Neue Perikopenreihe
Neue Perikopenreihe
Moin alle,
sollte dem hohen Haus entgangen sein, dass die ev. Landeskirchen den 6-Jahresplan umstellen? Oder ist der Strang dazu schon bis ins hinterste Glied zurückgetreten wo ich ihn nicht gefunden habe? Wie auch immer, wer heute schon wissen will was warum morgen gepredigt wird kann sich den Vorschlag downloaden unter:
http://www.klak.org/klak9/klak_perikopen.pdf
Grüße an alle, Allons!
sollte dem hohen Haus entgangen sein, dass die ev. Landeskirchen den 6-Jahresplan umstellen? Oder ist der Strang dazu schon bis ins hinterste Glied zurückgetreten wo ich ihn nicht gefunden habe? Wie auch immer, wer heute schon wissen will was warum morgen gepredigt wird kann sich den Vorschlag downloaden unter:
http://www.klak.org/klak9/klak_perikopen.pdf
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Re: Neue Perikopenreihe
Gehört hatte ich da schon mal von. Aber soweit ich weiß, steckt die ganze Sache noch ziemlich in den Kinderschuhen. Bei der letzten Sitzung der ev. liturgischen Konferenz wurden - so hörte ich - die ersten Modelle vorgestellt.
Das hier verlinkte Modell überzeugt mich allerdings nicht wirklich. Gerade im letzten und im aktuellen Kirchenjahr konnte man doch sehr gut merken, wie wunderbar die einzelnen Sonntagsthemen aufeinander abgestimmt sind. Und wenn man ein ganzes Jahr lang nur die Sonntagsevangelien gepredigt hat, dann ist einem der Aufbau des Kirchenjahres doch gleich nochmal lieber. In dem Modell gibt es zumindest kein durchgängiges Evangelienjahr und kein Episteljahr mehr. Das finde ich schade. Außerdem ist es mir zu "AT-lastig" (3/5 aller Predigttexte AT?). Sicher, das AT ist gut und nützlich zu lesen und ohne Zweifel Gottes Wort, aber eine solche Verschiebung halte ich doch für schwierig. Oder steckt dahinter ein sehr flächiges Verständnis vom Worte Gottes?
Warum schaut man in der Auswahl von Lesungen und Predigttexten nicht mal über den deutschen Kontext? In den USA gibt es bei der LCMS eine recht gelungene Leseordnung, die sich an die römische Leseordnung anlehnt mit 3 unterschiedlichen Jahren, wobei jedem Evangelium eine Epistel, eine AT-Lesung und auch jeweils ein spezieller Eingangspsalm zugeordnet wird. Dann braucht es aber natürlich auch neue Agenden...
Ich meine schon, dass der Schwerpunkt der Lesungen und Predigttexte beim Evangelium als Rektor des Sonntags zu liegen hat.
Das hier verlinkte Modell überzeugt mich allerdings nicht wirklich. Gerade im letzten und im aktuellen Kirchenjahr konnte man doch sehr gut merken, wie wunderbar die einzelnen Sonntagsthemen aufeinander abgestimmt sind. Und wenn man ein ganzes Jahr lang nur die Sonntagsevangelien gepredigt hat, dann ist einem der Aufbau des Kirchenjahres doch gleich nochmal lieber. In dem Modell gibt es zumindest kein durchgängiges Evangelienjahr und kein Episteljahr mehr. Das finde ich schade. Außerdem ist es mir zu "AT-lastig" (3/5 aller Predigttexte AT?). Sicher, das AT ist gut und nützlich zu lesen und ohne Zweifel Gottes Wort, aber eine solche Verschiebung halte ich doch für schwierig. Oder steckt dahinter ein sehr flächiges Verständnis vom Worte Gottes?
Warum schaut man in der Auswahl von Lesungen und Predigttexten nicht mal über den deutschen Kontext? In den USA gibt es bei der LCMS eine recht gelungene Leseordnung, die sich an die römische Leseordnung anlehnt mit 3 unterschiedlichen Jahren, wobei jedem Evangelium eine Epistel, eine AT-Lesung und auch jeweils ein spezieller Eingangspsalm zugeordnet wird. Dann braucht es aber natürlich auch neue Agenden...
Ich meine schon, dass der Schwerpunkt der Lesungen und Predigttexte beim Evangelium als Rektor des Sonntags zu liegen hat.
Ehemals "KatholischAB" ist nun "NurNochKatholisch" und glücklich in die vollen Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden
- lutherbeck
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Re: Neue Perikopenreihe
Also ehrlich gesagt - es geht mir oft ähnlich - ich habe mit dem AT einfach meine Schwierigkeiten! Zwar finde ich die bekannten Texte ( Schöpfungsgeschichte, 10 Gebote, Psalmen usw. ) wichtig und gut, zudem ist mir in der Theorie schon klar, weshalb auch das AT für uns als Christen unverzichtbar ist - und doch ist mir bei allem Bemühen vieles einfach fremd geblieben...Außerdem ist es mir zu "AT-lastig"
Meins ist einfach das NT!
Lutherbeck
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Neue Perikopenreihe
Das Alte Testament ist sehr wertvoll. Aber seine Verwendung in der Liturgie mit Hinweis auf seinen im Vergleich zum NT größeren Umfang derart auszuweiten, scheint mir doch verfehlt. Es wird allen Ernstes vorgeschlagen, zwei der drei liturgischen Lesungen aus dem AT zu nehmen, was bedeutet, dass entweder die Epistel oder das Evangelium ausfallen müssen (sollte das in der evangelischen Kirche möglich sein?).
Da scheint mir die römische Ordnung (die man im Detail sicher auch sehr kritisieren kann) mit ihrer Abfolge AT - Epistel - Evangelium doch sehr viel ausgewogener.
Aber wenn man sich ansieht, wer dieses Dokument herausgegeben hat, braucht man sich nicht zu wundern. Es gab im katholischen Bereich auch mal einen ähnlich titulierten Arbeitskreis, der ein Dokument herausgegeben hat, in dem die Heilsnotwendigkeit der Taufe geleugnet wurde, und das sogar von den deutschen Bischöfen kritisiert wurde.
Noch eine Frage eines unwissenden Römers: Welche Stellung hat der "Wochenpsalm" innerhalb des evangelischen Gottesdienstes?
Da scheint mir die römische Ordnung (die man im Detail sicher auch sehr kritisieren kann) mit ihrer Abfolge AT - Epistel - Evangelium doch sehr viel ausgewogener.
Aber wenn man sich ansieht, wer dieses Dokument herausgegeben hat, braucht man sich nicht zu wundern. Es gab im katholischen Bereich auch mal einen ähnlich titulierten Arbeitskreis, der ein Dokument herausgegeben hat, in dem die Heilsnotwendigkeit der Taufe geleugnet wurde, und das sogar von den deutschen Bischöfen kritisiert wurde.
Noch eine Frage eines unwissenden Römers: Welche Stellung hat der "Wochenpsalm" innerhalb des evangelischen Gottesdienstes?
- lutherbeck
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Re: Neue Perikopenreihe
Galilei hat geschrieben:Das Alte Testament ist sehr wertvoll. Aber seine Verwendung in der Liturgie mit Hinweis auf seinen im Vergleich zum NT größeren Umfang derart auszuweiten, scheint mir doch verfehlt. Es wird allen Ernstes vorgeschlagen, zwei der drei liturgischen Lesungen aus dem AT zu nehmen, was bedeutet, dass entweder die Epistel oder das Evangelium ausfallen müssen (sollte das in der evangelischen Kirche möglich sein?).
Da scheint mir die römische Ordnung (die man im Detail sicher auch sehr kritisieren kann) mit ihrer Abfolge AT - Epistel - Evangelium doch sehr viel ausgewogener.
Aber wenn man sich ansieht, wer dieses Dokument herausgegeben hat, braucht man sich nicht zu wundern. Es gab im katholischen Bereich auch mal einen ähnlich titulierten Arbeitskreis, der ein Dokument herausgegeben hat, in dem die Heilsnotwendigkeit der Taufe geleugnet wurde, und das sogar von den deutschen Bischöfen kritisiert wurde.
Noch eine Frage eines unwissenden Römers: Welche Stellung hat der "Wochenpsalm" innerhalb des evangelischen Gottesdienstes?
Quelle: http://www.bayern-evangelisch.de/www/gl ... lender.phpTexte zum Gottesdienst
Für jeden Sonn- und Feiertag wurden jeweils ein Wochenspruch, Lesungen (Evangelium, Epistel, Altes Testament), ein Wochenlied, ein Wochenpsalm und eine bestimmte Liturgische Farbe festgelegt. Der Wochenspruch fasst in einem biblischen Satz das Thema des Tages zusammen. Das Evangelium und die Epistel entfalten es, während das Wochenlied und der -psalm es ergänzen. Ihre Auswahl geht auf die frühe Christenheit zurück.
Die Wochenpsalmen (nach der Ordnung der Predigttexte) sind in der Regel zugleich die Psalmen, aus denen die Verse des gottesdienstlichen Eingangspsalms (Introitus) für den entsprechenden Sonntag entnommen sind. Daher haben manche Sonntage ihren lateinischen Namen vom Beginn des jeweiligen Wochenpsalms.
Lutherbeck

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Re: Neue Perikopenreihe
@Galilei
Das ist ein Missverständnis!
AT-Lesung, Epistel und Evangelium sind natürlich auch festgelegt. Sie entsprechen ganz grob den Lesungen in der alten Messe.
Die Frage war hier auch nicht nach den Lesungen allein, sondern nach dem Predigttext. Anders als in der neuen römischen Messe (mit drei Lesejahren) wird in so gut wie allen evangelischen Kirchen derzeit einer von sechs jedem Sonntag zugeordneter Texte gepredigt. Im letzten Kirchenjahr waren das die Sonntagsevangelien. Dieses Jahr sind es die Epistel usw.
Zumindest in den lutherischen Kirchen, die nach VELKD-Agende die Messe feiern, wird der Wochenpsalm als Introitus am Anfang gesungen. Überhaupt entspricht der Gottesdienstablauf ganz grob gesagt dem der alten (römischen/tridentinischen) Messe:
Auf dem Grundmodell bauen alle evangelischen Gottesdienste auf. Vielfach heute stark verkürzt . Aber das Modell bleibt erhalten. Auch wenn es manchem Römer seltsam erscheint: Die "evangelische" Liturgie gehört halt auch zur westlich-römischen Liturgiefamilie.
Das ist ein Missverständnis!
AT-Lesung, Epistel und Evangelium sind natürlich auch festgelegt. Sie entsprechen ganz grob den Lesungen in der alten Messe.
Die Frage war hier auch nicht nach den Lesungen allein, sondern nach dem Predigttext. Anders als in der neuen römischen Messe (mit drei Lesejahren) wird in so gut wie allen evangelischen Kirchen derzeit einer von sechs jedem Sonntag zugeordneter Texte gepredigt. Im letzten Kirchenjahr waren das die Sonntagsevangelien. Dieses Jahr sind es die Epistel usw.
Zumindest in den lutherischen Kirchen, die nach VELKD-Agende die Messe feiern, wird der Wochenpsalm als Introitus am Anfang gesungen. Überhaupt entspricht der Gottesdienstablauf ganz grob gesagt dem der alten (römischen/tridentinischen) Messe:
- Rüstgebet (Confiteor)
Introitus
Kyrie
Gloria
Kollektengebet
(atl. Lesung; entfällt meist)
Epistel
Halleluja
Graduale
Evangelium
Credo
Predigt (die beiden können auch getauscht werden)
Fürbitten
Abendmahlsliturgie
Entlassung und Segen
Auf dem Grundmodell bauen alle evangelischen Gottesdienste auf. Vielfach heute stark verkürzt . Aber das Modell bleibt erhalten. Auch wenn es manchem Römer seltsam erscheint: Die "evangelische" Liturgie gehört halt auch zur westlich-römischen Liturgiefamilie.

Ehemals "KatholischAB" ist nun "NurNochKatholisch" und glücklich in die vollen Gemeinschaft der Kirche aufgenommen zu werden
Re: Neue Perikopenreihe
Nein, überhaupt nicht seltsam. Was seltsam und überaus schmerzlich ist, ist, dass sich der "ordentliche" Ritus Roms -vor allem in seiner unordentlichen Praxis - so weit von dieser Liturgietradition entfernt hat.KatholischAB hat geschrieben: Auch wenn es manchem Römer seltsam erscheint: Die "evangelische" Liturgie gehört halt auch zur westlich-römischen Liturgiefamilie.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Neue Perikopenreihe
Der Psalm kommt i.A. vor dem Kyrie (nach der Gliederung von KatholischAB) thematisch meistens als Antwort der Gemeinde auf die Gnadenzusage. Wo Rüstgebet und Gnadenzusage fehlen (ich kenne das aus zwei Gemeinden, die das unterschiedlich handhaben) ist es meistens ein "Einstieg" in den eigentlichen Gottesdienst.Galilei hat geschrieben:Noch eine Frage eines unwissenden Römers: Welche Stellung hat der "Wochenpsalm" innerhalb des evangelischen Gottesdienstes?
Ich persönlich würde das Rüstgebet ja gerne mit dem Kyrie abschließen, dann Gnadenzusage, Psalm, Gloria. Aber ich mag vorne nicht mit einer Stimmgabel hantieren geschweige denn mir vom Organisten den Ton vorgeben lassen. Und fürs freihändige Anstimmen fehlt mir die Erfahrung (und das Vertrauen in den Organisten, falls ich wieder in den Baß rutsche).
Herzliche Grüße, Allons!
Re: Neue Perikopenreihe
Ja, leider...Bernado hat geschrieben:Nein, überhaupt nicht seltsam. Was seltsam und überaus schmerzlich ist, ist, dass sich der "ordentliche" Ritus Roms -vor allem in seiner unordentlichen Praxis - so weit von dieser Liturgietradition entfernt hat.KatholischAB hat geschrieben: Auch wenn es manchem Römer seltsam erscheint: Die "evangelische" Liturgie gehört halt auch zur westlich-römischen Liturgiefamilie.

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Neue Perikopenreihe
Habe ich das hier etwa falsch verstanden?KatholischAB hat geschrieben:Das ist ein Missverständnis!
AT-Lesung, Epistel und Evangelium sind natürlich auch festgelegt. Sie entsprechen ganz grob den Lesungen in der alten Messe.
[i]Die ganze Bibel zu Wort kommen lassen[/i] (Dez. 2009) hat geschrieben:fünf Bereiche, in denen die Perikopenvorschläge angeordnet sind: Tora – Propheten – Schriften – Epistel – Evangelium
[...]
Liturgie und Predigt verlangen Regeln für die Auswahl aus den fünf Bereichen für die entsprechenden Lesungen. Aus den fünf Lesevorschlägen werden bei einer Liturgiefeier in der Regel drei, bei manchen Gelegenheiten und in manchen Gemeinden vielleicht auch nur zwei gelesen. Die Lesung für die Predigt sei dabei immer mitgerechnet. Die Auswahl dieser drei und manchmal nur zwei Lesungen aus den fünf Teilen erfolgt von der Predigtlesung her. Natürlich sollte auch die Möglichkeit Beachtung finden, in der Predigt den gesamten Textraum der erklungenen Lesungen abzuschreiten. Welche Lesungen einen bestimmten Predigtabschnitt begleiten, kann die Predigerin / der Prediger entscheiden. Als Richtlinie soll gelten, auch hier die ersten drei Bereiche gebührend – also in der Regel in zwei von drei Lesungen – zu berücksichtigen.
Re: Neue Perikopenreihe
KatholischAB hat geschrieben:Zumindest in den lutherischen Kirchen, die nach VELKD-Agende die Messe feiern, wird der Wochenpsalm als Introitus am Anfang gesungen.
In welcher Form wird dieser Psalm gesungen?Allons hat geschrieben:Der Psalm kommt i.A. vor dem Kyrie (nach der Gliederung von KatholischAB) thematisch meistens als Antwort der Gemeinde auf die Gnadenzusage. Wo Rüstgebet und Gnadenzusage fehlen (ich kenne das aus zwei Gemeinden, die das unterschiedlich handhaben) ist es meistens ein "Einstieg" in den eigentlichen Gottesdienst.
In einem anderen Strang klang ein Beitrag von Clemens übrigens nicht danach, dass es einen Psalm als Introitus gibt:
viewtopic.php?p=345019#p345019
Re: Neue Perikopenreihe
Hallo Galilei,
er wird gar nicht gesungen sondern im Wechsel gebetet. Jedenfalls habe ich ihn noch nie gesungen erlebt. Wechsel kann hier heißen Liturg <> Gemeinde oder Gemeinde <> Gemeinde.
Im Gesangbuch sind die Psalmen entsprechend schon mit Einrückungen abgedruckt und etwas verkürzt (je nach dem).
HG, Allons!
er wird gar nicht gesungen sondern im Wechsel gebetet. Jedenfalls habe ich ihn noch nie gesungen erlebt. Wechsel kann hier heißen Liturg <> Gemeinde oder Gemeinde <> Gemeinde.
Im Gesangbuch sind die Psalmen entsprechend schon mit Einrückungen abgedruckt und etwas verkürzt (je nach dem).
HG, Allons!
Re: Neue Perikopenreihe
Das Gloria Patri ("Ehre sei dem Vater") wird aber meistens gesungen, oder nicht?Allons hat geschrieben:Hallo Galilei,
er wird gar nicht gesungen sondern im Wechsel gebetet. Jedenfalls habe ich ihn noch nie gesungen erlebt. Wechsel kann hier heißen Liturg <> Gemeinde oder Gemeinde <> Gemeinde.
Im Gesangbuch sind die Psalmen entsprechend schon mit Einrückungen abgedruckt und etwas verkürzt (je nach dem).
HG, Allons!
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Was soll das sein?[i]Die ganze Bibel zu Wort kommen lassen[/i] (Dez. 2009) hat geschrieben:fünf Bereiche, in denen die Perikopenvorschläge angeordnet sind: Tora – Propheten – Schriften – Epistel – Evangelium
[...]
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
KatholischAB hat geschrieben: Epistel
Halleluja
Graduale
Evangelium

Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Ausführliche Erklärungen mit Textbeispielen aus der Heiligen Messe der Evangelisch-Lutherischen Kirche nach der Evangelisch-Lutherischen Kirchenagende (SELK/Altutheraner) finden sich, wenn man nachfolgendem Link folgt:
http://www.lutherisch-berlin.de/index.p ... &Itemid=31
Einen gesegneten Sonntag
http://www.lutherisch-berlin.de/index.p ... &Itemid=31
Einen gesegneten Sonntag
Re: Neue Perikopenreihe
Begriff aus dem Judentum. Bezeichnet alle Bücher des AT, die nicht unter "Tora" oder "Propheten" fallen, wobei die prophetischen Bücher weiter gefasst werden, als in christlichen Bibeln. Siehe z. B. hier: http://www.talmud.de/cms/Die_hebraeisch ... 273.0.html.ad-fontes hat geschrieben:Was soll das sein?[i]Die ganze Bibel zu Wort kommen lassen[/i] (Dez. 2009) hat geschrieben:fünf Bereiche, in denen die Perikopenvorschläge angeordnet sind: Tora – Propheten – Schriften – Epistel – Evangelium
[...]
Re: Neue Perikopenreihe
Dort habe ich keine Antwort auf die Frage gefunden, ob das Graduale tatsächlich im lutherischen Gottesdienst dem Halleluja folgt:Bischof hat geschrieben:Ausführliche Erklärungen mit Textbeispielen aus der Heiligen Messe der Evangelisch-Lutherischen Kirche nach der Evangelisch-Lutherischen Kirchenagende (SELK/Altutheraner) finden sich, wenn man nachfolgendem Link folgt:
http://www.lutherisch-berlin.de/index.p ... &Itemid=31
Einen gesegneten Sonntag
Nach dem Gebet des Tages (Kollektengebet) schließen sich bei uns eine Lesung aus dem Alten Testament und einem der neutestamentlichen Briefe (Epistel) an. Im Anschluss an diese beiden Lesungen erklingt das Halleluja (Lobet den Herrn). Hier dankt die Gemeinde für das gehörte Wort Gottes.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Im Anschluss ist die Rede von einem "Hauptlied", das vor dem Evangelium gesungen wird und auf dieses bezogen ist; eine Art Sequenz also. Vielleicht ist es das, was KatholischAB als Graduale angegeben hat.ad-fontes hat geschrieben:Dort habe ich keine Antwort auf die Frage gefunden, ob das Graduale tatsächlich im lutherischen Gottesdienst dem Halleluja folgt:Nach dem Gebet des Tages (Kollektengebet) schließen sich bei uns eine Lesung aus dem Alten Testament und einem der neutestamentlichen Briefe (Epistel) an. Im Anschluss an diese beiden Lesungen erklingt das Halleluja (Lobet den Herrn). Hier dankt die Gemeinde für das gehörte Wort Gottes.
Re: Neue Perikopenreihe
Graduale, Graduallied, Hauptlied meint dasselbe.
Re: Neue Perikopenreihe
Ohne nachfolgendes Halleluja?Bischof hat geschrieben:Graduale, Graduallied, Hauptlied meint dasselbe.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Neue Perikopenreihe
VELKD-Agende 1955: nach dem Kollektengebet Epistel, Halleluja (das von Septuagesimä bis Karsamstag entfällt), Lied der Woche = Lied des Tages (Graduallied), Evangelium, Credo etc.
Ich habe den Eindruck, dass das Graduallied eher aus der Sequenz (in ihrer Stellung innerhalb der alten Messordnung) entstanden ist als aus dem Graduale (= arg verkürztem Psalm).
Ich habe den Eindruck, dass das Graduallied eher aus der Sequenz (in ihrer Stellung innerhalb der alten Messordnung) entstanden ist als aus dem Graduale (= arg verkürztem Psalm).
Re: Neue Perikopenreihe
Das klingt einleuchtend, zumal das Überspringen von Termini an einen nicht ganz exakt passenden Landeplatz vor dem pingeligen Computerzeitalter öfter vorkam.conscientia hat geschrieben:VELKD-Agende 1955: nach dem Kollektengebet Epistel, Halleluja (das von Septuagesimä bis Karsamstag entfällt), Lied der Woche = Lied des Tages (Graduallied), Evangelium, Credo etc.
Ich habe den Eindruck, dass das Graduallied eher aus der Sequenz (in ihrer Stellung innerhalb der alten Messordnung) entstanden ist als aus dem Graduale (= arg verkürztem Psalm).
Noch ein Wort zum "arg verkürzten Psalm", weil gerade das ein gutes Beispiel dafür liefert, wie organische Entwicklung der Liturgie nach menschlichem Maßstab funktioniert.
Ursprünglich wurden an dieser Stelle sicher ganze Psalmen gesungen, während der Bischof und die anderen Kleriker sich von einem Platz zu einem anderen begaben. Ob dieser Psalm jemals aus Prinzip ganz gesungen wurde, weiß ich nicht, jedenfalls wird schon früh überliefert, daß der Gesang auf ein Zeichen des Zelebranten dann abgebrochen wurde, wenn die Prozession/der Platzwechsel beendet war. So viel zur menschlichen Komponente im hektischen Westen, der Osten ließe es da oft etwas ruhiger angehen.
Der Abruch des Psalms bedeutete natürlich ein Element von Willkür - u. U. wurde der Gesang sogar gerade dann abgebrochen, wenn der Vers, dessentwegen dieser Psalm an dieser Stelle stand, noch gar nicht gesungen war. Und da Psalmen eine ziemlich nicht-lineare Veranstaltung sind (was die normale Logik betrifft), wirkt das nicht gerade sinnfördernd. Also ging man früher oder später daran, den oder die Verse, auf die es ankam, herauszupräparieren; und als die Prozessionswege immer kürzer wurden, wurden auch diese Stellen immer kürzer. Gleichzeitig wurden sie aber oft mit Orationen verwoben oder deutlicher als zuvor mit den gelesenen Texten abgestimmt, so daß das, was an Länge verloren ging, an Intensität gewonnen wurde. Zumindest im Idealfall.
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Re: Neue Perikopenreihe
Mir kommt das so vor als würdest du von Antiphonen (Introitus et alii) reden, nicht aber vom Responsum (= Graduale). Platzwechsel? Bischof und Priester sitzen zur Lesung, zum Antwortpsalm und zum Halleluja. Winke? Ist das für diese Stelle quellenmäßig zu belegen oder nur als Hypothese, so wie die Verkürzung des Graduale eine Hypothese ist, ähnlich der, daß die römische Liturgie in der Frühzeit drei oder vier Lesungen hatte?
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Re: Neue Perikopenreihe
Hallo,
vielleicht ist die Verkürzung mancher Psalmen innerhalb der Liturgiefeier auch ein schönes Beispiel dafür, dass das Stichwort von der "organischen Entwicklung der Liturgie" dazu verführt, sich über Machtinteressen hinwegzutäuschen, die es im Umfeld der Ordnung des Gottesdienstes auch immer gibt.
Beispiel Antwortpsalm (= responsorischer Psalm) zwischen den Lesungen der Messfeier. Einerseits sind es edle Motive (Intensivierung des Verständnisses etc., wie Bernardo schreibt), die zu seiner Verkürzung geführt haben, andererseits ist der ganze Psalm Gottes vom Hl. Geist getragenes Wort (als solcher, ob in der masoretischen oder der Septuaginta-Fassung, geistliche Nahrung für die versammelte Gemeinde). Ist es sachlich gesehen statthaft, einen solchen Text zu verkürzen? Darf - beispielsweise - die "pastorale Notwendigkeit" einer möglichst kurz und gleichzeitig korrekt vollzogenen Feier (beides ist immer sehr wichtig für den römischen Kurialritus, der bekanntermaßen von Verwaltungsjuristen "organisch", aber mit deren Mentalität entwickelt worden ist) so sehr Gewicht haben für die Ordnung der Gottesdienstfeier, dass die "pastorale Notwendigkeit", sich von Gottes inspiriertem Wort in seinem unverkürzten Wortlaut tragen zu lassen, nichts mehr zählt und die Verkürzung durchgeführt wird?
Langer Rede kurzer Sinn: auch die vielgelobte "organische Entwicklung" der Liturgie beruht auf Setzungen, die gelegentlich geschehen sind - und zwar nicht aus dem hohlen Bauch heraus (aus dem "Organ" heraus sozusagen), sondern mit dem Anspruch, mit Hilfe gesunder Vernunft die je gegebene Situation im Licht von Hl. Schrift und Tradition zu interpretieren.
Darum meine ich: die konkrete Ordnung der Gottesdienstfeier sollte immer, d. h. auch heute, bezogen auf die Gegenwart mit gesundeter und wohlbegründender Vernunft geschehen.
Dazu gehört eben auch, dass ich unverkürzte Psalmen und Schriftlesungen wertschätzen darf. Das Verkürzungs-Unwesen nervt mich an der ordentlichen wie der außerordentlichen Messfeier, es nervt mich auch bei manchen evangelischen Pastoren, die das je zu verkündende Gotteswort auf höchstens zwei Bibelverse reduzieren. Wo bleibt da die Demut gegenüber Gottes Wort?
vielleicht ist die Verkürzung mancher Psalmen innerhalb der Liturgiefeier auch ein schönes Beispiel dafür, dass das Stichwort von der "organischen Entwicklung der Liturgie" dazu verführt, sich über Machtinteressen hinwegzutäuschen, die es im Umfeld der Ordnung des Gottesdienstes auch immer gibt.
Beispiel Antwortpsalm (= responsorischer Psalm) zwischen den Lesungen der Messfeier. Einerseits sind es edle Motive (Intensivierung des Verständnisses etc., wie Bernardo schreibt), die zu seiner Verkürzung geführt haben, andererseits ist der ganze Psalm Gottes vom Hl. Geist getragenes Wort (als solcher, ob in der masoretischen oder der Septuaginta-Fassung, geistliche Nahrung für die versammelte Gemeinde). Ist es sachlich gesehen statthaft, einen solchen Text zu verkürzen? Darf - beispielsweise - die "pastorale Notwendigkeit" einer möglichst kurz und gleichzeitig korrekt vollzogenen Feier (beides ist immer sehr wichtig für den römischen Kurialritus, der bekanntermaßen von Verwaltungsjuristen "organisch", aber mit deren Mentalität entwickelt worden ist) so sehr Gewicht haben für die Ordnung der Gottesdienstfeier, dass die "pastorale Notwendigkeit", sich von Gottes inspiriertem Wort in seinem unverkürzten Wortlaut tragen zu lassen, nichts mehr zählt und die Verkürzung durchgeführt wird?
Langer Rede kurzer Sinn: auch die vielgelobte "organische Entwicklung" der Liturgie beruht auf Setzungen, die gelegentlich geschehen sind - und zwar nicht aus dem hohlen Bauch heraus (aus dem "Organ" heraus sozusagen), sondern mit dem Anspruch, mit Hilfe gesunder Vernunft die je gegebene Situation im Licht von Hl. Schrift und Tradition zu interpretieren.
Darum meine ich: die konkrete Ordnung der Gottesdienstfeier sollte immer, d. h. auch heute, bezogen auf die Gegenwart mit gesundeter und wohlbegründender Vernunft geschehen.
Dazu gehört eben auch, dass ich unverkürzte Psalmen und Schriftlesungen wertschätzen darf. Das Verkürzungs-Unwesen nervt mich an der ordentlichen wie der außerordentlichen Messfeier, es nervt mich auch bei manchen evangelischen Pastoren, die das je zu verkündende Gotteswort auf höchstens zwei Bibelverse reduzieren. Wo bleibt da die Demut gegenüber Gottes Wort?
Re: Neue Perikopenreihe
Habe ich noch nicht ungesungen erlebt, selbst die rostigste Gießkanne erhebt sich dazu. Wobei: Fuchs kann immer kommen. Ich dachte auch nicht, dass ich noch einmal einen aus dem Hefter abgelesenen Segen empfangen darf..ad-fontes hat geschrieben:Allons hat geschrieben:Das Gloria Patri ("Ehre sei dem Vater") wird aber meistens gesungen, oder nicht?
Viele Grüße, Allons!
Re: Neue Perikopenreihe
@conscientia:
Die Verkürzungen, die Bernado ansprach, unterscheiden sich m. E. erheblich von denen, die wir heute erleben. Damals ging es nicht darum Zeit zu sparen, sondern die Beschränkung auf einen oder einige wenige Verse galt der Verstärkung des meditativen Moments (sofern das Graduale tatsächlich eine Verkürzung erfahren hat, wofür noch keine Indizien vorgelegt wurden).
In einem Psalm stecken meist so viele vertiefungswürdige Gedanken, die man beim Hören nicht auf Anhieb fassen kann. Wenn sich die Kirche entschied, eine einzige Aussage des Antwortpsalms in den Mittelpunkt zu rücken und diesen melodisch so ausstaltet, daß sein Vortrag womöglich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als wenn der gesamte Psalm gesungen wird, dann sehe ich daran nichts Verwerfliches.
Die Verkürzungen, die Bernado ansprach, unterscheiden sich m. E. erheblich von denen, die wir heute erleben. Damals ging es nicht darum Zeit zu sparen, sondern die Beschränkung auf einen oder einige wenige Verse galt der Verstärkung des meditativen Moments (sofern das Graduale tatsächlich eine Verkürzung erfahren hat, wofür noch keine Indizien vorgelegt wurden).
In einem Psalm stecken meist so viele vertiefungswürdige Gedanken, die man beim Hören nicht auf Anhieb fassen kann. Wenn sich die Kirche entschied, eine einzige Aussage des Antwortpsalms in den Mittelpunkt zu rücken und diesen melodisch so ausstaltet, daß sein Vortrag womöglich mehr Zeit in Anspruch nimmt, als wenn der gesamte Psalm gesungen wird, dann sehe ich daran nichts Verwerfliches.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Wir haben nur diese und keine anderen Texte für das Meßoffizium empfangen.conscientia hat geschrieben:Ist es sachlich gesehen statthaft, einen solchen Text zu verkürzen?
(Aber es gibt ja noch eine andere, nicht minder wichtige Form des Gottesdienstes.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Zur "pastoralen Notwendigkeit" hat Ad-fontes schon das Wesentliche gesagt, Ich möchte noch etwas gegen Deine Vorstellung von "Verkürzung" einwenden. Prinzipiell ist die lateinische Liturgie bestrebt, die gottesdienstlichen Texte - auch und gerade die kürzesten Zwischentexte wie z.B. die Antiphonen - nicht neu zu erfinden, sondern aus der hl. Schrift zu "schöpfen". Da wird also nichts verkürzt, sondern da tritt die Liturgie als Menschenwerk hinter der hl. Schrift zurück. Die größte Ausnahme von diesem Bildungsprinzip sind die Orationen, die nach kunstvollen Mustern der spätlateinischen Rhetorik in der Regel neugestaltet worden sind. Aber auch das in lateinischer Kürze und nicht in orientalischer Breite.conscientia hat geschrieben:Ist es sachlich gesehen statthaft, einen solchen Text zu verkürzen? Darf - beispielsweise - die "pastorale Notwendigkeit" einer möglichst kurz und gleichzeitig korrekt vollzogenen Feier (beides ist immer sehr wichtig für den römischen Kurialritus, der bekanntermaßen von Verwaltungsjuristen "organisch", aber mit deren Mentalität entwickelt worden ist) so sehr Gewicht haben für die Ordnung der Gottesdienstfeier, dass die "pastorale Notwendigkeit", sich von Gottes inspiriertem Wort in seinem unverkürzten Wortlaut tragen zu lassen, nichts mehr zählt und die Verkürzung durchgeführt wird?
@Ad-Fontes: Ich kann im Moment keinen Beleg beibringen, ich nehme an, daß ich es irgendwo bei Gamber aufgeschnappt habe.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Neue Perikopenreihe
Für seine Außenseiterpositionen ist er ja bekannt, z.B. bzgl. der Datierung der Gelasiana s. VIII. Aber man liest ihn trotzdem mit Gewinn, oder wie denkst du über ihn?Bernado hat geschrieben: @Ad-Fontes: Ich kann im Moment keinen Beleg beibringen, ich nehme an, daß ich es irgendwo bei Gamber aufgeschnappt habe.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Ich finde das "in nuce Verfahren" vernünftig als auch sympathisch, denn es rechnet mit den Grenzen der menschlichen Aufnahmemöglichkeit. Nicht so die Neuerer: alles wurde dem Bestreben oder Ideal, verständlich sein zu müssen, unterworfen: die Lesungen vermehrt und auf drei Jahre ausgespannt, vollständige Psalmen als Antwortpsalmen eingeführt, aber was bleibt - egal, ob auf kurze oder lange Sicht betrachtet - wirklich hängen? In welchen Punkten ist die Neue Messe geeigneter, das Wort Gottes, das Liturgische Gut inwenig aufzunehmen? Hochgebet II? Na, danke.Bernado hat geschrieben:Zur "pastoralen Notwendigkeit" hat Ad-fontes schon das Wesentliche gesagt, Ich möchte noch etwas gegen Deine Vorstellung von "Verkürzung" einwenden. Prinzipiell ist die lateinische Liturgie bestrebt, die gottesdienstlichen Texte - auch und gerade die kürzesten Zwischentexte wie z.B. die Antiphonen - nicht neu zu erfinden, sondern aus der hl. Schrift zu "schöpfen". Da wird also nichts verkürzt, sondern da tritt die Liturgie als Menschenwerk hinter der hl. Schrift zurück. Die größte Ausnahme von diesem Bildungsprinzip sind die Orationen, die nach kunstvollen Mustern der spätlateinischen Rhetorik in der Regel neugestaltet worden sind. Aber auch das in lateinischer Kürze und nicht in orientalischer Breite.conscientia hat geschrieben:Ist es sachlich gesehen statthaft, einen solchen Text zu verkürzen? Darf - beispielsweise - die "pastorale Notwendigkeit" einer möglichst kurz und gleichzeitig korrekt vollzogenen Feier (beides ist immer sehr wichtig für den römischen Kurialritus, der bekanntermaßen von Verwaltungsjuristen "organisch", aber mit deren Mentalität entwickelt worden ist) so sehr Gewicht haben für die Ordnung der Gottesdienstfeier, dass die "pastorale Notwendigkeit", sich von Gottes inspiriertem Wort in seinem unverkürzten Wortlaut tragen zu lassen, nichts mehr zählt und die Verkürzung durchgeführt wird?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Neue Perikopenreihe
Davon kann keine Rede sein. Anders als im Stundengebet werden zum Antwortpsalm stets nur einge Verse des Psalms gesungen, die auch nicht unbedingt einen ununterbrochenen Teilabschnitt des Psalms darstellen. Zwei Beispiele:ad-fontes hat geschrieben:vollständige Psalmen als Antwortpsalmen
- heute (Lichtmess/Darstellung des Herrn): Der Psalm 23 hat zehn Verse, davon werden nur die vier Verse 7 bis 10 gesungen.
- Aschermittwoch: Der Psalm 50 hat einundzwanzig Verse, davon werden die acht Verse 3 bis 6, 12 bis 14 und 17 gesungen.