

Was ist denn "das Schlechte" bzw. "das Gute"?
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?

Pierre
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?

Pierre
Die Bewertung liegt schon in der Bezeichnung als Klauen und Stehlen. Die Bewertung ergibt sich sowohl aus deiner Absicht, als auch aus der Absicht des Diebes. Da es keine vorhergehende oder nachträgliche Einigung auf die Übergabe oder Übernahme des Geldbeutels gab, war die Handlung von außen, also objektiv betrachtet schlecht.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?

Pierre
Die Bewertung liegt schon in der Bezeichnung als Klauen und Stehlen. Die Bewertung ergibt sich sowohl aus deiner Absicht, als auch aus der Absicht des Diebes. Da es keine vorhergehende oder nachträgliche Einigung auf die Übergabe oder Übernahme des Geldbeutels gab, war die Handlung von außen, also objektiv betrachtet schlecht.
Diese Antwort ist bedingt durch die Moral, aber nicht objektiv.

Pierre
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.

"Was ist gut am Guten?"

Gruß, ad_hoc
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Diese Antwort ist bedingt durch die Moral, aber nicht objektiv.

Pierre
:roll: Ohne Moral ists schwer irgendwie objektiv sein zukönnen.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?

Pierre
Die Bewertung liegt schon in der Bezeichnung als Klauen und Stehlen. Die Bewertung ergibt sich sowohl aus deiner Absicht, als auch aus der Absicht des Diebes. Da es keine vorhergehende oder nachträgliche Einigung auf die Übergabe oder Übernahme des Geldbeutels gab, war die Handlung von außen, also objektiv betrachtet schlecht.
Diese Antwort ist bedingt durch die Moral, aber nicht objektiv.

Pierre
Ethisch und objektiv fallen nicht völlig auseinander. Denn subjektiv meint ich und wir, objektiv meint du und ihr. Wenn wir also sagen: "Ihr habt euch nicht geeinigt.", dann ist diese Aussage objektiv. Damit muss eine Handlung noch nicht ethisch bewertet sein. Dabei kann schlecht böse oder auch ungünstig bedeuten. Im Sinne von ungünstig ist in dem von dir geschilderten Fall das Klauen und Stehlen jedenfalls objektiv schlecht für dich.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Wenn Pierre mal wegen Geld ausgeraubt und schwer verletzt worden wäre, was ich niemand wünsche, wäre seine Antwort ganz anders ausgefallen.

Es ist komisch: Ich kannte mal studierte Psychologen, die meinten, es gäbe keine Schuld. Meine Antwort: Dann zünde ich mal eurer Haus an und warte, ob ihr mich dann nicht beschuldigt und ähnliches. Danach war Schweigen im Walde.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Pierre hat geschrieben:Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?

Pierre
Mir fällt dabei eine Geschichte für Kinder ein, die es gleichzeitig als Musical gibt: Der kleine Tag
Kurz einiges zum Musical: Die Tage kommen auf die Erde und je nachdem, was sie gemacht haben, kommen sie in die ersten Reihen oder nach hinten.
Der kleine Tag kommt nach ganz hinten; ist daüber traurig. Ein Tag aus der ersten Reihe unterhält sich mit ihm darüber, sagt auch einiges über sich selbst:
Er ist der Tag, an dem die Linse erfunden wurde, daher in der ersten Reihe. - Er sagt, dass mit der Linse z. B. Brillen gemacht werden aber Linsen auch gebraucht werden, für Zielfernrohre bei Gewehren, die im Krieg eingesetzt werden.
Und er endet mit der Frage: Bin ich nun ein guter Tag, oder ein schlechter?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Edi hat geschrieben:Wenn Pierre mal wegen Geld ausgeraubt und schwer verletzt worden wäre, was ich niemand wünsche, wäre seine Antwort ganz anders ausgefallen.

Es ist komisch: Ich kannte mal studierte Psychologen, die meinten, es gäbe keine Schuld. Meine Antwort: Dann zünde ich mal eurer Haus an und warte, ob ihr mich dann nicht beschuldigt und ähnliches. Danach war Schweigen im Walde.
Naja, Bildung vernebelt manchmal den Hausverstand. Wenn etwas - ums mit Chesterton zu sagen - so handgreiflich ist wie eine kartoffel, in dieser Welt dann ist es die Sünde.
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Samuel
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Beitrag von Samuel »

Pierre hat geschrieben:Diese Antwort ist bedingt durch die Moral, aber nicht objektiv.
Pierre
Hallo Pierre,

Parasitäres Verhalten ist schlecht,
also gegen die goldene Regel zu verstoßen,
nach nicht verallgemeinerbaren Prinzipien zu handeln,
den anderen nur als Mittel für meine Zwecke gebrauchen (Kant).

Es müsste möglich sein, die objektive Wahrheit des kategorischen Imperativs mittels transzendentalpragmatischer Argumentation aufzuweisen, d.h. du kannst mir nicht widersprechen, ohne dich in Widersprüche zu verwickeln:

Du müsstest beispielsweise zu mir sagen: "Ich will dich nur als Mittel für meine Zwecke gebrauchen" - unmöglich! Denn wenn du mir etwas sagst, willst du mich ja überzeugen - natürlich, um selbst recht zu behalten, aber eben auch, um mich zu überzeugen.

Wer davon überzeugt ist, dass es kein objektiv böses (und damit auch kein gutes) Verhalten gibt, der müsste stumm bleiben "wie eine Pflanze" (Aristoteles), denn wenn ich etwas sage, dann ja, weil ich überzeugt bin, dass wahr ist, was ich sage und dass es gut ist, das zu sagen.
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Samuel hat geschrieben: Du müsstest beispielsweise zu mir sagen: "Ich will dich nur als Mittel für meine Zwecke gebrauchen" - unmöglich! Denn wenn du mir etwas sagst, willst du mich ja überzeugen - natürlich, um selbst recht zu behalten, aber eben auch, um mich zu überzeugen.
Hallo Samuel,

Ich will niemanden überzeugen, dazu bin ich zu alt um noch zu glauben, dass sich Menschen überzeugen lassen.

Pierre
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.

"Was ist gut am Guten?"

Gruß, ad_hoc
Daß es ist.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.

"Was ist gut am Guten?"

Gruß, ad_hoc
Daß es ist.
Eben: Gut ist am Guten, dass es ist = Gut ist am Guten also alles.
Im Umkehrschluß + Konsequenz::
Schlecht ist am Schlechten, dass es ist = Schlecht ist am Schlechten also alles
8)
Gruß, ad_hoc
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

ad_hoc hat geschrieben: Eben: Gut ist am Guten, dass es ist = Gut ist am Guten also alles.
Im Umkehrschluß + Konsequenz::
Schlecht ist am Schlechten, dass es ist = Schlecht ist am Schlechten also alles
8)
Gruß, ad_hoc
Lies doch (nochmals) meinen letzten Beitrag (gilt auch für Robert), in dem ich einiges aus dem Musical "Der kleine Tag" widergebe.
Dann möchte ich die Antwort haben: War der Tag aus der ersten Reihe ein guter oder ein schlechter Tag?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Vielleicht sollte zuerst einmal definiert werden, was denn nun schlecht überhaupt ist.

Mir wurde der Geldbeutel geklaut, für mich ganz schlecht, der Dieb dagegen verdiente 200 Euro, für ihn war es gut. War nun der Akt des Stehlens (von der Moral mal abgesehen) objektiv gut oder schlecht?
Die Bewertung liegt schon in der Bezeichnung als Klauen und Stehlen. Die Bewertung ergibt sich sowohl aus deiner Absicht, als auch aus der Absicht des Diebes. Da es keine vorhergehende oder nachträgliche Einigung auf die Übergabe oder Übernahme des Geldbeutels gab, war die Handlung von außen, also objektiv betrachtet schlecht.
Diese Antwort ist bedingt durch die Moral, aber nicht objektiv.
[/color]

Das ist richtig. Das heißt nicht, daß es keine objektive Moral geben könne. Sie muß sich aber logisch stringent aus der Ontologie entwickeln lassen, sonst erhalten wir nichts als voluntaristische Zweck-Ethiken.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.
"Was ist gut am Guten?"
Daß es ist.
Eben: Gut ist am Guten, daß es ist = Gut ist am Guten also alles.
Im Umkehrschluß + Konsequenz:
Schlecht ist am Schlechten, daß es ist = Schlecht ist am Schlechten also alles
Fehlschluß. Das Schlechte ist nicht.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphaela, :ikb_smartass: ein Tag ist ein bloßer, gewillkürter Begriff, um eine Unterteilung der Zeit ermöglichen und benennen zu können. Ein Tag hat kein eigenes Sein (nicht mal die Zeit hat das), er ist also nicht. Darum kann er nicht gut sein. Er bedeutet aber auch nicht einen Mangel am Sein, also ist er auch nicht schlecht. Ein Begriff, nichts weiter.

(Ich weiß, das wolltest du nicht hören. Selber schuld, wenn du ausgerechnet mich fragst. :P)
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overkott
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Beitrag von overkott »

Robert, gibt es denn ein höheres Sein und ein niederes Sein?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zumindest gibt es absolutes und abgeleitetes Sein. Ungeschaffenes und geschaffenes.
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Beitrag von Raphaela »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Raphaela, :ikb_smartass: ein Tag ist ein bloßer, gewillkürter Begriff, um eine Unterteilung der Zeit ermöglichen und benennen zu können. Ein Tag hat kein eigenes Sein (nicht mal die Zeit hat das), er ist also nicht. Darum kann er nicht gut sein. Er bedeutet aber auch nicht einen Mangel am Sein, also ist er auch nicht schlecht. Ein Begriff, nichts weiter.

(Ich weiß, das wolltest du nicht hören. Selber schuld, wenn du ausgerechnet mich fragst. :P)
Dann frage ich dich eben, ob der Erfinder der Linse damit was Gutes oder was Schlechtes erfunden hat. - Darauf geht es ja eigentlch hinaus. Denn es geht ja darum, was mit der Linse alles gemacht worden ist.
:ikb_msn-tongue: :ikb_msn-wink:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Linse ist gut geschaffen. Selbst der Teufel ist gut geschaffen. Abusus non tollit usum. Der Mißbrauch hebt den rechten Gebrauch nicht auf und schon gar nicht das Sein selber.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Wenn wir also Gott als den schöpferischen Geist allen Seins verstehen, der damit selbst höheres, absolutes Sein ist, dann muss der Teufel niederes, geschaffenes Sein sein.

Das ist der Logik der Geschichte vom gefallenen Engel ebenso wie die Logik dessen, dass Judas als ein Teufel bezeichnet wird.

Das Abwenden vom Guten bezeichnen wir als schlecht.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.
"Was ist gut am Guten?"
Daß es ist.
Eben: Gut ist am Guten, daß es ist = Gut ist am Guten also alles.
Im Umkehrschluß + Konsequenz:
Schlecht ist am Schlechten, daß es ist = Schlecht ist am Schlechten also alles
Fehlschluß. Das Schlechte ist nicht.
Stimmt. Das Schlechte hat kein eigenes Sein. Es ist die Abneigung gegenüber dem Guten. Der Mensch kann sich wirklich entscheiden und er soll sich entscheiden. Liebe ist nur in Freiheit möglich.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nie waren wir so einig wie heute.

<IMG src="http://www.pharmaziestudenten-hd.de/BVT ... erfrau.jpg" width=30>
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

overkott hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:alles
Nein, nichts. ;) Soll heißen: daß was fehlt.
Also der Mangel am Guten.
"Was ist gut am Guten?"
Daß es ist.
Eben: Gut ist am Guten, daß es ist = Gut ist am Guten also alles.
Im Umkehrschluß + Konsequenz:
Schlecht ist am Schlechten, daß es ist = Schlecht ist am Schlechten also alles
Fehlschluß. Das Schlechte ist nicht.
Stimmt. Das Schlechte hat kein eigenes Sein. Es ist die Abneigung gegenüber dem Guten. Der Mensch kann sich wirklich entscheiden und er soll sich entscheiden. Liebe ist nur in Freiheit möglich.
Kann ich nur bestätigen:
Overkotts letzte Erklärung hat mir die Augen geöffnet.
:ja:
Gruß, ad_hoc
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Eigentlich sind das alles Wortspielereien.
Gibt es einen allgemeinverbindlichen Codex, was nun gut sei?

Lügen ist nicht gut, aber mein Vater hat sein Leben und das Leben seiner Familie gerettet, weil er1942 im Hitlerdeutschland log.

Heiligt der Zweck die Mittel?

Und wo ist genau die Grenze zwischen gut und schlecht?

Pierre

Ps. Am Meisten wird wohl im Bereich der Gefühle gelogen.... warum wohl????
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