Amandus2 hat geschrieben:Wenn einige Kirchen in der Ökumene zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sie Homosexuelle in ihre Gemeinden integrieren wollen, so ist das das Ergebnis eines langen und schmerzvollen Diskussionsprozesses über Jahrzehnte. Man kann ja durchaus anderer Meinung sein, sollte dies dann aber sachlich darlegen. Mit einer Wortwahl wie "Sodomieten" erreicht man nur, dass man sich im Abseits wiederfindet und von keinem mehr ernst genommen wird.
Mit der Integration von Homosexuellen in die Gemeinden hat die katholische Kirche keine Probleme. Sie integriert unaufhörlich Sünder, auch die schwersten - andere Menschen hat sie nicht.
Die kath. Kirche hat auch keine festgelegte Lehre dazu, ob und inwieweit homosexuelle Neigungen ererbt, erworben, antrainiert usw. sind. Daß es diese Neigungen gibt, weiß sie, und sie leitet aus ihrem Vorhandensein bei einer konkreten Person kein Werturteil ab. (Wenn auch ein Eignungsurteil für den Priesterberuf.)
Wo die katholische Kirche unnachgiebig ist, das ist ihre Feststellung, daß die im Akt ausgelebte Homosexualitä sündhafter (in der Regel schwerer) Verstoß gegen Gottes Gebot und Ordnung des Lebens ist. So wie Ehebruch und Vielweiberei (-Männerei auch) ebenfalls sündhaft sind. Keiner von diesen Sündern wird aus der Gemeinde ausgestoßen, und die gültige Beichte (die den Vorsatz bedingt, es nicht wieder zu tun), stellt den Zustand der Gnade und der vollen Einheit in Christus bei der Kommunion wieder her.
Nicht integrierbar ist eine Vorstellung, die behauptet, daß die ausgelebte Homosexualität nicht sündhaft, sondern eine von vielen Ausdrucksformen gottgewollter menschlicher Sexualität wäre. Diese Vorstellung untergräbt die moralischen Maßsstäbe der Gemeinde und sie hindert diejenigen, die ihr anhängen, daran ihre Sünden zu bereuen und sich versöhnen zu lassen. Das ist der Knackpunkt - und nicht etwa die Tatsache, daß auch echte Reue und die der Versöhnung entspringende Gnade nicht auf Dauer davor schützen muß, wieder zu sündigen.