Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land . Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Ich sehe darin nichts Verkehrtes. Warum sollte man nicht stolz auf seine Herkunft/sein Volk sein? Ich rede hier nicht von Nationalismus oder Rassismus oder dem Gedanken von einer Herrenrasse - sondern von einem gesunden Nationalbewusstsein.
Ich als Schweizer (darf ich das sagen? ) sehe auch einige Völker als uns näher stehend an als andere - so z.B. die Deutschen, Österreicher oder die Franzosen.
Frage: darf man das heute nicht mehr - ist man dann Rassist oder Nationalist? Ist das Gutmenschenstum schon so weit, dass man sich nicht mehr als Angehöriger eines Volkes zu erkennen geben darf?
Was meint ihr?
Ich sehe darin nichts Verkehrtes. Warum sollte man nicht stolz auf seine Herkunft/sein Volk sein? Ich rede hier nicht von Nationalismus oder Rassismus oder dem Gedanken von einer Herrenrasse - sondern von einem gesunden Nationalbewusstsein.
Ich als Schweizer (darf ich das sagen? ) sehe auch einige Völker als uns näher stehend an als andere - so z.B. die Deutschen, Österreicher oder die Franzosen.
Frage: darf man das heute nicht mehr - ist man dann Rassist oder Nationalist? Ist das Gutmenschenstum schon so weit, dass man sich nicht mehr als Angehöriger eines Volkes zu erkennen geben darf?
Was meint ihr?
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
User hat sich vom KG verabschiedet
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Ohne lange zu zögern habe ich geantwortet: Nein, es ist nicht falsch.
Allerrdings kann ich dank eigener Erfahrung den Rat geben, daß man durchaus revisionistisch sein sollte. Vieles, was in den Schulbüchern über sein eigenes Land beziehungsweise "die anderen" stand ist nicht haltbar…
Aber einen Mißstand in der Geschichte des eigenen Landes zuzugeben beziehungsweise einzuräumen, daß man ein anderes Land zu Unrecht beschuldigt hat, tut dem Patriotismus keinen Abbruch, denn es gibt wohl kaum ein Land, das 100% verabscheunswürdig ist.
Allerrdings kann ich dank eigener Erfahrung den Rat geben, daß man durchaus revisionistisch sein sollte. Vieles, was in den Schulbüchern über sein eigenes Land beziehungsweise "die anderen" stand ist nicht haltbar…
Aber einen Mißstand in der Geschichte des eigenen Landes zuzugeben beziehungsweise einzuräumen, daß man ein anderes Land zu Unrecht beschuldigt hat, tut dem Patriotismus keinen Abbruch, denn es gibt wohl kaum ein Land, das 100% verabscheunswürdig ist.
???
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
anneke6 hat geschrieben:Ohne lange zu zögern habe ich geantwortet: Nein, es ist nicht falsch.
Bei uns steht nicht allzuviel Verurteilendes über die anderen in den Schulbüchern. Über den Nationalsozialismus wurde uns z.B. gesagt, dass er häufig gegen die Deutschen als Ganzes verwendet werde, dass das aber historisch falsch sei, da das damalige Regime nicht zögerte, auch deutsche Aufwiegler zu verfolgen. Ausserdem gab es auch in der Schweiz die "Braunen", die die Vereinigung mit Deutschland wollten, so wie es Deutsche und Österreicher (Baden, Voralberg) gab, die Anschluss zur Schweiz suchten, das wurde nie bestritten.anneke6 hat geschrieben:Allerrdings kann ich dank eigener Erfahrung den Rat geben, daß man durchaus revisionistisch sein sollte. Vieles, was in den Schulbüchern über sein eigenes Land beziehungsweise "die anderen" stand ist nicht haltbar…
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
User hat sich vom KG verabschiedet
- Christiane
- Beiträge: 1708
- Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
- Wohnort: Berlin (Tegel)
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Ihr Schweizer seid ein kleines tapferes Völkchen, dass inmitten großer Nachbarnationen seit Jahrhunderten stolz seine Unabhängigkeit behauptet. Gegen eine gesunde Portion Patriotismus ist überhaupt nichts einzuwenden (im konkreten Fall wie auch allgemein). Im Gegenteil. Laß dir da bloß nichts einreden.Christ86 hat geschrieben:Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land . Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
DankeChristiane hat geschrieben:Ihr Schweizer seid ein kleines tapferes Völkchen, dass inmitten großer Nachbarnationen seit Jahrhunderten stolz seine Unabhängigkeit behauptet. Gegen eine gesunde Portion Patriotismus ist überhaupt nichts einzuwenden (im konkreten Fall wie auch allgemein). Im Gegenteil. Laß dir da bloß nichts einreden.Christ86 hat geschrieben:Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land . Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Christiane
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
User hat sich vom KG verabschiedet
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
- Christiane
- Beiträge: 1708
- Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
- Wohnort: Berlin (Tegel)
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Wir Deutschen waren mal ein echtes Kulturvolk. Dahin müssten wir zurück. Aber meiner Meinung nach sollte es auch gar nicht darum gehen, ob eine Nation irgendwelche Glanzleistungen vorzuweisen hat. Die Identifikation mit dem eigenen Volk sollte zunächst mal davon unabhängig sein. Mit seiner eigenen Familie fühlt man sich ja auch nicht bloß verbunden, weil diverse Familienmitglieder es zu etwas gebracht haben (zumindest sollte es so sein). Soviel dazu. Wenn dann ein Volk zusätzlich noch von sich behaupten kann, im Laufe seiner Geschichte das eine oder andere Große vollbracht zu haben, um so schöner.Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Du sollst überhaupt nicht.Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Welches Wort davon du betonen willst, sei dir überlassen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Das Europa der Zukunft wird sich nicht mehr nach Staaten, sondern nach Kulturkreisen/Regionen organisieren.
In Europa haben ca. 100 Millionen Menschen Deutsch als Muttersprache. Es gilt, diese Sprache (und die von ihr ausgehende Kultur) zu pflegen, zu bewahren und vor allem zu verteidigen (Anglismen!).
In Europa haben ca. 100 Millionen Menschen Deutsch als Muttersprache. Es gilt, diese Sprache (und die von ihr ausgehende Kultur) zu pflegen, zu bewahren und vor allem zu verteidigen (Anglismen!).
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Stolz auf die eigene Herkunft und die Heimat ist nicht falsch, solange daraus nicht Überheblichkeit entsteht. Der Stolz auf die Heimat verpflichtet uns vielmehr, das, was wir an unserem Land schätzen zu bewahren, zu verteidigen und daran weiter zu bauen.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Der Stolz war seit jeher die schlimmste der sogenannten "Hauptsünden", deren Reihenfolge sich am Ausmaß der darin manifestierten Ichbezogenheit bemißt. Insofern ist Stolz grundsätzlich etwas Verkehrtes.
Warum sollte man außerdem Stolz auf das eigene Volk sein? Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen. Wer kann etwas dafür, daß er diesem Volk angehört? Wer hat irgendwas zu dessen "Großtaten" in der Vergangenheit beigetragen?
Und was ist überhaupt das "eigene Volk"? Sind es - um von mir auszugehen - meine väterlichen Vorfahren, die Sudetendeutschen, oder meine mütterlichen, die Oberpfälzer? Sind es alle Altbaiern, oder gar alle Deutschen?
Ich persönlich kann mit dem Begriff "Stolz auf das eigene Volk" nicht das Geringste anfangen. Ich bin zwar froh, in Bayern zu leben, aber stolz darauf bin ich weiß Gott nicht. Ich könnte mir genauso gut vorstellen, etwa in Italien zu leben, wenn es sein müßte. Ich freue mich auch über meine beiden prächtigen Kinder, aber stolz auf sie zu sein widerstrebt mir zuinnerst - genauso wie "Stolz" über eigene Erfolge, die man ab und zu hat. Dankbar bin ich für all dies, aber ich weiß, daß diese Dinge eher ein Geschenk von Gottes Gnade sind als mein eigenes Verdienst.
Warum sollte man außerdem Stolz auf das eigene Volk sein? Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen. Wer kann etwas dafür, daß er diesem Volk angehört? Wer hat irgendwas zu dessen "Großtaten" in der Vergangenheit beigetragen?
Und was ist überhaupt das "eigene Volk"? Sind es - um von mir auszugehen - meine väterlichen Vorfahren, die Sudetendeutschen, oder meine mütterlichen, die Oberpfälzer? Sind es alle Altbaiern, oder gar alle Deutschen?
Ich persönlich kann mit dem Begriff "Stolz auf das eigene Volk" nicht das Geringste anfangen. Ich bin zwar froh, in Bayern zu leben, aber stolz darauf bin ich weiß Gott nicht. Ich könnte mir genauso gut vorstellen, etwa in Italien zu leben, wenn es sein müßte. Ich freue mich auch über meine beiden prächtigen Kinder, aber stolz auf sie zu sein widerstrebt mir zuinnerst - genauso wie "Stolz" über eigene Erfolge, die man ab und zu hat. Dankbar bin ich für all dies, aber ich weiß, daß diese Dinge eher ein Geschenk von Gottes Gnade sind als mein eigenes Verdienst.
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Nein. Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.taddeo hat geschrieben:Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Oh ja, das kenne ich. Aber diese Mütter empfinden das nicht als die Leistung eines anderen Menschen, sondern als ihre eigene: "Schaut her: Mein Kind, meine Erziehung, meine Förderung ..." anstatt zu denken "Danke, lieber Gott, daß dieses Kind trotz meiner Erziehung seine Talente so gut nutzen kann, die du ihm geschenkt hast".lifestylekatholik hat geschrieben:Nein. Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.taddeo hat geschrieben:Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen.
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Nee, da sprichste wohl von anderen Müttern. Die meinte ich nicht. Ich meinte wirklich die Mutter, die sich freut, dass ihr Kind das geschafft hat, und die stolz auf es ist.taddeo hat geschrieben:Oh ja, das kenne ich. Aber diese Mütter empfinden das nicht als die Leistung eines anderen Menschen, sondern als ihre eigene: "Schaut her: Mein Kind, meine Erziehung, meine Förderung ..." anstatt zu denken "Danke, lieber Gott, daß dieses Kind trotz meiner Erziehung seine Talente so gut nutzen kann, die du ihm geschenkt hast".lifestylekatholik hat geschrieben:Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.
Edit: Einen Aspekt habe ich vergessen: Du hast insofern Recht, als diese Mütter, von denen ich sprach, das tatsächlich nicht als Leistung eines anderen, fremden, abgetrennten, beziehungslosen Menschen empfinden, sondern tatsächlich empfinden: Das ist mein Kind, das gehört zu mir und ich zu ihm, wir sind miteinander verbunden.
Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Montag 30. November 2009, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Genau diese Formulierung habe ich in obigen Auswahlmöglichkeiten spon-Christiane hat geschrieben:Identifikation mit dem eigenen Volk
tan vermißt. Zum Stolz könnte ich höchstens sagen: »Kommt drauf an.«
(Aktuell: )
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Wenn man ein Weilchen weg von der Familie und seinem Volk ist wacht diese Verbundenheit wieder auf. Auch wenn es ganz dolle wegerzogen war und sich schon in Abscheu verwandelt hat.lifestylekatholik hat geschrieben:Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Stolz ist vielleicht ein schwieriges Wort- aber Identifikation klingt nunja - fade.
Welchen zutreffenden Begriff gibt es denn, der nicht konstruiert klingt?
Welchen zutreffenden Begriff gibt es denn, der nicht konstruiert klingt?
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Selbstverständliche natürliche Verbundenheit wie lifestylekatholik benutzt hat gefällt mir
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Mir wurde da nie was "aberzogen". Trotzdem kann ich "Stolz auf das eigene Volk" nicht nachvollziehen.lifestylekatholik hat geschrieben:Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Das Wort Stolz ist auch nix.
Man nennt es ja nicht Vaterlandstolz sondern Vaterlandsliebe.
Mir fällt grad auf die schnelle auch nichtmal was ein worauf ich stolz sein könnte, aber lieben tu ich es trotzdem mehr als andere.
Man nennt es ja nicht Vaterlandstolz sondern Vaterlandsliebe.
Mir fällt grad auf die schnelle auch nichtmal was ein worauf ich stolz sein könnte, aber lieben tu ich es trotzdem mehr als andere.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Ich glaube doch. Deine Reaktion »Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen«, ist die übliche (Denk- und) Wortschablone, die in Bundesdeutschland immer gesagt wird, wenn es um Nationalstolz geht. Das ist fast wie ein Pawlowscher Reflex. Und der ist anerzogen.taddeo hat geschrieben:Mir wurde da nie was "aberzogen".
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Ich benutze ganz gerne den Begriff "Verbundenheit".
Tarec
Tarec
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
lifestylekatholik hat geschrieben:Ich glaube doch. Deine Reaktion »Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen«, ist die übliche (Denk- und) Wortschablone, die in Bundesdeutschland immer gesagt wird, wenn es um Nationalstolz geht. Das ist fast wie ein Pawlowscher Reflex. Und der ist anerzogen.taddeo hat geschrieben:Mir wurde da nie was "aberzogen".
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Der gängigen Formel, das nur man stolz auf etwas seien könne, das man selber auch erarbeitet hat, stehe ich eher skeptisch gegenüber, weil Stolz hier i.d.R. verstanden wird als die Attitüde des Gewinners, der sich eine Leistung zuschreibt. Und dieser Wettbewerbsirrsinn hat natürlich die Idee delegitimiert, daß Stolz nichts zu tun haben muss mit einer Leistung, die ihn erst rechtfertigen muss, sondern auch empfunden werden kann jenseits der Frage, ob die Deutschen, Schweizer, Keniaer in dieser oder jener Statistik nun vorne auftauchen oder hinten, sondern einfach so gut und schlecht wie sind, stolz bejaht werden können.
Dazu kommt natürlich die Attitüde der Elementarteilchen; so wie Thatcher gesagt hat: "There's no such thing as society. There are only individuals."
Liberaler Unsinn also.
Edit: Wobei ich persönlich aber, also als jemand, dessen Familie aus verschiedenen Völkern und Nationen zusammengesetzt ist, so einen "klassischen" Nationalstolz nicht empfinde. Sollte ich vielleicht auch erwähnen, wenn ich vorher so bisschen holzhammerig über "liberalen Unsinn" schreibe u.dgl.
Dazu kommt natürlich die Attitüde der Elementarteilchen; so wie Thatcher gesagt hat: "There's no such thing as society. There are only individuals."
Liberaler Unsinn also.
Edit: Wobei ich persönlich aber, also als jemand, dessen Familie aus verschiedenen Völkern und Nationen zusammengesetzt ist, so einen "klassischen" Nationalstolz nicht empfinde. Sollte ich vielleicht auch erwähnen, wenn ich vorher so bisschen holzhammerig über "liberalen Unsinn" schreibe u.dgl.
Orabo spiritu, orabo et mente; psallam spiritu, psallam et mente.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Das hört sich etwas an wie "warum soll ich meine Eltern lieben, nur weil ich zufällig von ihnen geboren wurde". Ist doch schade... (nur Meine Meinung...)Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Hand aufs Herz: noch nie für einen deutschen Sportler oder Mannschaft etwas Stolz empfunden? Mir ist selber als in diesem Land lebender Mensch froh ums Herz geworden, als die Leute sich endlich befreiten und sich zu ihrer Fahne bekannten. Auch wenn sie das Feiern von uns Südis lernen mussten....
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Es fehlt eine Antwort:
Stolz ja, aber in kritischem Umgang mit dem eigenen Volk.
Wo Menschen sind wird auch geschissen...
Stolz ja, aber in kritischem Umgang mit dem eigenen Volk.
Wo Menschen sind wird auch geschissen...
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
In erster Linie fühle ich mich als Katholik. Ich bin durch die Taufe Mitglied der Kirche geworden ( im "mündigen" Alter besiegelte ich dies mit dem empfang der Sakramente). In meiner Volkszugehörigkeit bin ich "hineingeboren" worden. Mir fällt es schwer sich mit dem momentanen Deutschland zu identifizieren, jedoch bin ich von Geburt bis zum Tod Angehöriger "meines" Volkes. Stolz Deutscher zu sein bin ich nicht aber ich identifiziere mich mit meiner Heimat und ich liebe mein Vaterland.
Ich bin der Überzeugung, wenn sich mehr Menschen dem eigenen Volk zuwenden und Vaterlandsliebe entwickeln würden, bereit wären auch zum Wohle des Volkes kürzer zu treten , dass sich dann Probleme die sich z.Zt. anhäufen, leichter gelöst werden könnten.
Ich habe das Gefühl das wir Deutschen nur in Extreme denken entweder hassen wir unser Volk oder wir heroisieren es , mir fehlt der Mittelweg.
Gruß,
Christian
Ich bin der Überzeugung, wenn sich mehr Menschen dem eigenen Volk zuwenden und Vaterlandsliebe entwickeln würden, bereit wären auch zum Wohle des Volkes kürzer zu treten , dass sich dann Probleme die sich z.Zt. anhäufen, leichter gelöst werden könnten.
Ich habe das Gefühl das wir Deutschen nur in Extreme denken entweder hassen wir unser Volk oder wir heroisieren es , mir fehlt der Mittelweg.
Gruß,
Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
Erich Remaque
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Es wird wohl nicht mehr als zwei bis drei Jahrzehnte dauern, bis es überhaupt gar kein Deutschland mehr geben wird. Dann gibt es ein Europa mit der Hauptstadt Brüssel. Dieses Europa wird dann nach Regionen gegliedert sei. Bei diesen Regionen handelt es sich überwiegend um Sprachregionen, z.B. Katalonien, die Bretagne und Flandern.
Man wird dann nur noch auf die eigene Kultur stolz sein können, in unserem Fall auf die deutsche Kulturnation, zu der natürlich auch Österreich und die Deutschschweiz sowie Liechtenstein gehören.
Man wird dann nur noch auf die eigene Kultur stolz sein können, in unserem Fall auf die deutsche Kulturnation, zu der natürlich auch Österreich und die Deutschschweiz sowie Liechtenstein gehören.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Das ist das was ich auch meine der Nationenbegriff ist relativ jung aber auch schon überholt. Die Nationalstaatsidee ist eine Fehlentwicklung der Geschichte gewesen. Tatsächlich hat ein Friese mehr gemeinsam mit einem Dänen oder Niederländer als mit einem Bayer oder Schwaben.Amandus2 hat geschrieben: Man wird dann nur noch auf die eigene Kultur stolz sein können, in unserem Fall auf die deutsche Kulturnation, zu der natürlich auch Österreich und die Deutschschweiz sowie Liechtenstein gehören.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
Erich Remaque
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Richtig. Aber gerade die regionalen Stärken und gewachsenen Strukturen werden doch durch die EU systematisch aufgehebelt und zerstört. Das ist ein Irrweg, der böse enden wird. Ich warte auf den großen Knall. Die EU ist de facto längst am Ende jeder vernünftigen Regierbarkeit angekommen. Deshalb bin ich für eine stärkere Kompetenzverlagerung nach Brüssel. Je mehr man diesem Moloch in den Rachen wirft, desto früher wird er handlungsunfähig.
Leider wird es bis zum Ende für Deutschland noch entsetzlich teuer werden.
Leider wird es bis zum Ende für Deutschland noch entsetzlich teuer werden.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Angesichts von ⅚ Zustimmung zu Antwort 1 – trotz teils vernünftiger
Beiträge – möchte ich doch einmal daran erinnern, daß Stolz oder Hoch-
mut die Haupt- oder Wurzelsünde schlechthin ist.
Beiträge – möchte ich doch einmal daran erinnern, daß Stolz oder Hoch-
mut die Haupt- oder Wurzelsünde schlechthin ist.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Statt 'Stolz auf das eigene Volk' muss es 'Verehrung' heißen, wie in Du sollst Vater und Mutter ehren. Das Volk sind die Ahnen und deren Brut.
Gruß
Sempre
Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)