Typographie

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Bernado
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Re: Typographie

Beitrag von Bernado »

Galilei hat geschrieben:Aufgrund der zunehmenden Übernahme typographischer Aufgaben durch Laien befinden sich viele Typographen in einer Identitätskrise. Die Notwendigkeit geweihter Typographen für guten Schriftsatz für zunehmend in Frage gestellt. Offizielle Verlautbarungen, die die Regeln guter Typographie in Erinnerung rufen, werden von der breiten Öffentlichkeit ignoriert. Die Typographie befindet sich in der Krise.
Zumal die Bischöfe seit Jahren zur Kosteneinsparung bevorzugt Laientypographen einsetzen, die nebenbei und gratis arbeiten sollen, und denen noch nicht einmal ein magister typographiarum zur Seite gestellt wird.

Da nach der letzten Ritusreform aber ohnehin die Kommata und ähnliche Elemente nur noch freihändig mit dem Aspergill appliziert werden, spielt es letztlich keine Rolle mehr, wo der Fliegendreck leztlich landet.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Niels
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Re: Typographie

Beitrag von Niels »

Bernado hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:Aufgrund der zunehmenden Übernahme typographischer Aufgaben durch Laien befinden sich viele Typographen in einer Identitätskrise. Die Notwendigkeit geweihter Typographen für guten Schriftsatz für zunehmend in Frage gestellt. Offizielle Verlautbarungen, die die Regeln guter Typographie in Erinnerung rufen, werden von der breiten Öffentlichkeit ignoriert. Die Typographie befindet sich in der Krise.
Zumal die Bischöfe seit Jahren zur Kosteneinsparung bevorzugt Laientypographen einsetzen, die nebenbei und gratis arbeiten sollen, und denen noch nicht einmal ein magister typographiarum zur Seite gestellt wird.

Da nach der letzten Ritusreform aber ohnehin die Kommata und ähnliche Elemente nur noch freihändig mit dem Aspergill appliziert werden, spielt es letztlich keine Rolle mehr, wo der Fliegendreck leztlich landet.
:panisch:
Erinnere mich bloß nicht an diese "Reform".
Ad rem: Es soll ja auch einige Laien geben, die typographisch bewandert sind... :pfeif: - nur kommt offenbar niemand in den Ordinariaten auf die Idee, diese Kenntnisse fruchtbar zu machen... :(
(Bei Bedarf vermittle ich gerne.)
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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Ich will hier ja niemanden an den Pranger stellen, habe aber doch die Hoffnung, ein wenig Bewusstsein für gute Typographie wecken zu können. Darum noch mal ein Negativbeispiel aus einem Beitrag von heute:
Da gibt´s keine Ausflüchte mehr.
Dazu nochmals der Verweis auf diese Seite.

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Berolinensis
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Re: Typographie

Beitrag von Berolinensis »

Galilei hat geschrieben: Der heute allein zugelassene buchdruckale Ritus existiert in einer Vielzahl nationaler Usus. Im teutonischen Usus heißt es in der Stillmesse:
„Gepriesen bist du, Herr unser Gott“
Im Hochamt dagegen:
»Gepriesen bist du, Herr unser Gott«
Der gallische Usus unterscheidet nicht zwischen Stillmesse und Hochamt. Hier heißt es stets:
« Gepriesen bist du, Herr unser Gott »
Mal eine Frage an das typographische Magisterium:

Warum entspricht „ “ deiner Meinung nach der missa recitata, und » «dem Hochamt?

Persönlich behalte ich mir vor, in diesem flüchtigen Medium der Schnelligkeit wegen weiter den Schreibmaschinenritus zu verwenden.

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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Berolinensis hat geschrieben: Mal eine Frage an das typographische Magisterium:

Warum entspricht „ “ deiner Meinung nach der missa recitata, und » «dem Hochamt?
„ “ sind die Allerweltsanführungszeichen, die sowohl handschriftlich als auch in einfachen Textverarbeitungen standardmäßig verwandt werden. In Büchern, also einer weit feierlicheren Form der Publikation, kommt hingegen ganz überwiegend die Form » « zur Anwendung.
Berolinensis hat geschrieben: Persönlich behalte ich mir vor, in diesem flüchtigen Medium der Schnelligkeit wegen weiter den Schreibmaschinenritus zu verwenden.
Solange Du keine Akzente als Apostrophe benutzt, kann ich damit leben. :)

An alle: Der Schreibmaschinenapostroph befindet sich rechts neben dem Ä, als Zweitbelegung zur Raute #.
An cantum: In England ist das möglicherweise anders.

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Berolinensis
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Re: Typographie

Beitrag von Berolinensis »

Galilei hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben: Mal eine Frage an das typographische Magisterium:

Warum entspricht „ “ deiner Meinung nach der missa recitata, und » «dem Hochamt?
„ “ sind die Allerweltsanführungszeichen, die sowohl handschriftlich als auch in einfachen Textverarbeitungen standardmäßig verwandt werden. In Büchern, also einer weit feierlicheren Form der Publikation, kommt hingegen ganz überwiegend die Form » « zur Anwendung.
Ich spreche jetzt ohne Beleg aus der Erinnerung, aber mir kommt es so vor, als würden in Fraktur gesetzte Bücher regelmäßig „ “ verwenden, während » « in Büchern, die in Antiqua und Verwandten gesetzt waren, vorkam.

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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Berolinensis hat geschrieben:Ich spreche jetzt ohne Beleg aus der Erinnerung, aber mir kommt es so vor, als würden in Fraktur gesetzte Bücher regelmäßig „ “ verwenden, während » « in Büchern, die in Antiqua und Verwandten gesetzt waren, vorkam.
Das ist völlig richtig. Über die Frakturschrift habe ich oben auch gar nicht gesprochen, da sie (leider) zu den weitgehend untergegangenen „Riten“ gehört. (Paradoxerweise wurde die typisch deutsche Fraktur von den Nazis verboten.)

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Berolinensis
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Re: Typographie

Beitrag von Berolinensis »

Galilei hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Ich spreche jetzt ohne Beleg aus der Erinnerung, aber mir kommt es so vor, als würden in Fraktur gesetzte Bücher regelmäßig „ “ verwenden, während » « in Büchern, die in Antiqua und Verwandten gesetzt waren, vorkam.
Das ist völlig richtig. Über die Frakturschrift habe ich oben auch gar nicht gesprochen, da sie (leider) zu den weitgehend untergegangenen „Riten“ gehört. (Paradoxerweise wurde die typisch deutsche Fraktur von den Nazis verboten.)
Ich weiß. Das eigentliche Paradox ist aber, daß sie dessen ungeachtet heute als irgendwie "rechts" und suspekt gilt. Ein Beispiel: Als wir in meiner Pfarrei mit einer monatlichen alten Messe angefangen haben, haben wir zunächst (bevor wir Schotts kaufen konnten) jedes Mal Zettel mit den Propriumstexten verteilt, und auch ein paar Handzettel zur Bekanntmachung. Dort hatte ich mir erlaubt, die Überschriften in Fraktur zu setzen (und wenn schon, dann korrekt; es gibt für mich wenig häßlicheres als Fraktur mit unterschiedslosem Rund-s und ohne Ligaturen; aber ich schweife ab...). Das mußte ich ändern; das Argument hieß, man dürfe die Leute nicht auch noch (!) mit so "rückwärtsgewandter" Schrift abschrecken. Die Messe gerate dadurch (!) in eine rechte Ecke. Ohne Worte.

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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Berolinensis hat geschrieben:es gibt für mich wenig häßlicheres als Fraktur mit unterschiedslosem Rund-s und ohne Ligaturen
Dann rate ich Dir, bei Wirtshäusern und Kirmesbuden nicht so genau hinzugucken ... Die sind da erbarmungslos. :heul:

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Linus
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Re: Typographie

Beitrag von Linus »

das Ligaturix -Programm hilft dabei, enorm
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Haiduk
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Re: Typographie

Beitrag von Haiduk »

Könnte man nicht aus Protest gegen die allgemeine Krise in der Typographie bei Anglizismen konsequent Courier als Font verwenden? In älteren Druckerzeugnissen wurde das immer so gehandhabt; damals waren es freilich eher lateinische und französische Wendungen. In solchen Fällen Courier zu verwenden kostet zwar ein wenig mehr Aufwand, aber der Vorteil ist, daß man sich dann wenigstens überlegt, ob es nicht vielleicht ein passendes deutsches Gegenstück gibt, mit dem sich der Anglizismus ersetzen ließe.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Linus
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Re: Typographie

Beitrag von Linus »

Voll cool die Idee
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lifestylekatholik
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Re: Typographie

Beitrag von lifestylekatholik »

Haiduk hat geschrieben:Könnte man nicht aus Protest gegen die allgemeine Krise in der Typographie bei Anglizismen konsequent Courier als Font verwenden? In älteren Druckerzeugnissen wurde das immer so gehandhabt; damals waren es freilich eher lateinische und französische Wendungen. In solchen Fällen Courier zu verwenden kostet zwar ein wenig mehr Aufwand, aber der Vorteil ist, daß man sich dann wenigstens überlegt, ob es nicht vielleicht ein passendes deutsches Gegenstück gibt, mit dem sich der Anglizismus ersetzen ließe.
Wieso sollte das auf Anglizismen beschränkt werden? Ich bin dafür, alle Fremdwörter zu markieren, damit gleich klar ist, wie sehr der Sprachkörper des Deutschen bereits durchsetzt ist. Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Maurus
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Re: Typographie

Beitrag von Maurus »

Petra hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:Sonderzeicheneingabe unter Windows:
Alt-Taste gedrückt halten und folgende Ziffernfolge auf dem Ziffernblock eingeben (ggf. vorher Num-Lock einschalten):

Gedankenstrich: 0150
typographischer Apostroph: 0146
»...«: 0187 und 0171
„...“: 0132 und 0147
›...‹: 0155 und 0139
‚...‘: 0130 und 0145
So etwas Edles wie einen Ziffernblock hat mein Notebuch nicht.
Auch kein Fn-Menü?

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Haiduk
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Re: Typographie

Beitrag von Haiduk »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Könnte man nicht aus Protest gegen die allgemeine Krise in der Typographie bei Anglizismen konsequent Courier als Font verwenden? In älteren Druckerzeugnissen wurde das immer so gehandhabt; damals waren es freilich eher lateinische und französische Wendungen. In solchen Fällen Courier zu verwenden kostet zwar ein wenig mehr Aufwand, aber der Vorteil ist, daß man sich dann wenigstens überlegt, ob es nicht vielleicht ein passendes deutsches Gegenstück gibt, mit dem sich der Anglizismus ersetzen ließe.
Wieso sollte das auf Anglizismen beschränkt werden? Ich bin dafür, alle Fremdwörter zu markieren, damit gleich klar ist, wie sehr der Sprachkörper des Deutschen bereits durchsetzt ist. Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
Wieso habe ich dann einen solchen Font in diesem Text (siehe den Absatz mit "Vulgärvorstellungen") aus der "Hochland" vom Juni 1935 gefunden? Lateinische Begriffe waren in dieser Zeitung durchgängig in einem Font, der mir — zumal in diesem Meer von Fraktur! — Courier zu sein scheint. Es mag durchaus auch sein, daß es bei genauerer Betrachtung nicht Courier ist, aber ein anderer Font ist es ohne jeden Zweifel. Und irgendwie muß man das ja umsetzen. Nachdem ich den Haupttext nicht in Fraktur setzen konnte, habe ich für diesen den Standard-Font genommen und das klobige Courier für die lateinischen Wendungen. Ich finde das ist eine gute Lösung, weil fremdsprachige Wörter Texte meist nicht veredeln, sondern doch eher klobiger machen. Das gilt insbesondere für Anglizismen. Indem man einen möglichst klobigen und häßlichen Font verwendet bringt man gleichzeitig zum Ausdruck, wie man zu solchen Wörter steht :kotz:
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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Könnte man nicht aus Protest gegen die allgemeine Krise in der Typographie bei Anglizismen konsequent Courier als Font verwenden? In älteren Druckerzeugnissen wurde das immer so gehandhabt; damals waren es freilich eher lateinische und französische Wendungen. In solchen Fällen Courier zu verwenden kostet zwar ein wenig mehr Aufwand, aber der Vorteil ist, daß man sich dann wenigstens überlegt, ob es nicht vielleicht ein passendes deutsches Gegenstück gibt, mit dem sich der Anglizismus ersetzen ließe.
Wieso sollte das auf Anglizismen beschränkt werden? Ich bin dafür, alle Fremdwörter zu markieren, damit gleich klar ist, wie sehr der Sprachkörper des Deutschen bereits durchsetzt ist. Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
:daumen-rauf:
In älteren Druckerzeugnissen in Frakturschrift wurde für Fremdwörter selbstverständlich Antiqua benutzt, also die heutzutage „normale“ Schrift.

Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei Lexikologie, Orthographie und Typographie um drei verschiedene Dinge handelt. In diesen Strang gehören daher weder Diskussionen zu Anglizismen und anderen Fremdwörtern noch zu Rechtschreibreformen.

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Haiduk
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Re: Typographie

Beitrag von Haiduk »

Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Haiduk hat geschrieben:Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
Das scheint mir aber keine dicktengleiche Schrift zu sein, sondern eine ganz normale Antiqua. Vergleich doch mal die Breiten von m und i. Der „sperrige“ Eindruck rührt wohl daher, dass Frakturschrift generell enger ist als Antiqua in gleicher Größe.

Kein guter Typograph würde außerhalb des Schreibmaschinensatzes freiwillig eine dicktengleiche Schrift verwenden.

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Haiduk
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Re: Typographie

Beitrag von Haiduk »

Galilei hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
Das scheint mir aber keine dicktengleiche Schrift zu sein, sondern eine ganz normale Antiqua. Vergleich doch mal die Breiten von m und i. Der „sperrige“ Eindruck rührt wohl daher, dass Frakturschrift generell enger ist als Antiqua in gleicher Größe.

Kein guter Typograph würde außerhalb des Schreibmaschinensatzes freiwillig eine dicktengleiche Schrift verwenden.
Wahrscheinlich hast Du Recht. Es gibt schon unterschiedliche Breiten.

Ich bin kein Typograph. Ich bin Informatiker und habe daher auch keine Berührungsängst zu Courier. Wenn man Programm-Quelltexte in C (=Computersprache) bearbeitet, dann macht man das nicht mit Word oder noch feinerem Zeug, sondern mit möglichst robusten Editorprogrammen. Schönschrift ist da nicht wichtig :achselzuck:

Wie auch immer: auf irgendeinen Font müßte man sich jedenfalls verständigen. Wenn Courier nicht gut ist, bräuchte es einen Gegenvorschlag.
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Bernado
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Re: Typographie

Beitrag von Bernado »

Galilei hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
Das scheint mir aber keine dicktengleiche Schrift zu sein, sondern eine ganz normale Antiqua. Vergleich doch mal die Breiten von m und i. Der „sperrige“ Eindruck rührt wohl daher, dass Frakturschrift generell enger ist als Antiqua in gleicher Größe.
Bei der Antiqua hat es im Lauf der letzten 150 Jahre eine Geschmacksverschiebung gegeben, Hauptcharakteristikum ist, daß die senkrechten oder ab/auf-wärts gerichteten Striche dicker waren als heute, die Serifen dagegen dünner und oft auch länger - das ruft den Courier-artigen Eindruck hervor. In Frankreich ist diese Antiqua wohl heute noch populär.

Die Verwendung der Antiqua hat aber nichts mit der Markierung von Fremdwörtern zu tun (zumindest bis ins 19. Jh. nicht), sondern kommt daher, daß es als unfein galt, Wörter in anderen Sprachen mit anderen Buchstaben als in ihrer eigenen Schrift zu schreiben. Als eingedeutscht empfundene Wörter wie unten "Doctor" erscheinen hingegen in Fraktur.

Hier zwei Scans aus liturgiehistorischen Werken von 1846 bzw. 1911. Ziemlich verschiedene Liturgien - ziemlich ähnlicher Satz.
Bild
Bild
Mit aktueller Technik könnte man das natürlich viel leichter ebenso halten wie damals, als man Spezialdruckereien bemühen mußte. Aber andererseits könnte dann auch nur jeder über diese Dinge schreiben, der weiß, wovon die Rede ist - der Tod jeder modernen Wissenschaft.
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cantus planus
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Re: Typographie

Beitrag von cantus planus »

Ich seh' keine Scans. :achselzuck:
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Raimund J.
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Re: Typographie

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Ich seh' keine Scans. :achselzuck:
Ich schon!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Re: Typographie

Beitrag von cantus planus »

Oh! Jetzt sehe ich sie plötzlich auch! :hae?:
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Raimund J.
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Re: Typographie

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Oh! Jetzt sehe ich sie plötzlich auch! :hae?:
Selig sind die nicht sehen und doch glauben! ;)
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Nec laudibus, nec timore

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Linus
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Re: Typographie

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Oh! Jetzt sehe ich sie plötzlich auch! :hae?:
:doktor: Du sollst deine Brille tragen, wannst nix siechst ;)
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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Haiduk hat geschrieben:Ich bin kein Typograph. Ich bin Informatiker und habe daher auch keine Berührungsängst zu Courier. Wenn man Programm-Quelltexte in C (=Computersprache) bearbeitet, dann macht man das nicht mit Word oder noch feinerem Zeug, sondern mit möglichst robusten Editorprogrammen. Schönschrift ist da nicht wichtig :achselzuck:
Da ich selbst über C-Kenntnisse verfüge, weiß ich, dass eine dicktengleiche Schrift für das Programmieren sehr nützlich ist. Für diesen Bereich erkläre ich die Typographie mal für nicht zuständig. (Ein Programm-Quelltext ist ja auch kein Text im eigentlichen Sinne.)
Wie auch immer: auf irgendeinen Font müßte man sich jedenfalls verständigen. Wenn Courier nicht gut ist, bräuchte es einen Gegenvorschlag.
Üblicherweise wird bei Übertragung von Frakturtexten in Antiqua die typographische Auszeichnung der fremdsprachigen Wörter und Textstellen nicht beibehalten. Wie Bernardo sagte, geht es dabei ja auch nicht um eine Abgrenzung oder Hervorhebung, sondern darum, die entsprechenden Wörter in der Schrift zu drucken, die in der Sprache, der sie entstammen, üblich ist. Wenn man alles in Antiqua druckt, entfällt also in der Regel der Grund für die Auszeichnung.
Wenn man sie dennoch beibehalten will, könnte man möglicherweise man Kursivschrift verwenden, allerdings wird die bei Übertragungen in der Regel für im Fraktur-Original gesperrte Textstellen verwandt.
Aus typographischer Sicht ist von einer dicktengleichen Schrift auf jeden Fall abzuraten, ebenso von Unterstreichung oder Fettdruck.
Eine akzeptable Notlösung wäre vielleicht, für die auszuzeichnenden Stellen eine passende serifenlose Schrift zu nehmen, während die Standardschrift serifenbehaftet ist. (In HTML/CSS gibt es auch einen Befehl, mit dem man auf serifenlos umschalten kann, ohne auf eine beim Anwender möglicherweise fehlende konkrete Schriftart Bezug nehmen zu müssen.)

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Re: Typographie

Beitrag von holzi »

Haiduk hat geschrieben:Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
Nein, das ist keine Courier, sondern eine klassizistische Antiqua, wie z.B. die Modern oder eine Bodoni.

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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Hier noch mal ein verbesserungswürdiges Beispiel aus dem Forum:
in Wien ist´s wirklich ein würdiges Fest-und eine "Schau" dazu
Typographisch korrekt hieße es:
in Wien ist’s wirklich ein würdiges Fest – und eine „Schau“ dazu
Wem das Einfügen der Sonderzeichen zu aufwendig ist, der schreibt:
in Wien ist's wirklich ein würdiges Fest - und eine "Schau" dazu
Der Leerschritt vor und nach dem Gedankenstrich sollte keinesfalls weggelassen werden, da er so zum Bindestrich wird und sein Sinn vom Trennenden zum Verbindenden verkehrt wird.
Die einzige Ausnahme ist der Fall, dass nach dem Gedankenstrich ein Komma folgt; dann steht zwischen Gedankenstrich und Komma kein Leerzeichen.

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Re: Typographie

Beitrag von Haiduk »

Galilei hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Ich bin kein Typograph. Ich bin Informatiker und habe daher auch keine Berührungsängst zu Courier. Wenn man Programm-Quelltexte in C (=Computersprache) bearbeitet, dann macht man das nicht mit Word oder noch feinerem Zeug, sondern mit möglichst robusten Editorprogrammen. Schönschrift ist da nicht wichtig :achselzuck:
Da ich selbst über C-Kenntnisse verfüge, weiß ich, dass eine dicktengleiche Schrift für das Programmieren sehr nützlich ist. Für diesen Bereich erkläre ich die Typographie mal für nicht zuständig. (Ein Programm-Quelltext ist ja auch kein Text im eigentlichen Sinne.)
Wie auch immer: auf irgendeinen Font müßte man sich jedenfalls verständigen. Wenn Courier nicht gut ist, bräuchte es einen Gegenvorschlag.
Üblicherweise wird bei Übertragung von Frakturtexten in Antiqua die typographische Auszeichnung der fremdsprachigen Wörter und Textstellen nicht beibehalten. Wie Bernardo sagte, geht es dabei ja auch nicht um eine Abgrenzung oder Hervorhebung, sondern darum, die entsprechenden Wörter in der Schrift zu drucken, die in der Sprache, der sie entstammen, üblich ist. Wenn man alles in Antiqua druckt, entfällt also in der Regel der Grund für die Auszeichnung.
Wenn man sie dennoch beibehalten will, könnte man möglicherweise man Kursivschrift verwenden, allerdings wird die bei Übertragungen in der Regel für im Fraktur-Original gesperrte Textstellen verwandt.
Aus typographischer Sicht ist von einer dicktengleichen Schrift auf jeden Fall abzuraten, ebenso von Unterstreichung oder Fettdruck.
Eine akzeptable Notlösung wäre vielleicht, für die auszuzeichnenden Stellen eine passende serifenlose Schrift zu nehmen, während die Standardschrift serifenbehaftet ist. (In HTML/CSS gibt es auch einen Befehl, mit dem man auf serifenlos umschalten kann, ohne auf eine beim Anwender möglicherweise fehlende konkrete Schriftart Bezug nehmen zu müssen.)
Quelltexte sind keine Texte im klassischen Sinne, aber im eigentlichen Sinne sind sie es allemal. Es gelten halt andere Regeln. Nachdem (gute) Programmierer ebenso kreativ sind, wie vielleicht Schriftsteller, spielen ästhetische Fragen eine nicht unwichtige Rolle. Als schön werden Ausdrucksformen empfunden, bei denen der Quelltext leicht gelesen und schnell erfaßt werden kann. Eine gute Formatierung kann hier ebenso helfen, wie eine vom Editorprogramm unterstützte farbliche Hervorhebung/Zurücksetzung bestimmter Syntaxelemente (syntax highlighting). Diese Entwicklung auf klassische Texte zurückzuübertragen, scheint mir irgendwo naheliegend — als eine Konvention, wie die Verwendung bestimmter Fonts für bestimmte Wörter, oder auch als farbliche Hervorhebung/Zurücksetzung, die von Programmen (bei entsprechender Einstellung) automatisch vorgenommen wird. Das ist natürlich Zukunftsmusik, aber wenn die Typographie in einer Krise ist, dann wäre die Flucht nach vorne ja vielleicht ein Weg. Der Punkt ist: es könnte plötzlich hip sein, wieder auf die Form zu achten. Wenn sich so ein Trend vermittels des Internet als Netzkultur etablieren ließe, fände ich das eine wunderbare Sache.
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

Haiduk hat geschrieben:Nachdem (gute) Programmierer ebenso kreativ sind, wie vielleicht Schriftsteller, spielen ästhetische Fragen eine nicht unwichtige Rolle.
Dass gute Programmierer mindestens so kreativ wie Schriftsteller sind, ist keine Frage.
(Von dem ruhmreichen Mathematiker David Hilbert wird folgende Anekdote überliefert: Auf die Frage, was aus einem seiner Doktoranden geworden sei, antwortete er: »Der ist Schriftsteller geworden. Er hatte zu wenig Phantasie.«)
Haiduk hat geschrieben:Als schön werden Ausdrucksformen empfunden, bei denen der Quelltext leicht gelesen und schnell erfaßt werden kann. Eine gute Formatierung kann hier ebenso helfen, wie eine vom Editorprogramm unterstützte farbliche Hervorhebung/Zurücksetzung bestimmter Syntaxelemente (syntax highlighting). Diese Entwicklung auf klassische Texte zurückzuübertragen, scheint mir irgendwo naheliegend — als eine Konvention, wie die Verwendung bestimmter Fonts für bestimmte Wörter, oder auch als farbliche Hervorhebung/Zurücksetzung, die von Programmen (bei entsprechender Einstellung) automatisch vorgenommen wird. Das ist natürlich Zukunftsmusik, aber wenn die Typographie in einer Krise ist, dann wäre die Flucht nach vorne ja vielleicht ein Weg. Der Punkt ist: es könnte plötzlich hip sein, wieder auf die Form zu achten. Wenn sich so ein Trend vermittels des Internet als Netzkultur etablieren ließe, fände ich das eine wunderbare Sache.
Für die Programmierung ist da ja alles schön und gut, aber syntax-highlighting in klassischen Texten? :erschrocken:

Ich fürchte, in typographischen Fragen bin ich doch eher Traditionalist. Die Devise lautet: Weniger ist mehr. Typographie ist dann gut, wenn sie »edle Einfachheit« an sich trägt und ganz hinter den gedruckten Text selbst zurücktritt.
Viele missgestaltete, typographisch aufdringliche Machwerke legen ein beredtes Zeugnis von der Richtigkeit dieser klassischen Typographenregel ab.

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holzi
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Re: Typographie

Beitrag von holzi »

Darf ich hierzu eine Buchempfehlung abgeben?
Egal, ich tu's trotzdem: http://www.typografie.de/Unsere-Buecher ... ::124.html
Teuer, aber wahrlich jeden Cent wert!

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Galilei
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Re: Typographie

Beitrag von Galilei »

holzi hat geschrieben:Darf ich hierzu eine Buchempfehlung abgeben?
Egal, ich tu's trotzdem: http://www.typografie.de/Unsere-Buecher ... ::124.html
Teuer, aber wahrlich jeden Cent wert!
Danke, Holzi!

Ergänzend dazu (auch teuer, aber wozu gibt es Bibliotheken): http://www.typografie.de/Unsere-Buecher ... e::73.html

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