Alles zum Thema "Organspende"

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Gamaliel
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Gamaliel »

Filius Custodis hat geschrieben:Also ich fasse zusammen: Der Katechismus enthält eine Falschaussage. Das Lehramt der Tradition stellt das so fest und stellt in Aussicht, da sie ja (immer) Recht haben, würde der Katechismus geändert.
Solange Du noch nicht hirntod bist, solltest Du Dein Gehirn zwischendurch zum Denken gebrauchen. Da Du diesen Thread - nach eigenen Angaben - gelesen hast, kennst Du die Aussagen des (vorkonziliaren) Lehramtes. Wenn Du uns etwas Sinnvolles mitteilen möchtest, dann könnte dies z.B. darin bestehen uns zu erklären wie die vorkonziliaren Aussagen mit denen der jüngsten Vergangenheit (inkl. dem KKK) in Einklang zu bringen sind. :hmm:

Filius Custodis hat geschrieben:Wenn ich ihm nicht folge, sündige ich laut römischem Lehramt.
Woraus ergibt sich dieser Schluß? Besteht etwa eine schwere moralische Pflicht zur Organspendung? Ich bitte um Angabe des entsprechenden Dokuments aus dem diese hervorgeht.

Filius Custodis hat geschrieben:Der Pfarrer von Violau war also katholischer als EB Marx, bzw. hat bereits den geändeerten Katechismus gelehrt.
Das kann durchaus sein, daß sich das beim Hr. Pfarrer so verhält, aber was hast Du eigentlich dauernd mit "EB Marx"? Der Vorfall ereignete sich doch in der Diözese Augsburg...

Raphael

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Raphael »

Gamaliel hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Es ist völlig klar, dass hier die reale, gegenwärtige Praxis in der Transplantationsmedizin gemeint ist.

KKK 2296 ist ein Skandal, ganz gleich ob vielleicht Fachmänner sich darüber einig werden können oder könnten, dass er genau genommen nichts falsches sage.
Das sehe ich auch so. :(
Ein Skandal wäre es, wenn man mit einer moraltheologischen Begründung den Gläubigen verbieten würde, eigene Organe zu spenden.

Ein Skandal wäre es ebenfalls, wenn man mit einer moraltheologischen Begründung den Gläubigen eine moralische Verpflichtung auferlegen würde, daß eigene Organe zu spenden seien.

Der richtige Weg ist derjenige, welcher vom aktuellen KKK vorgezeichnet wird: Die Entscheidung über die Spende von eigenen Organen obliegt dem Gläubigen selber!

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lifestylekatholik
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lifestylekatholik »

Raphael hat geschrieben:Ein Skandal wäre es, wenn man mit einer moraltheologischen Begründung den Gläubigen verbieten würde, eigene Organe zu spenden.
In letzter Zeit wirst du immer absurder. Woran liegt das? :hmm:

Niemand verbietet, Organe zu spenden. Allerdings darf man dich dafür nicht töten.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Raphael

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Raphael »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ein Skandal wäre es, wenn man mit einer moraltheologischen Begründung den Gläubigen verbieten würde, eigene Organe zu spenden.
In letzter Zeit wirst du immer absurder. Woran liegt das? :hmm:

Niemand verbietet, Organe zu spenden. Allerdings darfst du dich nicht selber töten.
Tut das denn derjenige, welcher sich nach der Feststellung des Hirntodes eigene Organe entnehmen läßt, um anderen Menschen das Weiterleben zu ermöglichen?

Abgesehen davon tutet natürlich auch der Nachtwächter! :zirkusdirektor:

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Linus
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Linus »

Sempre hat geschrieben:@Berolinensis, @taddeo

Mir ist unbegreiflich, wie ihr KKK 2296 verteidigen könnt. Der KKK richtet sich auch und vor allem an Laien und ist ein Lehrbuch. Wer sich nicht speziell zum Thema Organspende kundig macht, sondern einfach im KKK nachschaut, der wird dort lesen und verstehen, dass es gut und gar besonders edel sei, sich als Organspender nach dem Tod (der - wie auch immer - vom Arzt festgestellt wird) zu Verfügung zu stellen. Selbstverständlich hier und heute. Da steht: die Organspende nach dem Tod [...] soll als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden. Es ist völlig klar, dass hier die reale, gegenwärtige Praxis in der Transplantationsmedizin gemeint ist.

KKK 2296 ist ein Skandal, ganz gleich ob vielleicht Fachmänner sich darüber einig werden können oder könnten, dass er genau genommen nichts falsches sage.

Gruß
Sempre
Wieso, da steht "nach dem Tod" nicht " im Tod" und Hirntod" ist der derzeitig gängige Euphemismus für "Sterben". Es ist somit klar, daß, wenn einmal der Tod tatsächlich eingetreten ist, dann die Entnahme von Organen erlaubt ist um anderes Leben zu retten, soweit die Medizin das irgendwann mal kann.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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cantus planus
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von cantus planus »

Man sollte vielleicht auch nochmals einwerfen, wenn wir mit der ganzen Diskussion schon wieder von vorne beginnen, dass die Feststellung des Hirntodes als Todeszeitpunkt absolut nicht wissenschaftlicher Konsens ist, sondern durchaus bewusst gesetzt wurde - eben um verwertbare Organe zu gewinnen. Man müsste hier also die berühmte Frage nach Henne und Ei stellen.
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Berolinensis
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Berolinensis »

Raphael hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Der Feuerwehrmann geht nicht sein Leben opfern wie ein Organspender. Der Feuerwehrmann begibt sich nur in hohe Lebensgefahr beim Leben retten. Wenn er wüsste dort mit Sicherheit nicht mehr lebendig rauszukommen dürfte er nicht losziehen. Er darf nicht sein Leben gegen ein anderes eintauschen. Beim Organspenden kann man sich aber sicher sein nicht lebendig davonzukommen.
Kennst Du das Schicksal des Maximilian Kolbe?
Stop. Das hatten wir alles schon in diesem selben Thread.

civilisation
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von civilisation »

Steinmeier spendet Niere für seine Frau
http://www.stern.de/politik/deutschland ... 95941.html
Er werde seiner erkrankten Frau Elke Büdenbender eine Niere spenden, teilte Steinmeier am Montag mit. Bei der 48-Jährigen sei eine fortgeschrittene Nierenschädigung festgestellt worden, ihr gesundheitlicher Zustand habe sich in den vergangenen Wochen akut zugespitzt. Die Familie habe zunächst nach anderen Therapien gesucht, die aber nicht zu Verfügung standen. Wegen der langen Wartezeiten für Spendernieren habe sie sich dann zu einer Lebendspende entschieden.

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lifestylekatholik
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lifestylekatholik »

Bei Steinmeiers geht es um paarige Organe. Das ist eher unproblematisch.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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lutherbeck
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lutherbeck »

lifestylekatholik hat geschrieben:Bei Steinmeiers geht es um paarige Organe. Das ist eher unproblematisch.
Ein mutiges Zeichen seiner Liebe!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

ad_hoc
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von ad_hoc »

lutherbeck hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Bei Steinmeiers geht es um paarige Organe. Das ist eher unproblematisch.
Ein mutiges Zeichen seiner Liebe!
Mit Mut hat dies nichts zu tun; Mut war nicht der Ausgangspunkt seiner Entscheidung: Bin ich mutig genug, auf eine Niere zugunsten meiner Frau zu verzichten....?
Diese Entscheidung ist ein Zeichen seiner Liebe, ein Ausfluß seiner Liebe zu seiner Frau, die nicht nach Hintergründen und Folgen einer Entscheidung fragt, sondern das tut, was ihm seine Liebe eingibt.

Schade allerdings, dass die notwendige Diskretion, die eine solche Entscheidung vor Gott erst wertvoll macht, nicht gewahrt worden ist.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Vulpius Herbipolensis
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Nachdem unsere Sabine heute mal wieder die Diskussion über eine Widerspruchsregelung :/ zur Organspende aufgenommen hat:
Wenn man davon ausgeht, daß der Zeitpunkt des sog. Hirntodes nicht den tatsächlichen Todeszeitpunkt darstellt,
ist es dann im Falle der Einführung einer solchen Widerspruchsregelung moralisch geboten, Widerspruch gegen die Entnahme der eigenen Organe einzulegen,
oder genügt es moralisch gesehen, nicht ausdrücklich zuzustimmen? Ich gehe von ersterem aus.

Vulpius
Domum superborum demolietur Dominus.

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Berolinensis
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Berolinensis »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Nachdem unsere Sabine heute mal wieder die Diskussion über eine Widerspruchsregelung :/ zur Organspende aufgenommen hat:
Wenn man davon ausgeht, daß der Zeitpunkt des sog. Hirntodes nicht den tatsächlichen Todeszeitpunkt darstellt,
ist es dann im Falle der Einführung einer solchen Widerspruchsregelung moralisch geboten, Widerspruch gegen die Entnahme der eigenen Organe einzulegen,
oder genügt es moralisch gesehen, nicht ausdrücklich zuzustimmen? Ich gehe von ersterem aus.

Vulpius
Unbedingt.

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Helga-Christa
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Registriert: Sonntag 29. August 2010, 02:51

Re: Wer würde ein Organ "spenden" ?

Beitrag von Helga-Christa »

Es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Organspenderausweis bei mir trage - als zustimme, dass MEINE Organe nach meinem Tod entnommen werden - oder ob ich diese Entscheidung bei einem meiner Kinder treffen müsste, wie in dem Vortrag der Eheleute bschrieben. Da würde ich mir die Entscheidung viel schwerer machen.
Das soll jetzt keiner Wertung der Eheleute Focke sein, nur meine persönliche Meinung.
ein lieber Gruß
Helga-Christa

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Gamaliel
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Gamaliel »

Nach einem Hinweis von Petra, sei auch an dieser Stelle auf den dort erwähnten Artikel aus der FAZ verwiesen. Substantiell enthält der Text nichts Neues, er kann aber zur Illustration der aktuellen Diskussion dienen.

Ist die Organspende noch zu retten?

Daraus:
Die längst überfällige neue Debatte um den Hirntod dagegen meiden die Regierung und ihr Ethikrat wie der Teufel das Weihwasser. Es will offenbar nicht recht passen, dass ausgerechnet im Mutterland der Hirntoddefinition, den Vereinigten Staaten, die „President's Commission on Bioethics“ im Dezember 2008 die Gründe, die bislang zur Rechtfertigung angeführt wurden, als irrtümlich zurückgewiesen hat. Das Hauptargument, auf dem die Definition beruhe, sei empirisch widerlegt.
[...]
Das Konzept des Hirntods ist unerlässlich für die Transplantationsmedizin. Fällt es, kann sie ihre Tore schließen.

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Sempre
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Sempre »

Gamaliel hat geschrieben:
FAZ hat geschrieben:die „President's Commission on Bioethics“ [hat] im Dezember 2008 die Gründe, die bislang zur Rechtfertigung angeführt wurden, als irrtümlich zurückgewiesen
Wow! Mein Vertrauen in die Medizin und die FAZ wird dadurch deutlich angehoben.

Gamaliel hat geschrieben:
FAZ hat geschrieben:Die längst überfällige neue Debatte um den Hirntod dagegen meiden die Regierung und ihr Ethikrat wie der Teufel das Weihwasser.
Eine gute Gelegenheit für den Vatikan, sich zu Wort zu melden und den KKK zu korrigieren:
FAZ hat geschrieben:Der Versuch, [den Hirntod] naturwissenschaftlich zu fundieren, ist gescheitert.
Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
———
Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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Berolinensis
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Berolinensis »

Ja, das ist wirklich großartig. Vielleicht ist es ja wirklich auch der interessierten Öffentlichkeit nicht länger möglich, die Augen davor zu verschließen. Daß ausgerechnet die Kirche und in Sonderheit die PAPV dazu beiträgt, hier die Sachlage zu verschleiern, ist ein Skandal ersten Ranges.

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Gamaliel
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Daß ausgerechnet die Kirche und in Sonderheit die PAPV dazu beiträgt, hier die Sachlage zu verschleiern, ist ein Skandal ersten Ranges.
Das ist richtig. Auch der Autor obigen FAZ-Artikels weist darauf hin, nicht auf den Skandal, aber die Rolle der Theologen:
Wenn es um brisante Themen der Biopolitik wie die Embryonenforschung geht, werden Philosophen, die naturphilosophische Argumente vortragen, ebenso wie Theologen oft als Ewiggestrige verunglimpft. Im Falle des Hirntods könnte sich das ändern. Vielleicht ist er anders tatsächlich nicht zu retten.
Das wäre dann der Gipfel, wenn gegen die Erkenntnisse der Medizin/Naturwissenschaft, die Kirche d.h. offizielle Vertreter der Kirche das Hirntodkriterium weiter propagierten und so der Politik und Industrie zu Hilfe eilten.

Filius Custodis
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Filius Custodis »

Das wäre dann der Gipfel, wenn gegen die Erkenntnisse der Medizin/Naturwissenschaft, die Kirche d.h. offizielle Vertreter der Kirche das Hirntodkriterium weiter propagierten und so der Politik und Industrie zu Hilfe eilten.
Der Gipfel wäre es, aber grundsätzlich wäre es nichts neues, wenn von der Kirche gegen die Erkenntnisse der Medizin & Naturwissenschaft vorgegangen würde.
Zuletzt geändert von Filius Custodis am Sonntag 10. Oktober 2010, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von cantus planus »

Diese Bemerkung ist ja nun gerade durch die neu aufgebrochene Diskussion in der Medizin vollkommen fehl am Platze.
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Ewald Mrnka
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Re: Wer würde ein Organ "spenden" ?

Beitrag von Ewald Mrnka »

Geschäfte & Geschäftemacher:

http://www.kreuz.net/article.124.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Niels
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Marion
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Marion »

Huhu cantus :huhu:

Hat Rom sich bereits irgendwie gemeldet zu der Frage ob man momentan lebensnotwendige Organe spenden darf?
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cantus planus
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von cantus planus »

Nein. :achselzuck:
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cantus planus
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von cantus planus »

Ich habe ehrlich gesagt auch den Verdacht, dass da nichts mehr kommt. Man wird diese heikle Frage nicht öffentlich beantworten wollen. Normalerweise kommt eine Antwort aus dem Vatikan nämlich in wenigen Wochen. Länger als drei Wochen hat - zumindest nach meiner Erfahrung - sowas noch nie gebraucht.
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Marion
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Marion »

Schade :nein:
Vielleicht sollte man mal ne Massenanfrage starten?
Ganz unwichtig ist das ja nicht!
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Gamaliel
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Gamaliel »

New York City will zusätzliche Krankenwagen für »Organspenden« einsetzen

Daraus:
Die Stadt New York hat vor Kurzem die Erprobungsphase eines neuen Notfallopfer-Programms eingeleitet, die eher einem Science-Fiktion-Film entsprungen zu sein scheint als der Realität. Einem Bericht der New York Times zufolge hat die Stadt damit begonnen, bei einem Anruf bei der Notfallnummer 911 jeweils zwei Krankenwagen in Marsch zu setzen: einen, um die Leben der Beteiligten zu retten, den anderen, um die Organe derer »einzusammeln«, die nicht mehr gerettet werden konnten oder wahrscheinlich nicht mehr gerettet werden können.
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Marion
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:New York City will zusätzliche Krankenwagen für »Organspenden« einsetzen

Daraus:
Die Stadt New York hat vor Kurzem die Erprobungsphase eines neuen Notfallopfer-Programms eingeleitet, die eher einem Science-Fiktion-Film entsprungen zu sein scheint als der Realität. Einem Bericht der New York Times zufolge hat die Stadt damit begonnen, bei einem Anruf bei der Notfallnummer 911 jeweils zwei Krankenwagen in Marsch zu setzen: einen, um die Leben der Beteiligten zu retten, den anderen, um die Organe derer »einzusammeln«, die nicht mehr gerettet werden konnten oder wahrscheinlich nicht mehr gerettet werden können.
Wahnsinn :glubsch:
Da ist wohl schon besser wenn man gar keine Hilfe mehr ruft? Die Chance daß das Unfallopfer überlebt ist da größer wenn man einfach nur abwartet.
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Melody
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Melody »

Ich habe jetzt nicht alle 26 Seiten des Threads durchgelesen, nur überflogen...
Gibt es jetzt keinen derzeitigen offiziellen Stand in der Meinung der katholischen Kirche?
Ich bin auf das Thema erst 2006 in einer Katechese bei der FSSP aufmerksam geworden. Erst seitdem betrachte ich die Organspende kritisch. Vorher hatte ich dazu eigentlich keine Meinung, und dass ich keinen Organspendeausweis mit mir führte, war reine Nachlässigkeit. Doch der Pater machte seinerzeit sogar auf den Anti-Organspendeausweis aufmerksam, wenn ich mich recht erinnere.

Dass sich unser Papst und auch der Katechismus anscheinend löblich zur Organspende äußern und von einer "edlen Tat" sprechen, wusste ich ehrlichgesagt bis dato gar nicht.
Gibt es denn da einen Unterschied zwischen "normaler" Kirche und traditionelleren Kreisen?!
Da ich ausgerechnet just heute von einer Bekannten auf meine ziemlich offene Antihaltung zur Organspende auf Facebook angesprochen wurde und sie mir sozusagen Lieblosigkeit und Härte vorwarf, bin ich nach Überfliegen des Threads etwas verunsichert.
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lifestylekatholik
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:Gibt es jetzt keinen derzeitigen offiziellen Stand in der Meinung der katholischen Kirche?
Doch.
Melody hat geschrieben:Gibt es denn da einen Unterschied zwischen "normaler" Kirche und traditionelleren Kreisen?!
Theoretisch nicht.

Die Sache ist an sich ganz einfach. Es gibt zwei Fälle:

1) Die Spende eines paarigen Organes (Lebendspende). Davon haste zwee im Leibe, also kannste notfalls eines weggeben und stirbst nicht daran. Das ist relativ unproblematisch.

2) Die Spende eines nichtpaarigen Organes. Davon haste nur eens, und wenn das weg ist, stirbste. Also darfst du es nicht weggeben, solange du noch lebst. Aber du darfst es nach deinem Tode weggeben.

Eine Diskussion gibt es nur zu 2), nämlich dazu, ab wann ein Mensch denn nun tot ist. Es liegt an der Wissenschaft, den Todeszeitpunkt zu bestimmen.

Nun tritt dummerweise ein praktisches Problem auf: Die Medizin kann bisher nur lebende Organe verpflanzen, möchte also noch lebende Organe aus einem noch lebenden Körper entnehmen. Deshalb wurde das Hirntodkriterium eingeführt, das Sterbende mit Atmung, Kreislauf, Bewegungen für tot erklärt.

Wer nicht an atmende und sich bewegende Leichen glaubt, wird die auch nicht für tot halten. Wenn sie aber noch nicht sicher tot sind, darf man sie auch nicht dadurch töten, indem man ihnen ihre Organe rausschneidet.

Deshalb: Solange die Medizin Organe von sicher Toten nicht verwenden kann, kann es keine Spende von unpaarigen Organen geben.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Melody
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Melody »

lifestylekatholik hat geschrieben:Deshalb: Solange die Medizin Organe von sicher Toten nicht verwenden kann, kann es keine Spende von unpaarigen Organen geben.
Diese Unterscheidung macht der KKK aber doch nicht. Er schreibt doch in Nr. 2296 "Die Organspende nach dem Tod ist eine edle und verdienstvolle Tat, sie soll als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden"...

Da steht nichts von paarig oder unpaarig.
Solange das - scheinbar - die Ansicht der katholischen Weltkirche ist, kann ich meine Ablehnung des sog. Hirntodkriteriums anderen gegenüber also noch nicht mal mit dem Glauben rechtfertigen?!?!?! Das verwirrt mich halt jetzt.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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lifestylekatholik
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Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Deshalb: Solange die Medizin Organe von sicher Toten nicht verwenden kann, kann es keine Spende von unpaarigen Organen geben.
Diese Unterscheidung macht der KKK aber doch nicht. Er schreibt doch in Nr. 2296 "Die Organspende nach dem Tod ist eine edle und verdienstvolle Tat, sie soll als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden"...

Da steht nichts von paarig oder unpaarig.
Solange das - scheinbar - die Ansicht der katholischen Weltkirche ist,
Das ist die Lehre der Kirche. So, wie ich sie einen Beitrag drüber dargelegt habe. Was verstehst du nicht? :hae?:

[Artikel zum Thema Hirntod und Organspende]
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Samstag 18. Dezember 2010, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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