Danke, für den Hinweis, das war mir so nicht mehr erinnerlich gewesen!Sempre hat geschrieben:Raphael hat geschrieben:[@Haiduk]
Woher Du jetzt aber die zitierte Aussage nimmst, ist mir schleierhaft. Zwischen Erkennen und Beweisen ist doch noch eine Unterschied, oder?(Meine Hervorhebung)Antimodernisteneid hat geschrieben:Erstens: Ich bekenne, dass Gott, der Ursprung und das Ende aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der Vernunft durch das, was geschaffen ist, d. h. durch die sichtbaren Werke der Schöpfung, als Ursache mittels der Wirkung, mit Sicherheit erkannt und auch bewiesen werden kann.
Gruß
Sempre
Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Du hattest geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich habe nicht Schneider verurteilt, sondern ein konkretes Zitat beurteilt. Und zwar zutreffend.Raphael hat geschrieben:Der Gedankengang entwickelte sich aus robert'schen Verurteilung des Reinhold Schneider, dieser sei einem manichäischem Weltbild aufgesessen.
Zunächst einmal reißt Du hier 4 Worte aus dem Zusammenhang, um Dein unzutreffendes Verdikt scheinbar rechtmäßig erscheinen zu lassen. Schlimmer jedoch ist eigentlich, daß Du den Sinngehalt dessen, was Reinhold Schneider schreibt, mißinterpretierst und anschließend diese Deine Mißinterpretation als die (alleinig) richtige ausgibst.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist der Knackpunkt. Er verurteilt die Schöpfung als schlecht und damit ihren Schöpfer als unfähig.Schneider hat geschrieben:das falsche, natürliche Licht
In dem fett markierten Textbestandteil schreibt er also genau das Gegenteil dessen, was Du ihm unterjubeln willst.Reinhold Schneider hat geschrieben:Dieses Licht, das nicht Christus sein will, ist gleichwohl Licht; es vermag mit gewaltigem Glanze Jahrhunderte zu überblenden. Wir aber gelangen mit diesen Worten vor die äußerste Möglichkeit der Unterscheidung und Entscheidung, der Verantwortung im geistigen Leben der Welt: Wir müssen das Licht fragen, ob es Christus sein will. Dieser Wille des Lichtes kann nicht verborgen bleiben; er kann auch nicht täuschen. Das Prisma der Wahrheit macht ihn offenbar. Im Lichte des Christuslebens sah der Fromme die Kreaturen als eine "Weisung und einen Weg zu Gott", die Zeit und Zeitlichkeit schon als eine selige "Vorburg und Vorstadt der Ewigkeit", die Welt war ihm offen, das Geschaffene alles eine Botschaft Gottes, die Erde ein Garten, in dem nur der eine Baum verboten war: der Wille, der nicht sterben will am Kreuze, nicht Christus sein will.
Das liegt wohl daran, daß Du dem unwilligen Licht sein Sein als natürliches Licht absprechen willst.
Christlich betrachtet erhält Gott jedoch sogar den Teufel in seiner Existenz, selbst wenn dieser gegen IHN arbeitet. Das mysterium bonum ..............
Wie schon gesagt, auch Reinhold Schneider weiß um die Unwilligkeit des Lichtes. Aber er weiß auch, daß das Licht deswegen seine Natürlichkeit nicht verliert.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Hybris wächst nicht aus der Vernunft, sondern aus verkehrtem Willen, wie auch der Totschlag nicht aus der Hand wächst, mit welcher ich ihn begehe.Raphael hat geschrieben:Schneider's Verurteilung dieser philosophischen Systeme des "deutschen Geistes" wiederum resultiert nicht aus einer Verwerfung der menschlichen Vernunft an sich, sondern aus einer Verwerfung der hybriden Auswüchse dieser menschlichen Vernunft.
Zuletzt geändert von Raphael am Freitag 28. Mai 2010, 09:35, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
@Haiduk
„Dass die Existenz des höchsten Gottes eine unausweichliche Tatsache ist, ist allgemein anerkannt“.
So die Übersetzung des Zitats von Isaac Newton aus meiner Signatur. Erst die von ihren Betreibern und Jüngern sogenannte „Aufklärung“, die in Wahrheit Obskurantismus betreibt, hat sich in unserer zerfallenden Kultur alle Mühe gegeben, diese unausweichliche Tatsache in Abrede zu stellen. Am perfidesten war Immanuel Kant, der die Beweisbarkeit Gottes leugnete und anstatt dessen die in sich widersinnige Idee empfahl, die Existenz Gottes als „Postulat der praktischen Vernunft“ zu phantasieren. Von diesem Wahnsinn sind heutzutage viele Leute angesteckt, so leider auch unser Heiliger Vater, der Atheisten denselben Kant anempfiehlt anstatt sich an den Index Librorum Prohibitorum zu halten, Kants Vernunftlosigkeit zu beklagen und seine wirren Ideen zu verurteilen.
Gruß
Sempre
„Dass die Existenz des höchsten Gottes eine unausweichliche Tatsache ist, ist allgemein anerkannt“.
So die Übersetzung des Zitats von Isaac Newton aus meiner Signatur. Erst die von ihren Betreibern und Jüngern sogenannte „Aufklärung“, die in Wahrheit Obskurantismus betreibt, hat sich in unserer zerfallenden Kultur alle Mühe gegeben, diese unausweichliche Tatsache in Abrede zu stellen. Am perfidesten war Immanuel Kant, der die Beweisbarkeit Gottes leugnete und anstatt dessen die in sich widersinnige Idee empfahl, die Existenz Gottes als „Postulat der praktischen Vernunft“ zu phantasieren. Von diesem Wahnsinn sind heutzutage viele Leute angesteckt, so leider auch unser Heiliger Vater, der Atheisten denselben Kant anempfiehlt anstatt sich an den Index Librorum Prohibitorum zu halten, Kants Vernunftlosigkeit zu beklagen und seine wirren Ideen zu verurteilen.
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Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nun, Immanuel Kant hat den Glauben an die Kraft des Wortes verloren. Dies ist für einen Protestanten natürlich desaströs, denn das Wort ist ihm Alles.Sempre hat geschrieben:@Haiduk
„Dass die Existenz des höchsten Gottes eine unausweichliche Tatsache ist, ist allgemein anerkannt“.
So die Übersetzung des Zitats von Isaac Newton aus meiner Signatur. Erst die von ihren Betreibern und Jüngern sogenannte „Aufklärung“, die in Wahrheit Obskurantismus betreibt, hat sich in unserer zerfallenden Kultur alle Mühe gegeben, diese unausweichliche Tatsache in Abrede zu stellen. Am perfidesten war Immanuel Kant, der die Beweisbarkeit Gottes leugnete und anstatt dessen die in sich widersinnige Idee empfahl, die Existenz Gottes als „Postulat der praktischen Vernunft“ zu phantasieren. Von diesem Wahnsinn sind heutzutage viele Leute angesteckt, so leider auch unser Heiliger Vater, der Atheisten denselben Kant anempfiehlt anstatt sich an den Index Librorum Prohibitorum zu halten, Kants Vernunftlosigkeit zu beklagen und seine wirren Ideen zu verurteilen.
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Sempre
Mit der Einfleischung des Wortes hatten die Protestanten schon bei ihrer Abspaltung Probleme ...........
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Hat er diesen Glauben verloren oder nie gehabt? Wie auch immer ... der Glaube ist keine notwendige Voraussetzung dafür, mit natürlicher Unterscheidungsfähigkeit begabt zu sein und diese anzuwenden. Auch Newton war ein Sektierer, Ketzer, Magier u.a.m. hat aber trotzdem in einigem durchaus bemerkenswert geradeaus gedacht.Raphael hat geschrieben:Nun, Immanuel Kant hat den Glauben an die Kraft des Wortes verloren. Dies ist für einen Protestanten natürlich desaströs, denn das Wort ist ihm Alles.Sempre hat geschrieben:@Haiduk
„Dass die Existenz des höchsten Gottes eine unausweichliche Tatsache ist, ist allgemein anerkannt“.
So die Übersetzung des Zitats von Isaac Newton aus meiner Signatur. Erst die von ihren Betreibern und Jüngern sogenannte „Aufklärung“, die in Wahrheit Obskurantismus betreibt, hat sich in unserer zerfallenden Kultur alle Mühe gegeben, diese unausweichliche Tatsache in Abrede zu stellen. Am perfidesten war Immanuel Kant, der die Beweisbarkeit Gottes leugnete und anstatt dessen die in sich widersinnige Idee empfahl, die Existenz Gottes als „Postulat der praktischen Vernunft“ zu phantasieren. Von diesem Wahnsinn sind heutzutage viele Leute angesteckt, so leider auch unser Heiliger Vater, der Atheisten denselben Kant anempfiehlt anstatt sich an den Index Librorum Prohibitorum zu halten, Kants Vernunftlosigkeit zu beklagen und seine wirren Ideen zu verurteilen.
Mit der Einfleischung des Wortes hatten die Protestanten schon bei ihrer Abspaltung Probleme ...........
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Dem Kant ist die Bewertung der Vernunft mißlungen!Sempre hat geschrieben:Hat er diesen Glauben verloren oder nie gehabt?
Indem er versucht, die Vernunft zum Maßstab der Vernunft zu machen, verrutscht ihm gleichsam sein Urteilsvermögen. Seine Anhänger stolpern dann einerseits über die extrem kompliziert formulierten "Beweise" Kants und andererseits über das eigene Wunschdenken, welches das Vorverständnis vernebelt.
Dadurch, daß Kant dann Gott wiederum als "Postulat der praktischen Vernunft" quasi wiederbelebt, nachdem er ihn theoretisch in der "Kritik der reinen Vernunft" zu Tode gebracht hatte, ist jedoch für jeden Rationalisten offenbar: Gott wird hier nur als Krücke für die Moral mißbraucht!
Wenn Gott jedoch nur eine Krücke für die Moral ist, dann ist er - Ockham läßt grüßen - überhaupt verzichtbar.
Die Folgen dieser Denkhaltungen konnten in den letzten 200 Jahren in der Historie sichtbar werden.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
@Raphael
Sic!
Gruß
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nun, dann sind wir uns ja im Ergebnis einig!Sempre hat geschrieben:@Raphael
Sic!
Gruß
Sempre

Nur scheint der Weg zu diesem Ergebnis unterschiedlich gewesen zu sein.
Denn IMHO muß man, um zu dieser Einschätzung zu kommen, die kantianischen Philosophieversuche zunächst einmal als vernünftig rezipieren, bevor man sie dann einem kritischen Urteil unterwirft. Die vorläufige Einschätzung als vernünftig ist deshalb wichtig, weil die kantianischen Philosophieversuche im Wort daherkommen und das Wort ist dem Christen heilig. Aus dieser vorläufigen Einschätzung heraus resultiert auch die Antwort auf die von Robert hier gestellte Frage.
Das kritische Urteil wiederum wird eben nicht nur aus der Vernunft gespeist, sondern aus den biblischen Weisheitslehren. Man kann es auch wie folgt ausdrücken:
Der abgeklärte Verstand ist die Vernunft.
Die abgeklärte Vernunft ist die Weisheit.
Die abgeklärte Weisheit ist die Liebe.
Prima facie sind viele Dinge in dieser Welt vernünftig und stellen sich erst nach intensiverer Prüfung als unvernünftig heraus.
Der Ratschlag des Hl. Paulus aus 1 Thessalonicher 5, 21 ist eben immer zu befolgen.

Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Jein.Raphael hat geschrieben:Nur scheint der Weg zu diesem Ergebnis unterschiedlich gewesen zu sein.
Ja, es ist wie bei einem Widerspruchsbeweis. Wir tun mal so, als sei das wahr (vernünftig) und schauen dann, ob sich Widersprüche ergeben. Falls ja, war es doch nicht wahr (doch nicht vernünftig). Auch da stimmen wir völlig überein.Raphael hat geschrieben:Denn IMHO muß man, um zu dieser Einschätzung zu kommen, die kantianischen Philosophieversuche zunächst einmal als vernünftig rezipieren, bevor man sie dann einem kritischen Urteil unterwirft. Die vorläufige Einschätzung als vernünftig ist deshalb wichtig, weil die kantianischen Philosophieversuche im Wort daherkommen und das Wort ist dem Christen heilig.
Nein, sie sind nicht prima facie vernünftig, sie mögen prima facie vernünftig erscheinen; und zwar demjenigen, der der Welt einen zu hohen Vertrauensvorschuss gibt.Raphael hat geschrieben:Prima facie sind viele Dinge in dieser Welt vernünftig und stellen sich erst nach intensiverer Prüfung als unvernünftig heraus.
Ja, das Wort schon, nicht aber jedes Wort eines Dahergelaufenen, auch nicht, wenn der sich Philosph schimpft und von der Welt gefeiert wird.Raphael hat geschrieben:das Wort ist dem Christen heilig.
Fazit: Es wäre falsch, etwas ungeprüft als unvernünftig abzutun. Es ist aber nicht angesagt, alles Ungeprüfte zunächst mal als vernünftig einzustufen.
Zu diesen Gleichungen einige Fragen/Anmerkungen:Raphael hat geschrieben:Das kritische Urteil wiederum wird eben nicht nur aus der Vernunft gespeist, sondern aus den biblischen Weisheitslehren. Man kann es auch wie folgt ausdrücken:
Der abgeklärte Verstand ist die Vernunft.
Die abgeklärte Vernunft ist die Weisheit.
Die abgeklärte Weisheit ist die Liebe.
1.) Ich würde ad hoc sagen: Ein abgeklärter Verstand ist Voraussetzung für wahre Liebe.
2.) Hat den angeblichen Unterschied zwischen Verstand und Vernunft nicht gerade Kant erst erfunden? Bei den alten Römern war von der ratio, dem Unterscheidungsvermögen die Rede?
3.) Wenn die Vernunft abgeklärter Verstand ist, ist sie dann nicht automatisch ebenfalls abgeklärt?
4.) Zur Weisheit gehört neben Vernunft auch Kenntnis/Erfahrung.
5.) Verstand, Vernunft und Weisheit sind zu wenig für die Liebe. Es sei denn, Du implizierst unter abgeklärt auch den Glauben.
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Gut, man kann's auch phänomenologisch formulieren. Schließlich ist die Phänomenologie ein Versuch gewesen, die kantianische Schädigung der Metaphysik abzumildern, wenn nicht sogar zu beseitigen.Sempre hat geschrieben:Nein, sie sind nicht prima facie vernünftig, sie mögen prima facie vernünftig erscheinen; und zwar demjenigen, der der Welt einen zu hohen Vertrauensvorschuss gibt.Raphael hat geschrieben:Prima facie sind viele Dinge in dieser Welt vernünftig und stellen sich erst nach intensiverer Prüfung als unvernünftig heraus.
Ein solch hartes Urteil tut auch einem Immanuel Kant unrecht, denn man muß seine Philosophieversuche auch auf dem Hintergrund seiner heftigen Ablehnung des swedenborgschen Obskurantismus zu verstehen suchen. Er hat halt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet!Sempre hat geschrieben:Ja, das Wort schon, nicht aber jedes Wort eines Dahergelaufenen, auch nicht, wenn der sich Philosph schimpft und von der Welt gefeiert wird.Raphael hat geschrieben:das Wort ist dem Christen heilig.
Sempre hat geschrieben:Fazit: Es wäre falsch, etwas ungeprüft als unvernünftig abzutun. Es ist aber nicht angesagt, alles Ungeprüfte zunächst mal als vernünftig einzustufen.
Da bin ich anderer Ansicht, denn hinter allem Ungeprüften steht ein Schöpferwillen. Dem Prüfenden ist es nun aufgegeben, herauszufinden, ob dieser Schöpferwillen konstruktiv oder destruktiv wirkt.
Diese Aufgabe ist auch im Prinzip vom Individuum her gesehen nicht delegierbar. Man kann sich jedoch auf Prüfungen Anderer verlassen, sobald genügend Vertrauen aufgebaut worden ist.
Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes; dies gilt selbst dann, wenn dieser Umstand von den Vertretern des Rationalismus abgestritten wird.Sempre hat geschrieben:Zu diesen Gleichungen einige Fragen/Anmerkungen:Raphael hat geschrieben:Das kritische Urteil wiederum wird eben nicht nur aus der Vernunft gespeist, sondern aus den biblischen Weisheitslehren. Man kann es auch wie folgt ausdrücken:
Der abgeklärte Verstand ist die Vernunft.
Die abgeklärte Vernunft ist die Weisheit.
Die abgeklärte Weisheit ist die Liebe.
1.) Ich würde ad hoc sagen: Ein abgeklärter Verstand ist Voraussetzung für wahre Liebe.
2.) Hat den angeblichen Unterschied zwischen Verstand und Vernunft nicht gerade Kant erst erfunden? Bei den alten Römern war von der ratio, dem Unterscheidungsvermögen die Rede?
3.) Wenn die Vernunft abgeklärter Verstand ist, ist sie dann nicht automatisch ebenfalls abgeklärt?
4.) Zur Weisheit gehört neben Vernunft auch Kenntnis/Erfahrung.
5.) Verstand, Vernunft und Weisheit sind zu wenig für die Liebe. Es sei denn, Du implizierst unter abgeklärt auch den Glauben.
Gruß
Sempre
Soweit ich mich erinnere, ist der Unterschied zwischen Verstand und Vernunft eher von Hegel in die philosophische Debatte eingeführt worden. Damit sollten die sich thetisch und antithetisch gegenüberstehenden Verstandeskräfte dialektisch auf ein vernünftiges (sic!) und damit synthetisches Niveau gehoben werden.
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Ich sehe, dass Kant hier heftig attackiert wird. Ich würde mich aber sehr darüber freuen, wenn auch inhaltlich dargelegt würde, wo die Fehler bei Kants Widerlegung der Gottesbeweise liegen sollen.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Das war jetzt nicht auf Kant gemünzt, sondern darauf, dass Du pauschal jeden Blech, den ein Mitsünder verzapft, im Voraus ersteinmal als „Wort“ und „vernünftig“ einstufst.Raphael hat geschrieben:Ein solch hartes Urteil tut auch einem Immanuel Kant unrecht, denn man muß seine Philosophieversuche auch auf dem Hintergrund seiner heftigen Ablehnung des swedenborgschen Obskurantismus zu verstehen suchen. Er hat halt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet!Sempre hat geschrieben:Ja, das Wort schon, nicht aber jedes Wort eines Dahergelaufenen, auch nicht, wenn der sich Philosph schimpft und von der Welt gefeiert wird.Raphael hat geschrieben:das Wort ist dem Christen heilig.
Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ein Schöpferwille der destruktiv wirkt? Hinter jedem Blech steht ein Schöpferwille? Ja, gut, am Ende steht hinter allem der Wille des Schöpfers und Lenkers. Und sei es nur, dass er Gröbstes nicht verhindert. Aber dennoch sind wir Sünder, die wir solch Gröbstes aushecken. Ich wähle als Grundannahme, was Menschenwerk betrifft, immer die Skepsis. Das meiste, was wir verzapfen ist eben nicht gut. Relativ häufig gut gemeint, meist aber falsch und schlecht.Raphael hat geschrieben:Da bin ich anderer Ansicht, denn hinter allem Ungeprüften steht ein Schöpferwillen. Dem Prüfenden ist es nun aufgegeben, herauszufinden, ob dieser Schöpferwillen konstruktiv oder destruktiv wirkt.Sempre hat geschrieben:Fazit: Es wäre falsch, etwas ungeprüft als unvernünftig abzutun. Es ist aber nicht angesagt, alles Ungeprüfte zunächst mal als vernünftig einzustufen.
Wie kommst Du auf diese Idee? Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?Sempre hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
Gruß
Sempre
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- Robert Ketelhohn
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Ich jubele nichts unter und spreche nichts ab, es gibt ein solches „Sein“ nicht. Schneider und in seinem Gefolge dir gehen hier die Begriffe völlig durcheinander.Raphael hat geschrieben:Du hattest geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich habe nicht Schneider verurteilt, sondern ein konkretes Zitat beurteilt. Und zwar zutreffend.Raphael hat geschrieben:Der Gedankengang entwickelte sich aus robert'schen Verurteilung des Reinhold Schneider, dieser sei einem manichäischem Weltbild aufgesessen.Zunächst einmal reißt Du hier 4 Worte aus dem Zusammenhang, um Dein unzutreffendes Verdikt scheinbar rechtmäßig erscheinen zu lassen. Schlimmer jedoch ist eigentlich, daß Du den Sinngehalt dessen, was Reinhold Schneider schreibt, mißinterpretierst und anschließend diese Deine Mißinterpretation als die (alleinig) richtige ausgibst.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist der Knackpunkt. Er verurteilt die Schöpfung als schlecht und damit ihren Schöpfer als unfähig.Schneider hat geschrieben:das falsche, natürliche LichtIn dem fett markierten Textbestandteil schreibt er also genau das Gegenteil dessen, was Du ihm unterjubeln willst. Das liegt wohl daran, daß Du dem unwilligen Licht sein Sein als natürliches Licht absprechen willst.Reinhold Schneider hat geschrieben:Dieses Licht, das nicht Christus sein will, ist gleichwohl Licht; es vermag mit gewaltigem Glanze Jahrhunderte zu überblenden. Wir aber gelangen mit diesen Worten vor die äußerste Möglichkeit der Unterscheidung und Entscheidung, der Verantwortung im geistigen Leben der Welt: Wir müssen das Licht fragen, ob es Christus sein will. Dieser Wille des Lichtes kann nicht verborgen bleiben; er kann auch nicht täuschen. Das Prisma der Wahrheit macht ihn offenbar. Im Lichte des Christuslebens sah der Fromme die Kreaturen als eine "Weisung und einen Weg zu Gott", die Zeit und Zeitlichkeit schon als eine selige "Vorburg und Vorstadt der Ewigkeit", die Welt war ihm offen, das Geschaffene alles eine Botschaft Gottes, die Erde ein Garten, in dem nur der eine Baum verboten war: der Wille, der nicht sterben will am Kreuze, nicht Christus sein will.
In Formulierungen wie „im Lichte der Vernunft“, „bei Lichte betrachtet“ und dergleichen reden wir nicht von einem als seiend gefaßten „Licht“, sondern meinen soviel wie „von der Vernunft erhellt“, „durch die Vernunft“, „vernünftigerweise“. Also nicht einmal allegorische Rede liegt vor, sondern reine Sprachmetaphorik.
Schneider hebt diese Bilder unzulässig auf eine ontologische Begriffsebene und setzt sie implizit in Beziehung zu unserer Rede von Christo als dem wahren Licht. So kommt er dazu, „natürliches Licht“ und (logischerweise implizit folgend) übernatürliches Licht zu unterscheiden. Das „natürliche Licht“ nun auch noch geradezu personifizierend, beurteilt er dessen Wert darnach, ob es sich in seinem „Willen“ dem übernatürlichen Lichte, also Christo, angleiche.
Indem er nun endlich sein „natürliches Licht“ mit dem Begriff der „natürlichen Vernunft“ aus der traditionellen theologischen Sprache in eins setzt, verurteilt er die Vernunft als schlecht und verderblich. Denn er unterwirft sie einem voluntaristischen Prinzip. Sein „natürliches Licht“ ist letztlich eine Chiffre für den Eigenwillen, und darum erachtet er die von ihm als „natürlich“ angesehene Vernunft als gottabgekehrtem Eigenwillen unterworfen und blenderisch.
In Wahrheit ist, was die Philosophen traditionell unter „Vernunft“ verstehen, objektiv gültig und frei von jeder Willkür. Sie ist auch nicht einfach ein neutrales, zu gebrauchendes oder, je nach dem, mißbräuchlich verwendbares Werkzeug unseres Geistes. Das wäre der Verstand. Vielleicht dachte Schneider, die Begriffe verwechselnd, daran. Jedenfalls kommt er durch sein Fehlverständnis des Vernunftbegriffs dazu, die traditionelle philosophische Lehraussage der Kirche anzugreifen, ja zu verwerfen. Was Schneider aber als „natürliches Licht“ oder „natürliche Vernunft“ verwirft, ist in Wahrheit der böswillige – weil aus Überhebung geborene – Mißbrauch der Verstandeskräfte, nie und keinesfalls aber die objektive natürliche Vernunft.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Attackiert wurde die widersinnige Idee, die Existenz Gottes als Postulat der „praktischen Vernunft“ zu akzeptieren. Da wäre es m.E. an Dir -sofern Du Einwände hast- das zu verteidigen.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Ich sehe, dass Kant hier heftig attackiert wird. Ich würde mich aber sehr darüber freuen, wenn auch inhaltlich dargelegt würde, [...]
Niemand hat von solchen „Fehlern“ gesprochen. Und auch über seine Kritik an einigen Gottesbeweisen nicht.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:[...] wo die Fehler bei Kants Widerlegung der Gottesbeweise liegen sollen.
Kant widerlegt keinen Gottesbeweis. Er setzt einfach Voraussetzungen an, unter denen einige Gottesbeweise dann nicht haltbar sind.
Das grundsätzliche Problem ist, dass Kant die Vorgänge der Wirklichkeit nicht als tatsächlich kausal anerkennt. Kausalität ist bei ihm eine Kategorie des Verstandes. Damit löst er einen zentralen Aspekt der Wirklichkeit in nichts auf und erklärt jeden Sachverhalt zur bloßen Phantasie. Nun wird das bloße Denken aber sinnlos, wenn der Gegenstand des Denkens nicht kausal geordnet ist. Dementsprechend landet Kant am Ende bei einer bloßen Forderung der Existenz Gottes, weil sonst seine verehrte Vernunft selbst sinnlos wäre. Weil sein Werk sonst sinnlos wäre.
Kant fordert einerseits, dass sein „Ding an sich“ für uns unerkennbar ist und bleibt, andererseits aber, dass es Ursache für unsere sinnliche Wahrnehmung ist. Das ist ein Widerspruch in sich. Außerdem ist es die Behauptung eines tatächlichen Kausalzusammenhangs. Wenn das „Ding an sich“ unsere Erfahrung affiziert, besteht tatsächlich ein Kausalzusammenhang zwischen beiden. Kant müsste sich schon mit sich selbst einigen, ob der nun gegeben ist oder nicht.
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Mir scheint, dies ist eine menschliche Grundentscheidung, die das Individuum zu fällen hat. Wie gehe ich als Individuum mit meiner Umwelt um:Sempre hat geschrieben:Das war jetzt nicht auf Kant gemünzt, sondern darauf, dass Du pauschal jeden Blech, den ein Mitsünder verzapft, im Voraus ersteinmal als "Wort" und "vernünftig" einstufst.
Zweifele ich alles an oder vertraue ich dem, was ich wahrnehme, bis zum Beweis des Gegenteils?
Wenn man in einer Umgebung lebt, die sich nach und nach als Lug und Trug herausstellt, wird man zu Ersterem tendieren und letztlich beim cartesianischen "Cogito ergo sum" landen.
Lebt man jedoch in einer Umgebung, in der sich die eigenen Wahrnehmungen nach und nach bestätigen, wird man weiterhin vertrauensvoll mit seiner Umgebung umgehen und nicht gleich hinter jeder Äußerung Dritter böse Absichten oder eine versteckte Drohung vermuten.
Wobei der Radikalskeptizismus eines Descartes natürlich auch noch zu hinterfragen ist: Wer ist "Ich", wie wird dieses "Ich" gebildet und wie hängt das Denken des Individuums mit der objektiven Wirklichkeit zusammen? Oder anders: Kann das Denken des Individuums die objektive Wirklichkeit verändern?
Das am Ende hinter allem der Wille des einen und dreifaltigen Schöpfers und Lenkers steht, ist ein dem Christen völlig einsichtiger Umstand. In der Scholastik heißt das wohl causa prima.Sempre hat geschrieben:Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ein Schöpferwille der destruktiv wirkt? Hinter jedem Blech steht ein Schöpferwille? Ja, gut, am Ende steht hinter allem der Wille des Schöpfers und Lenkers. Und sei es nur, dass er Gröbstes nicht verhindert. Aber dennoch sind wir Sünder, die wir solch Gröbstes aushecken. Ich wähle als Grundannahme, was Menschenwerk betrifft, immer die Skepsis. Das meiste, was wir verzapfen ist eben nicht gut. Relativ häufig gut gemeint, meist aber falsch und schlecht.
Nur bewegen wir uns aber innerhalb der Schöpfung, die - zum Teil zumindest - von Gott abgefallen ist, wo also der destruktive (sic!) Wille des Widersachers wirkt. Und es ist dem Christen ebenfalls ein völlig einsichtiger Umstand, daß sich das Böse gelegentlich als Lichtbringer (= Lucifer) verkleidet. Der Geist der Unterscheidung ist gefragt .......................
Es erscheint mir evident, daß das menschliches Leben von Anbeginn auf Vertrauen basiert. Zunächst wird dieses Vertrauen den Eltern entgegengebracht und später denjenigen, die sich als zuverlässig erwiesen haben.Sempre hat geschrieben:Wie kommst Du auf diese Idee?Raphael hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
Wenn man den Zweifel als alleinige Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes zur Prämisse erheben würde, wäre der emotionalen Verkümmerung des Individuums jeglicher Weg gebahnt.
Mit Beweisen in der Metaphysik ist das nicht so einfach, wie in den Naturwissenschaften. Dazu braucht's zunächst drei Dinge:Sempre hat geschrieben:Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?
1. Die Einsicht in das Geschaffensein der Dinge
2. Die Glückseligkeit des Gläubigen
3. Die Autorität der katholischen Kirche
Dann können wir uns über metaphysische Beweise weiter unterhalten .................
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nein. Wer attackiert, sollte Argumente vorbringen, um glaubwürdig zu sein.Sempre hat geschrieben:Attackiert wurde die widersinnige Idee, die Existenz Gottes als Postulat der „praktischen Vernunft“ zu akzeptieren. Da wäre es m.E. an Dir -sofern Du Einwände hast- das zu verteidigen.
Wieso eigentlich? Woraus schliesst du denn, dass wer Wahrnehmung verursacht, auch sich selbst als erkennbar setzen muss?Sempre hat geschrieben:Kant fordert einerseits, dass sein „Ding an sich“ für uns unerkennbar ist und bleibt, andererseits aber, dass es Ursache für unsere sinnliche Wahrnehmung ist. Das ist ein Widerspruch in sich.
Das ist eine Tradition. Die Existenz einer solchen objektiven Vernunft ist aber nicht empirisch belegt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:In Wahrheit ist, was die Philosophen traditionell unter „Vernunft“ verstehen, objektiv gültig und frei von jeder Willkür.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Sind nur die Dinge wirklich, die sich in empirischer Überprüfung nachweisen lassen?Miserere Nobis Domine hat geschrieben:......... Die Existenz einer solchen objektiven Vernunft ist aber nicht empirisch belegt.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Es geht natürlich auch um Lug und Trug. Typischerweise setzt der unaufmerksame Mensch bei seinem Gegenüber unbewusst voraus, dieser sei wie er selbst. Darum fallen unaufmerksame ehrliche Menschen überdurchschnittlich häufig auf Lug und Trug ihres Gegenübers herein, während notorische Lügner eher davon ausgehen, dass ebenfalls gelogen ist, was man ihnen erzählt.Raphael hat geschrieben:Mir scheint, dies ist eine menschliche Grundentscheidung, die das Individuum zu fällen hat. Wie gehe ich als Individuum mit meiner Umwelt um:
Zweifele ich alles an oder vertraue ich dem, was ich wahrnehme, bis zum Beweis des Gegenteils?
Wenn man in einer Umgebung lebt, die sich nach und nach als Lug und Trug herausstellt, wird man zu Ersterem tendieren und letztlich beim cartesianischen "Cogito ergo sum" landen.
Lebt man jedoch in einer Umgebung, in der sich die eigenen Wahrnehmungen nach und nach bestätigen, wird man weiterhin vertrauensvoll mit seiner Umgebung umgehen und nicht gleich hinter jeder Äußerung Dritter böse Absichten oder eine versteckte Drohung vermuten.
Die Unschuldsvermutung ist eitler Quatsch. Jeder vernünftige Mensch wird zwar erst dann offen beschuldigen, wenn er handfeste Gründe vorweisen kann, kaum aber aus Mangel an solchen Gründen tatsächlich die Unschuld der üblichen Verdächtigen annehmen. Mit "Cogito ergo sum" hat das gar nichts zu tun, sondern mit Erfahrung der Wirklichkeit. Das Wort Unschuldsvermutung verrät ja bereits, was Sache ist: Jemand vermutet Unschuld in Ermangelung bessern Wissens. In Ermangelung bessern Wissens kann man aber alles vermuten: Schuld, Unschuld, fahrlässiges Fehlverhalten, Dummheit, intelligente Dreistigkeit u.v.a.m.
Aber das ist nicht der eigentliche Grund meiner skeptischen Haltung. Da geht es nicht um Lug und Trug, sondern darum, dass das, was die Welt und die Menschen so zu bieten haben, eben einfach meist eitler Quatsch ist. Irgendein mehr oder weniger hochdekorierter Schnösel verbreitet Ideen, Theorien, Senf usf., die Szene und die Medien verbreiten es und die Welt glaubt es. Da muss kein böser Wille dahinterstecken. Weder bei den Urhebern noch bei den Claqueuren.
Schließlich: Man kann ja nicht einmal einem Bischof trauen, wenn der so tut, als verbreite er Lehre der Kirche. Da muss man aufpassen. Man kann auch nicht den Physikern trauen, denn die sehen sich gezwungen, an ihren eigenen Wahrheiten zweifeln zu müssen. Den meisten Menschen kann man nicht vertrauen, weil sie Interessen vertreten. Ob die Tante in der Butike zu dem schlecht sitzenden Kleid sagt „das trägt man heute so“ oder der Möbelverkäufer „wird am Freitag geliefert“ oder der Jurist „das hat Aussicht auf Erfolg“ oder oder oder ... Wer's glaubt wird selig. Was die Aussagen von Fachleuten, Philosophen, Wissenschaftlern usf. angeht, sieht es auch nicht besser aus.
Dreierlei: 1.) Kant hat sich nicht als zuverlässig erwiesen. 2.) Selbst die Zuverlässigkeit der eigenen Familie ist dauernd (so früh es geht) zu überprüfen. Wir alle werden fast überall übel indoktriniert und kaum jemandem gelingt es, sich völlig frei davon zu halten. 3.) Man muss Differenzieren, wem in welcher Sache vertraut werden kann.Raphael hat geschrieben:Es erscheint mir evident, daß das menschliches Leben von Anbeginn auf Vertrauen basiert. Zunächst wird dieses Vertrauen den Eltern entgegengebracht und später denjenigen, die sich als zuverlässig erwiesen haben.Sempre hat geschrieben:Wie kommst Du auf diese Idee?Raphael hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
Was das allerdings mit Deiner Behauptung zu tun hat, der Glaube sei Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes, erschließt sich mir nicht.
Das tut hier erstens niemand und zweitens begründet das keineswegs, dass der Glaube Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes sei.Raphael hat geschrieben:Wenn man den Zweifel als alleinige Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes zur Prämisse erheben würde, wäre der emotionalen Verkümmerung des Individuums jeglicher Weg gebahnt.
Die Einsicht in das Geschaffensein der Dinge ist laut Lehre der Kirche mit der bloßen Vernunft beweisbar (s. Antimodernisteneid). Beweise in der Metaphysik bedürfen daher i.a. keiner dieser drei Voraussetzungen.Raphael hat geschrieben:Mit Beweisen in der Metaphysik ist das nicht so einfach, wie in den Naturwissenschaften. Dazu braucht's zunächst drei Dinge:Sempre hat geschrieben:Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?
1. Die Einsicht in das Geschaffensein der Dinge
2. Die Glückseligkeit des Gläubigen
3. Die Autorität der katholischen Kirche
Dann können wir uns über metaphysische Beweise weiter unterhalten .................
Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Noch ein Argument hierzu: Wer -wie Kant- behauptet, das „Ding an sich“ bliebe unerkennbar, der behauptet, etwas über das „Ding an sich“ zu wissen, was er laut eigener Aussage gar nicht wissen kann. Wenn er das „Ding an sich“ nicht erkennen kann, wie kann er dann wissen, dass es anders ist als die Wahrnehmung verrät.Sempre hat geschrieben:Wer versucht, Wahrnehmung zu verursachen, ohne erkannt zu werden, der muss kryptografische Methoden einsetzen. Es gibt aber keine sichere solche Methode. Jeder Code läßt sich knacken.Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Wieso eigentlich? Woraus schliesst du denn, dass wer Wahrnehmung verursacht, auch sich selbst als erkennbar setzen muss?Sempre hat geschrieben:Kant fordert einerseits, dass sein „Ding an sich“ für uns unerkennbar ist und bleibt, andererseits aber, dass es Ursache für unsere sinnliche Wahrnehmung ist. Das ist ein Widerspruch in sich.
Wenn ich einen ggf. in den Pixeln des Fotos versteckten Code nicht erkennen kann, dann kann ich weder wissen, dass in den Pixeln des Fotos ein Code versteckt ist, noch dass keiner versteckt ist. Kant aber behauptet, es sei einer versteckt, der prinzipiell nicht erkennbar sei. Wie will er das dann wissen?
Wichtiger aber hier zum Thema seine Kritik an einigen Gottesbeweisen. Diese Kritik zöge nur, wenn zwischen den „Dingen an sich“ keine kausalen Beziehungen bestünden. Da aber widerspricht Kant sich selbst, denn er behauptet kausale Beziehungen zwischen dem „Ding an sich“ und dem dieses wahrnehmende Subjekt.
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nun, das ist ja quasi ein Anti-Credo, was Du hier vorträgst.Sempre hat geschrieben:Es geht natürlich auch um Lug und Trug. Typischerweise setzt der unaufmerksame Mensch bei seinem Gegenüber unbewusst voraus, dieser sei wie er selbst. Darum fallen unaufmerksame ehrliche Menschen überdurchschnittlich häufig auf Lug und Trug ihres Gegenübers herein, während notorische Lügner eher davon ausgehen, dass ebenfalls gelogen ist, was man ihnen erzählt.
Die Unschuldsvermutung ist eitler Quatsch. Jeder vernünftige Mensch wird zwar erst dann offen beschuldigen, wenn er handfeste Gründe vorweisen kann, kaum aber aus Mangel an solchen Gründen tatsächlich die Unschuld der üblichen Verdächtigen annehmen. Mit "Cogito ergo sum" hat das gar nichts zu tun, sondern mit Erfahrung der Wirklichkeit. Das Wort Unschuldsvermutung verrät ja bereits, was Sache ist: Jemand vermutet Unschuld in Ermangelung bessern Wissens. In Ermangelung bessern Wissens kann man aber alles vermuten: Schuld, Unschuld, fahrlässiges Fehlverhalten, Dummheit, intelligente Dreistigkeit u.v.a.m.
Aber das ist nicht der eigentliche Grund meiner skeptischen Haltung. Da geht es nicht um Lug und Trug, sondern darum, dass das, was die Welt und die Menschen so zu bieten haben, eben einfach meist eitler Quatsch ist. Irgendein mehr oder weniger hochdekorierter Schnösel verbreitet Ideen, Theorien, Senf usf., die Szene und die Medien verbreiten es und die Welt glaubt es. Da muss kein böser Wille dahinterstecken. Weder bei den Urhebern noch bei den Claqueuren.
Schließlich: Man kann ja nicht einmal einem Bischof trauen, wenn der so tut, als verbreite er Lehre der Kirche. Da muss man aufpassen. Man kann auch nicht den Physikern trauen, denn die sehen sich gezwungen, an ihren eigenen Wahrheiten zweifeln zu müssen. Den meisten Menschen kann man nicht vertrauen, weil sie Interessen vertreten. Ob die Tante in der Butike zu dem schlecht sitzenden Kleid sagt "das trägt man heute so" oder der Möbelverkäufer "wird am Freitag geliefert" oder der Jurist "das hat Aussicht auf Erfolg" oder oder oder ... Wer's glaubt wird selig. Was die Aussagen von Fachleuten, Philosophen, Wissenschaftlern usf. angeht, sieht es auch nicht besser aus.
Glaubst Du eigentlich, daß es sich um einen Bildschirm handelt, in den Du gerade schaust, während Du das hier liest?
Der Glaube kommt vom Hören!Sempre hat geschrieben:Dreierlei: 1.) Kant hat sich nicht als zuverlässig erwiesen. 2.) Selbst die Zuverlässigkeit der eigenen Familie ist dauernd (so früh es geht) zu überprüfen. Wir alle werden fast überall übel indoktriniert und kaum jemandem gelingt es, sich völlig frei davon zu halten. 3.) Man muss Differenzieren, wem in welcher Sache vertraut werden kann.
Was das allerdings mit Deiner Behauptung zu tun hat, der Glaube sei Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes, erschließt sich mir nicht.
Wenn Du nicht glaubst, was Du hörst, dann hast Du auch keinen Glauben, sondern einen Unglauben.
Nach der Lektüre Deines Anti-Credos sehe ich das mittlerweile anders.Sempre hat geschrieben:Das tut hier erstens niemand .........Raphael hat geschrieben:Wenn man den Zweifel als alleinige Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes zur Prämisse erheben würde, wäre der emotionalen Verkümmerung des Individuums jeglicher Weg gebahnt.
Wie schon gesagt:Sempre hat geschrieben:.......... und zweitens begründet das keineswegs, dass der Glaube Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes sei.
Der Glaube kommt vom Hören und vom Hören kommt auch der Gehorsam!
Wer es fassen kann, der fasse es.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
@Raphael
Die christliche Regel „der Glaube kommt vom Hören“ bezieht sich auf den Glauben der Kirche. Der Glaube der Kirche umfasst nicht die naive Akzeptanz des Geblubbers der Putzfrau, der Kanzlerin oder des Philosophen Kant. Auch nicht einen gutgemeinten Vertrauensvorschuss gegenüber wem auch immer. Wer es fasse, der fasse es!
Aber zurück zu Thema: Darf ich davon ausgehen, dass Du Deine jüngste Behauptung, der Glaube sei Voraussetzung dafür, die Existenz Gottes beweisen zu können, nicht weiter verteidigst?
Gruß
Sempre
Die christliche Regel „der Glaube kommt vom Hören“ bezieht sich auf den Glauben der Kirche. Der Glaube der Kirche umfasst nicht die naive Akzeptanz des Geblubbers der Putzfrau, der Kanzlerin oder des Philosophen Kant. Auch nicht einen gutgemeinten Vertrauensvorschuss gegenüber wem auch immer. Wer es fasse, der fasse es!
Aber zurück zu Thema: Darf ich davon ausgehen, dass Du Deine jüngste Behauptung, der Glaube sei Voraussetzung dafür, die Existenz Gottes beweisen zu können, nicht weiter verteidigst?
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
P.S.: Darum geht es:
Sempre
GrußSempre hat geschrieben:Wie kommst Du auf diese Idee? Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?Raphael hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nicht nur, aber auch - soweit Du ihn denn tatsächlich verinnerlicht hast - auf Deinen eigenen (subjektiven) Glauben.Sempre hat geschrieben:@Raphael
Die christliche Regel „der Glaube kommt vom Hören“ bezieht sich auf den Glauben der Kirche.
Würde die Kirche den Glauben nicht verkündigen, dann hättest Du nie von ihm erfahren.
Damit wir uns nicht weiter im Kreis drehen: No comment!Sempre hat geschrieben:Der Glaube der Kirche umfasst nicht die naive Akzeptanz des Geblubbers der Putzfrau, der Kanzlerin oder des Philosophen Kant. Auch nicht einen gutgemeinten Vertrauensvorschuss gegenüber wem auch immer. Wer es fasse, der fasse es!
Nur so viel, daß man offenbar zwischen Glaube und Glaube unterscheiden muß ..............
Das war nicht meine Behauptung und das weist Du sehr wohl!Sempre hat geschrieben:Aber zurück zu Thema: Darf ich davon ausgehen, dass Du Deine jüngste Behauptung, der Glaube sei Voraussetzung dafür, die Existenz Gottes beweisen zu können, nicht weiter verteidigst?
Gruß
Sempre
Was soll das Manöver also?

Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Wie ich schon ausführte, gibt es bestimmte Voraussetzungen für metaphysische Beweise.Sempre hat geschrieben:P.S.: Darum geht es:
GrußSempre hat geschrieben:Wie kommst Du auf diese Idee? Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?Raphael hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
Sempre
Die "These", für die Du hier ein Beweis einforderst, ist auf dem Hintergrund des augustinischen Credo ut intelligam zu verstehen.
Vielleicht macht es Dir diese Erläuterung leichter, zu verstehen, was gemeint ist ..............
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Das war Deine Behauptung und das weißt Du sehr wohl. Und wenn Du es vergessen hast, dann lies es nach!Raphael hat geschrieben:Das war nicht meine Behauptung und das weist Du sehr wohl!Sempre hat geschrieben:Aber zurück zu Thema: Darf ich davon ausgehen, dass Du Deine jüngste Behauptung, der Glaube sei Voraussetzung dafür, die Existenz Gottes beweisen zu können, nicht weiter verteidigst?
Was soll das Manöver also?

Ich kann Dir aber auch helfen:
Du behauptest hier, zu Beweisen der Metaphysik bedürfe es der genannten drei Dinge. Das schließt automatisch einen Beweis der Existenz Gottes ein. Du behauptest -der Lehre der Kirche widersprechend- ein Beweis der Existenz Gottes sei nur dem Gläubigen, der auch noch glückselig sein müsse, möglich. Außerdem bedürfe es der Autorität der Kirche.Sempre hat geschrieben:Die Einsicht in das Geschaffensein der Dinge ist laut Lehre der Kirche mit der bloßen Vernunft beweisbar (s. Antimodernisteneid). Beweise in der Metaphysik bedürfen daher i.a. keiner dieser drei Voraussetzungen.Raphael hat geschrieben:Mit Beweisen in der Metaphysik ist das nicht so einfach, wie in den Naturwissenschaften. Dazu braucht's zunächst drei Dinge:Sempre hat geschrieben:Wer lehrt das bzw. wie kannst Du das beweisen?Raphael hat geschrieben:Nun, der Glaube ist schon Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes;
1. Die Einsicht in das Geschaffensein der Dinge
2. Die Glückseligkeit des Gläubigen
3. Die Autorität der katholischen Kirche
Dann können wir uns über metaphysische Beweise weiter unterhalten .................
Der Apostel und die Kirche lehren hingegen, dass auch ein Heide die Existenz Gottes erkennen und beweisen kann.
Kannst Du nun endlich bitte zu Deiner Behauptung, der Glaube sei Voraussetzung für die Nutzung des Verstandes, eine Begründung angeben, oder aber sie zurückziehen. Unter Begründung verstehe ich eine Argumentation, die von einem vernunftbegabten Christen oder Heiden nachvollziehbar ist, oder alternativ auch eine Lehre der Kirche.
Kannst Du dann weiterhin bitte mit Deiner Behauptung, für Beweise in der Metaphysik bedürfe es dreier Dinge, ebenso verfahren.
Es nutzt ja nichts, miteinander zu reden, wenn die Grundlagen nicht geklärt sind.
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Nein, das lehren die Apostel und die Kirche nicht!Sempre hat geschrieben:Der Apostel und die Kirche lehren hingegen, dass auch ein Heide die Existenz Gottes erkennen und beweisen kann.
Lies einfach 'mal Römer 1, 20 genauer .................
Mithin ist die Erkenntnis Gottes mithilfe der Vernunft - unter anderem auch den Heiden - möglich.
Erkennen der Existenz einerseits und Beweisen/Nachweisen der Existenz andererseits sind jedoch zweierlei Dinge.
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Ich gebe es auf mit Dir Raphael. Entweder Du hast Alzheimer oder Du willst mich foppen oder beides. Ich hatte Dir den Antimodernisteneid extra noch einmal vorgelegt und Du hattest Dich bedankt für die Info, dass dort auch von Beweis die Rede ist.Raphael hat geschrieben:Nein, das lehren die Apostel und die Kirche nicht!Sempre hat geschrieben:Der Apostel und die Kirche lehren hingegen, dass auch ein Heide die Existenz Gottes erkennen und beweisen kann.
Lies einfach 'mal Römer 1, 20 genauer .................
Mithin ist die Erkenntnis Gottes mithilfe der Vernunft - unter anderem auch den Heiden - möglich.
Erkennen der Existenz einerseits und Beweisen/Nachweisen der Existenz andererseits sind jedoch zweierlei Dinge.
Und Tschüss! Ich bin nicht hier, um mit blöd mit Sturköpfen rumzukämpfen oder rumzufeilschen. Deine beiden vorhin genannten Behauptungen sind häretisch und völliger Blech. Aus.
Gruß
Sempre
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
An der Stelle, wo im Antimodernisteneid vom "Beweisen" gesprochen wird, überschreitet der Antimodernisteneid schlicht und ergreifend seine Kompetenz. Dieser Umstand scheint Dir nicht ins Hirn dringen zu wollen.Sempre hat geschrieben:Ich gebe es auf mit Dir Raphael. Entweder Du hast Alzheimer oder Du willst mich foppen oder beides. Ich hatte Dir den Antimodernisteneid extra noch einmal vorgelegt und Du hattest Dich bedankt für die Info, dass dort auch von Beweis die Rede ist.Raphael hat geschrieben:Nein, das lehren die Apostel und die Kirche nicht!Sempre hat geschrieben:Der Apostel und die Kirche lehren hingegen, dass auch ein Heide die Existenz Gottes erkennen und beweisen kann.
Lies einfach 'mal Römer 1, 20 genauer .................
Mithin ist die Erkenntnis Gottes mithilfe der Vernunft - unter anderem auch den Heiden - möglich.
Erkennen der Existenz einerseits und Beweisen/Nachweisen der Existenz andererseits sind jedoch zweierlei Dinge.
Und Tschüss! Ich bin nicht hier, um mit blöd mit Sturköpfen rumzukämpfen oder rumzufeilschen. Deine beiden vorhin genannten Behauptungen sind häretisch und völliger Blech. Aus.
Gruß
Sempre
Es gibt meines Wissens keine Lehrentscheidung der katholischen Kirche, in der festgelegt wurde, daß Gott beweisbar ist. ER ist beweisbar unter den von mir bereits genannten "metaphysischen Voraussetzungen".
Der Antimodernisteneid selber ist keine Lehrentscheidung der katholischen Kirche, sondern er ist genau das, was er besagt: Ein Eid gegen den Modernismus!
Du verkennst, daß die katholische Kirche in ihren Lehrentscheidungen auf zwei Erkenntnisordnungen rekurriert. Du möchtest offenbar gerne eine Einzige daraus machen!

Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Na endlich kommst Du zur Sache! Danke!Raphael hat geschrieben:An der Stelle, wo im Antimodernisteneid vom "Beweisen" gesprochen wird, überschreitet der Antimodernisteneid schlicht und ergreifend seine Kompetenz. Dieser Umstand scheint Dir nicht ins Hirn dringen zu wollen.Sempre hat geschrieben:Ich gebe es auf mit Dir Raphael. Entweder Du hast Alzheimer oder Du willst mich foppen oder beides. Ich hatte Dir den Antimodernisteneid extra noch einmal vorgelegt und Du hattest Dich bedankt für die Info, dass dort auch von Beweis die Rede ist.Raphael hat geschrieben:Nein, das lehren die Apostel und die Kirche nicht!Sempre hat geschrieben:Der Apostel und die Kirche lehren hingegen, dass auch ein Heide die Existenz Gottes erkennen und beweisen kann.
Lies einfach 'mal Römer 1, 20 genauer .................
Mithin ist die Erkenntnis Gottes mithilfe der Vernunft - unter anderem auch den Heiden - möglich.
Erkennen der Existenz einerseits und Beweisen/Nachweisen der Existenz andererseits sind jedoch zweierlei Dinge.
Und Tschüss! Ich bin nicht hier, um mit blöd mit Sturköpfen rumzukämpfen oder rumzufeilschen. Deine beiden vorhin genannten Behauptungen sind häretisch und völliger Blech. Aus.
Gruß
Sempre
Es gibt meines Wissens keine Lehrentscheidung der katholischen Kirche, in der festgelegt wurde, daß Gott beweisbar ist. ER ist beweisbar unter den von mir bereits genannten "metaphysischen Voraussetzungen".
Der Antimodernisteneid selber ist keine Lehrentscheidung der katholischen Kirche, sondern er ist genau das, was er besagt: Ein Eid gegen den Modernismus!
Du verkennst, daß die katholische Kirche in ihren Lehrentscheidungen auf zwei Erkenntnisordnungen rekurriert. Du möchtest offenbar gerne eine Einzige daraus machen!
Du bestreitest den Antimodernisteneid. Ich empfehle Dir, Dich über die dogmatische Relevanz desselben zu informieren und Deine Konsequenzen daraus zu ziehen.
Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Haltung nicht nur hier äußertest, sondern auch eine Begründung anführtest, warum Du der Auffassung bist, die Existenz Gottes sei nicht allein vernunftmäßig beweisbar (*). Beweise einer Nicht-Beweisbarkeit sind bekanntlich i.a. eher schwierig bis unmöglich. Wenn Du aber als Glied der Kirche Gottes ihrer Lehre widersprichst, dann solltest Du gute Gründe vorweisen können.
Gruß
Sempre
P.S.: Es wäre praktischer gewesen, wenn Du Dich nicht erst freundlich bedankt hättest, sondern gleich Deine Ablehnung geäußert hättest. Dann hätten wir viel sinnloses Geplänkel gespart.
(*) Zu Deiner Behauptung, ein glückseliger Gläubiger könne beweisen, ein Heide hingegen nicht, fehlen mir die Worte. Es sei denn Du erlaubtest mir, das Schwachsinn zu nennen. Wem beweist denn dann der glückselige Gläubige die Existenz Gottes?
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Die dogmatische Relevanz ist sehr einfach zu erkennen, denn der Antimodernisteneid ist abgeschafft!Sempre hat geschrieben:Ich empfehle Dir, Dich über die dogmatische Relevanz desselben zu informieren und Deine Konsequenzen daraus zu ziehen.

- cantus planus
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- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Aber das heißt ja nun auch nicht, dass damit die darin verurteilten Irrtümer als rechtens anerkannt würden. (Auch, wenn man in der Praxis seitdem durchaus den Eindruck gewinnen kann.
)

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Antimodernisteneid und "natürliches Licht der Vernunft"
Der Punkt ist, daß sempre hier auf einen Eid, den die Priester der katholische Kirche bei (bzw. vor) ihrer Weihe abzulegen hatten, ein Dogma macht. Mithin verwechselt er disziplinäre Angelegenheiten mit hochoffiziellen dogmatischen Festlegungen.cantus planus hat geschrieben:Aber das heißt ja nun auch nicht, dass damit die darin verurteilten Irrtümer als rechtens anerkannt würden. (Auch, wenn man in der Praxis seitdem durchaus den Eindruck gewinnen kann.)