Sempre hat geschrieben:Um Anthropozentrismus geht es auch ganz und gar nicht, sondern alleine und nur um den freien Willen, den wir eben nur beim Menschen beobachten, der als Abbild Gottes geschaffen wurde.
Letztlich ist Gott für alles und jedes und auch das letzte Sandkorn auf Erden verantwortlich, soweit er nicht die Geschöpfe mit freiem Willen ausgestattet hat und diesen (Engeln und Menschen) somit eine gewisse Verantwortung übertragen hat.
Ach komm Sempre….
Es ist dein Glaube, und dieser steht dir natürlich in einer demokratischen Gesellschaft als Teil deine Denkfreiheit immer zu. Aber, es gibt keinerlei Beweise für metaphysische Erscheinungen wie Engel oder Götter (auch nicht für den Gott Abrahams), also tu nicht so, als basiere der Glaube auf unerschütterliche Tatsachen.
Alles was den Menschen als den Mittelpunk oder Ziel von irgendetwas sieht ist Anthropozentrismus. Machen wir uns doch da nichts vor.
Sempre hat geschrieben:Es ergibt sich, dass ausnahmslos alles, was passiert, gewollt ist. Entweder von Gott oder von Geschöpfen mit freiem Willen.
Ich will keine neue Baustelle in dieser Debatte aufreißen, aber du weißt sicher, dass der sog. Freie Wille das von Dir so hoch gepriesene Kausalitätsprinzip verletzt. Andererseits denke ich auch, dass das was wir für unseren Freien Willen halten, durchaus mit einem strengen Determinismus vereinbar (kompatibel) sein kann. Es ist ein äußerst komplexes Thema was seinen eigene Diskussionsthread verdient, meine ich.
Sempre hat geschrieben:Anaxagoras hat geschrieben:Du gehst von der Idee eines Schöpfergottes aus, ich von der Allmacht der Natur. Ich akzeptiere einfach dass ich es nicht wirklich verstehe. Also machen wir uns nicht vor, dass der eine es besser weiß als der Andere.
Ich gehe nicht von einer Idee aus. Deine Unterstellung, ich ginge von einer Idee aus, ist wohl wieder nur eine Projektion Deinerseits. Ich gehe davon aus, dass die Grundlagen unseres Denkens, wie sie die Altvorderen herausgearbeitet haben, vernünftig sind. Ich schließe auf den Schöpfer, der gemäß aller Vernunft existiert.
Schau…
Diese Grundlagen sind Teil deines Glaubensbekenntnisses, also stell sie bitte nicht als unerschütterliche Tatsachen hin, denn sie wurden niemals, auch nur ansatzweise bewiesen. Ich nahm mir die Freiheit, die göttliche Schöpfung als Deine
Idee zu bezeichnen. Ich hätte genauso gut Hypothese sagen können.
Also steig von deinem hohen Ross herunter rede mit mir über deine Gottesvorstellungen (wenn du willst) aber versuch mir nicht weiszumachen sie beruhten auf irgendwelchen unumstößlichen Fakten.
Sempre hat geschrieben:Du glaubst an Selbstorganisation obwohl die Autoritäten der Wissenschaft, die Du verehrst, klipp und klar sagen, dass man Dein Weltbild zwar nicht völlig ausschließen kann, dass es aber theoretisch und praktisch einfach nur unplausibel ist.
Blödsinn.
Spontane Selbstorganisation ist in der Natur weder theoretisch noch unplausibel, sondern eine beobachtbare intersubjektive Realität. Du hast ja selbst das Beispiel des Eiskristalls angeführt.
Sempre hat geschrieben:Ich bin es gewohnt, dass man naturwissenschaftliche Modelle dann akzeptiert, wenn sie hochgradig plausibel sind, und nicht etwa, wenn sie nicht mit völliger Sicherheit ausgeschlossen werden können.
Das was Du als Unklarheit des Ausdrucks bei den Wissenschaftlern beklagst, beruht auf ihre Vorsicht und dem Wissen darum, dass ein Mensch niemals Gewissheit haben kann. Eine ähnliche Erkenntnis hatte da schon Socrates. Das ist Ausdruck einer persönlichen Bescheidenheit von der viele andere Menschen sich ein Stück abschneiden könnten.
Sempre hat geschrieben:Anaxagoras hat geschrieben:Also machen wir uns nicht vor, dass der eine es besser weiß als der Andere.
Welch ein Rückzug Deinerseits. Herzlichen Dank, dass Du Dich hier von Deinem früheren Vorwurf der Ignoranz deutlich distanzierst.
Das war kein Rückzug meinerseits sondern ein Angebot unsere gegenseitigen Standpunkte zu verstehen.
Der Vorwurf der Ignoranz gilt immer noch voll und ganz aber er bezog sich auf die Evolution als grundlegenden Mechanismus für die Entstehung der Vielfalt des Lebens.
Ich schlug Dir vor, uns nichts vormachen zu wollen im Bezug auf den Ursprung des Universums, denn da weiß keiner von uns was wirklich geschah.