Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Allgemein Katholisches.
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Bernado
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Bernado »

anneke6 hat geschrieben:Allgemeiner Rat: Am besten gar nicht erst hingehen, dann erledigt sich die Frage des "Mit-Betens" von selbst.
Das ist bei Dir ebenso Unfug wie vorher schon bei Lifestyle.

Es gibt z.B. Protestanten, bei denen es einem passieren kann, daß vor dem Essen, zu dem man eingeladen ist, gebetet wird. Ehrlich.

Es gibt auch Beerdingungen von Protestanten bei denen mehr als zwei der Anwensenden das vom Pastor angestimmte Vaterunser mitbeten können. Was nicht bei jeder katholioschen Beerdigung der Fall ist.

Der gute Rat: "Am besten gar nicht hingehen" bzw. in der anderen Variante "warum solltest du dich im Gebet zum Herrn mit Menschen vereinen, die nicht bereit sind..." könnte leicht darauf hinauslaufen, jeden sozialen Kontakt abzubrechen. Das wäre widersinnig.

Tatsächlich können wir uns beim Beten des Vaterunsers mit jedem "vereinen", der das Gebet so betet, wie Christus es uns gelehrt und die Tradition der Kirche weiterentwickelt hat. Das ist völlig unbedenklich, wenn daraus nicht ein völlig falscher Begriff von "Einheit" abgeleitet wird - also der, daß es aber auch nicht nötig wäre, im Gespräch über den Glauben über die Zahl der Sakramente zu diskutieren oder den Wert der apostolischen Sukzession zu betonen. Das Vaterunser ist das Vaterunser und weder Glaubensbekenntnis noch Katechismus.

Auf einem anderen Blatt steht, ob es von der Kirche klug war, die geradezu emblematisch protestantische Weiterentwicklung des Vaterunsers "Denn Dein ist das Reich..." in die Liturgie der Kirche zu übernehmen und damit den Schluß nahezulegen, daß sie hier keinen Unterschied macht zwischen der Tradition in der Kirche und der außerhalb. (Daß die Evangelischen das "Denn Dein ist das Reich..." nicht erfunden haben, weiß ich auch. Aber in dieser Form als stehende Schlussformel des Vaterunser ist es eben zeichen- und signalhaft protestantisch, auch wenn der Inhalt völlig korrekt ist.) Ich wiederhole mich: Es macht einen Unterschied, was der Anlaß eines gemeinsamen Gebetes ist und wer es in welcher Form vorträgt.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Sempre
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

Bernado hat geschrieben:Papst Benedikt und Patriarch Bartholomäus haben bei der gemeinsamen Vesper zur Einleitung des Paulus-Jahres in Rom gezeigt, wie das geht. Ähnliche Gottesdienst hat es auch früher schon (in früheren Jahrhunderten) in Zeiten der Entspannung gegeben.
In welchen Jahrhunderten vor dem 20. gab es denn Entspannung in bezug auf Häretiker und Sekten? Und welcher ernstzunehmende katholische Bischof hat in solchen entspannteren Zeiten ungestraft mit erklärten Ablehnern der offenbarten Wahrheit in seinem geweihten Gotteshaus gebetet? Das würde mich interessieren.

Gruß
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Christiane
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Christiane »

Bernado hat geschrieben: Auf einem anderen Blatt steht, ob es von der Kirche klug war, die geradezu emblematisch protestantische Weiterentwicklung des Vaterunsers "Denn Dein ist das Reich..." in die Liturgie der Kirche zu übernehmen und damit den Schluß nahezulegen, daß sie hier keinen Unterschied macht zwischen der Tradition in der Kirche und der außerhalb. (Daß die Evangelischen das "Denn Dein ist das Reich..." nicht erfunden haben, weiß ich auch. Aber in dieser Form als stehende Schlussformel des Vaterunser ist es eben zeichen- und signalhaft protestantisch
Ich hab auch schon erlebt, dass Brüder meiner Gemeinschaft diesen Zusatz beim Vater Unser mitgebetet haben (nicht im Rahmen einer Hl. Messe). Hab sie entsprechend drauf aufmerksam gemacht, dass man das nicht tut.

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ad-fontes
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von ad-fontes »

@Bernado: Zustimmung in allen Punkten.


Nebenbei, was mich verwundert ist, wie schnell sich in beiden Volkskirchen die "ökumensiche" Fassung durchgesetzt hat, wo es sich doch hier um den Kernbestand tradierten Gebetsgutes handelt.


Als St. Franziskus seinerzeit das Kurialbrevier für die Minderbrüder übernahm, übernahm er es ohne den Psalter..


Die Liturgie der Kopten ist nicht rein koptisch, sondern stark durchsetzt mit griechischen Elementen.


Für die Bewahrung des Alten ließen sich viele Beispiele anfügen.


Was war 1970 anders? War es eine Revolution von oben und das Kirchenvolk einerseits für Neuerungen offen und der andere Teil noch schlicht und ergreifend gehorsam?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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lifestylekatholik
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Papst Benedikt und Patriarch Bartholomäus haben bei der gemeinsamen Vesper zur Einleitung des Paulus-Jahres in Rom gezeigt, wie das geht. Ähnliche Gottesdienst hat es auch früher schon (in früheren Jahrhunderten) in Zeiten der Entspannung gegeben.
In welchen Jahrhunderten vor dem 20. gab es denn Entspannung in bezug auf Häretiker und Sekten? Und welcher ernstzunehmende katholische Bischof hat in solchen entspannteren Zeiten ungestraft mit erklärten Ablehnern der offenbarten Wahrheit in seinem geweihten Gotteshaus gebetet? Das würde mich interessieren.
Bernado sprach hier von den Orthodoxen, also in erster Linie von Schismatikern und nicht von Häretikern.

(Falls du die nicht mit dem Begriff »Sekten« gemeint haben solltest, der aber meines Wissens nicht üblicherweise für die Orthodoxen verwendet wird.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Bernado
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Bernado »

Kilianus hat geschrieben: Die Bezeichnung "Schismatiker" scheint mir da zu kurz gegriffen. Da hat nicht einfach jemand irgendwann gesagt: "Wir machen jetzt unseren eigenen Stiefel und pfeifen von nun ab auf das, was uns unser bisheriges Oberhaupt sagt." Und auch mit dem Begriff der Häresie habe ich da ein Problem.
Ich stimme dir in allem zu, auch in dem hier herausgegriffenen Absatz - nur auf das Wort Schisma/Schismatiker möchte ich nicht verzichten. Schisma ist keine moralisierende Verurteilung, sondern zunächst eine objektive Tatsachenfeststellung: Das sind Christen, die nicht in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri stehen.

Per se hat das mit Häresie erst mal nix zu tun. Praktisch wuchert auf dem Boden solcher Abspaltung sehr leicht häretisches Gedankengut. Die schismatischen Kirchen oder Gruppen entwickeln fast ausnahmslos früher oder später häretische Ansichten über das Wesen des Petrusamtes - liegt auf der Hand. Im Übrigen nehmen sie vielleicht eine Eigenentwicklung, die aber nicht häretisch sein muß. Die Lehre der Orthodoxen über die heiligen Bilder z.B. mag uns manchmal sehr ungewohnt klingen - das ist nicht unser Denk- und Entwicklungsweg. Aber herätisch ist da m.E. nichts.

Je nach dem, welche ideologischen Prämissen sie verfolgen, können schismatische Gruppen aber auch in eienm Sumpf von Häresien versinken - wie man das an einigen protestantischen Sekten beobachten kann.

Aber das Vaterunser kann man auch mit denen beten. Mit allen, die gültig und bewußt getauft sind.
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lifestylekatholik
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von lifestylekatholik »

Bernado hat geschrieben:Das ist bei Dir ebenso Unfug wie vorher schon bei Lifestyle.
Was ist Unfug?
Bernado hat geschrieben:Es gibt z.B. Protestanten, bei denen es einem passieren kann, daß vor dem Essen, zu dem man eingeladen ist, gebetet wird. Ehrlich.

Es gibt auch Beerdingungen von Protestanten bei denen mehr als zwei der Anwensenden das vom Pastor angestimmte Vaterunser mitbeten können. Was nicht bei jeder katholioschen Beerdigung der Fall ist.
Bestimmt. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Bernado hat geschrieben:Der gute Rat: "Am besten gar nicht hingehen" bzw. in der anderen Variante "warum solltest du dich im Gebet zum Herrn mit Menschen vereinen, die nicht bereit sind..." könnte leicht darauf hinauslaufen, jeden sozialen Kontakt abzubrechen.
Quatsch.
Bernado hat geschrieben:Tatsächlich können wir uns beim Beten des Vaterunsers mit jedem "vereinen", der das Gebet so betet, wie Christus es uns gelehrt und die Tradition der Kirche weiterentwickelt hat. Das ist völlig unbedenklich
Nein. Aus den oben angeführten Überlegungen heraus.

Wie kann denn jemand ernsthaft sagen »Dein Wille geschehe« und sich gleichzeitig dauerhaft weigern, in die vom Herrn gestiftete Kirche zu kommen und den von ihm eingesetzten Hirten den schuldigen Gehorsam zu leisten? Das ist doch absurd.
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Bernado
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Bernado »

Christiane hat geschrieben:Ich hab auch schon erlebt, dass Brüder meiner Gemeinschaft diesen Zusatz beim Vater Unser mitgebetet haben (nicht im Rahmen einer Hl. Messe). Hab sie entsprechend drauf aufmerksam gemacht, dass man das nicht tut.
Da finde ich Dein Verhalten völlig korrekt. Und ich kann ad-fontes nur beipflichten in seiner Verwunderung darüber, wie schnell diese "Gemeinsamkeit" sich durchgesetzt hat.

Zum Teil kommt das daher, daß ein ökumenistisch orientierter Klerus hier ganz bewußt eine Ambivalenz der reformierten Liturgie ausgenutzt hat. Auch im Novus Ordo folgt nach der letzten Bitte des Vaterunser erst einmal der sog. Embolismus - die Fortführung der letzten Vaterunserbitte mit "Erlöse uns Herr, wir bitten dich, von allem Übel..." Und erst danach kommt das "Quia Tuum est regnum, et potestas, et gloria, in saecula". In der Editio Typica gibt es da auch keine Variante - aber in der deutschen und von Rom approbierten Fassung ist dieser Embolismus hinterlistigerweise fakultativ gestellt. Das ist ganz klar von Übel.
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Sempre
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:Bernado sprach hier von den Orthodoxen
Nein, Bernado antwortete auf einen Beitrag, in dem es nicht speziell um Orthodoxe ging.

Gruß
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Bernado »

lifestylekatholik hat geschrieben:Wie kann denn jemand ernsthaft sagen »Dein Wille geschehe« und sich gleichzeitig dauerhaft weigern, in die vom Herrn gestiftete Kirche zu kommen und den von ihm eingesetzten Hirten den schuldigen Gehorsam zu leisten? Das ist doch absurd.
Das kann man gerade so ernsthaft sagen, wie wir alle uns ständig und dauerhaft weigern, dem Willen des Herrn in allen Punkten zu entsprechen.
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:Wie kann denn jemand ernsthaft sagen »Dein Wille geschehe« und sich gleichzeitig dauerhaft weigern, in die vom Herrn gestiftete Kirche zu kommen und den von ihm eingesetzten Hirten den schuldigen Gehorsam zu leisten? Das ist doch absurd.
Genau. Gleicher Wortlaut schafft keine Abhilfe. Das ist ja auch die modernistische Seuche, die uns plagt. Wenn ein Historizist sagt, dass es eine historische Wahrheit ist, dass Christus auferstanden ist, dann mag er nur meinen: Es ist eine nette und erbauliche Erzählung, dass Christus auferstanden ist.

Traue keinem, der den Idealisten, Existenzialisten usf. folgt.

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Zuletzt geändert von Sempre am Dienstag 2. August 2011, 01:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

Bernado hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Wie kann denn jemand ernsthaft sagen »Dein Wille geschehe« und sich gleichzeitig dauerhaft weigern, in die vom Herrn gestiftete Kirche zu kommen und den von ihm eingesetzten Hirten den schuldigen Gehorsam zu leisten? Das ist doch absurd.
Das kann man gerade so ernsthaft sagen, wie wir alle uns ständig und dauerhaft weigern, dem Willen des Herrn in allen Punkten zu entsprechen.
Die denken aber nicht, dass sie sündigen, sondern behaupten im Gegenteil stur und unbelehrbar, in dieser Sache nicht zu sündigen.

Gruß
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Bernado
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Bernado »

Sempre hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Bernado sprach hier von den Orthodoxen
Nein, Bernado antwortete auf einen Beitrag, in dem es nicht speziell um Orthodoxe ging.
Worauf ich geantwortet haben soll, magst Du beziehen, wie es Dir gefällt. Was ich geantwortet habe, ist völlig klar:
Papst Benedikt und Patriarch Bartholomäus haben bei der gemeinsamen Vesper zur Einleitung des Paulus-Jahres in Rom gezeigt, wie das geht. Ähnliche Gottesdienst hat es auch früher schon (in früheren Jahrhunderten) in Zeiten der Entspannung gegeben.
Patriarch Bartholomäus ist hier als Orthodoxer angeführt - in einem späteren Absatz spreche ich dann z.B. von den Anglikanern. Und in dem durch das Kennwort Bartholomäus als Aussage zur Orthodoxie markierten Absatz rede ich dann von Entspannung. Nicht von der im amerikanischen Haushaltsstreit, auch nicht von der eines Expanders, sondern von der im Verhältnis zwischen Rom und Konstantinopel, wenn Sprache überhaupt einen Sinn hat.
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

@Bernardo

Mit "früheren Jahrhunderten" und "in Zeiten der Entspannung" meinst Du also bloß das 20. Jahrhundert? Dann stimme ich Dir zu.

Gruß
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lifestylekatholik
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Mit "früheren Jahrhunderten" und "in Zeiten der Entspannung" meinst Du also bloß das 20. Jahrhundert? Dann stimme ich Dir zu.
Hoffnungslos.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sempre
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Mit "früheren Jahrhunderten" und "in Zeiten der Entspannung" meinst Du also bloß das 20. Jahrhundert? Dann stimme ich Dir zu.
Hoffnungslos.
:hae?:

Ich verstehe nicht, was Du mir mitteilen möchtest. Bitte vollständige Sätze.
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anneke6
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von anneke6 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Das ist bei Dir ebenso Unfug wie vorher schon bei Lifestyle.
Was ist Unfug?
Etwas, das nicht mit Bernados Denkweise kongruent ist.
Bernado hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Der gute Rat: "Am besten gar nicht hingehen" bzw. in der anderen Variante "warum solltest du dich im Gebet zum Herrn mit Menschen vereinen, die nicht bereit sind..." könnte leicht darauf hinauslaufen, jeden sozialen Kontakt abzubrechen.
So leicht nun wirklich nicht. Noch kein Protestant hat die Freundschaft/Bekanntschaft mit mir davon abhängig gemacht, daß ich seinen Gottesdienst besuche oder mit ihm bete. Übrigens auch kein Orthodoxer. Wenn man die Vespern, für die ich die Kirche vorbereitet habe, nicht mitzählt, war ich dieses Jahr in einem protestantischen Gottesdienst. Eine Konfirmation. Ich hatte eine wunderschöne Einladungskarte bekommen…und ich wollte nicht unhöflich sein. Also die Vorabendmesse besucht und los ging's. Gottesdienst war fast komplett sitzend, nur zum Evangelium und zum Vaterunser sagte die Talarfee: "Wir stehen dazu auf." Ich übrigens auch. Vaterunser habe ich auch mitgebetet, aber ich habe mich geweigert, ein verstümmeltes Credo, das auf eine falsche Ekklesiologie hindeutet ("die heilige christliche Kirche") zu sprechen. Das fiel aber nicht auf, da sowieso kaum jemand das Glaubensbekenntnis konnte. Ich bin gekommen, weil ich wußte, ich würde es verkraften. Wenn mich allerdings die Teilnahme an einem Gottesdienst in arge Gewissensnöte bringen würde (es sei hier an meine Rezension des Gottesdienstes der Kieler "Westlich-Orthodoxen" erinnert) dann würde ich mich doch entschuldigen. Nach der Konfirmation stellte ich fest, daß einer der geladenen Gäste nicht in der Kirche gewesen war. "Das lehne ich aus Gewissensgründen ab…" sagte er, und dann noch irgendetwas von Verbrecherorganisation. Und die Familie schien kein Problem damit zu haben. Ob dieser Mensch nun in Gefahr steht, jeden sozialen Kontakt abzubrechen?
???

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holzi
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von holzi »

Sempre hat geschrieben:@Bernardo

Mit "früheren Jahrhunderten" und "in Zeiten der Entspannung" meinst Du also bloß das 2. Jahrhundert? Dann stimme ich Dir zu.

Gruß
Sempre
Bis zum 18. Jahrhundert gab es im Mittelmeerraum einen regen Austausch von Klerikern zwischen der römischen und der griechischen Kirche. Da wurden griechische Inseln von Jesuitenpatres betreut, umgekehrt gab es auch Zeiten, wo orthodoxe Popen römische Gemeinden versorgten. Und das alles mit Zustimmung der jeweiligen Bischöfe: http://www.oki-regensburg.de/suttner4.htm

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Linus
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:Das halte ich für nicht möglich und auch nicht zweckdienlich.

(Ich käme auch gar nicht auf die Idee.)
Was machst du beispielsweise bei Orthodoxen? (sie sind ja Häretiker[Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor. und Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche.] (und Schismatiker) aus römischer Sicht?

Rosenkranz beten, einen Exorzismus, oder...?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Linus
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Linus »

Sempre hat geschrieben:@Bernardo

Mit "früheren Jahrhunderten" und "in Zeiten der Entspannung" meinst Du also bloß das 2. Jahrhundert? Dann stimme ich Dir zu.

Gruß
Sempre
Nein. viewtopic.php?p=8635#p8635 IIRC führte Robert das Jahr 1628 +-15 Jahre an...

insgesamt zum Thema wies mit den Orthodoxen aussieht: viewtopic.php?f=21&t=3689
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Kilianus »

Bernado hat geschrieben: Ich stimme dir in allem zu, auch in dem hier herausgegriffenen Absatz - nur auf das Wort Schisma/Schismatiker möchte ich nicht verzichten. Schisma ist keine moralisierende Verurteilung, sondern zunächst eine objektive Tatsachenfeststellung: Das sind Christen, die nicht in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri stehen.
Jein. Das Kirchenrecht hebt im Zusammenhang mit Häresie und Schisma durchaus auf die Zurechenbarkeit ab - und bringt damit sehr wohl eine moralische Komponente hinein.

In dem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß der getaufte Nicht-Katholik nach derzeitigem Recht kein Häretiker oder Schismatiker ist, auch wenn er häretische oder schismatische Positionen vertritt. Die Kirche hat ihn bewußt nicht in ihren Rechtskreis einbezogen, so daß er zu den entsprechenden Delikten gar nicht fähig ist.

(Daß dieser Ansatz nicht unproblematisch ist, weil er die - nachkonziliar ja so gern betonte - eine Taufe relativiert, steht auf einem anderen Blatt.)

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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von cantus planus »

Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das halte ich für nicht möglich und auch nicht zweckdienlich.

(Ich käme auch gar nicht auf die Idee.)
Was machst du beispielsweise bei Orthodoxen? (sie sind ja Häretiker[Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor. und Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche.] (und Schismatiker) aus römischer Sicht?

Rosenkranz beten, einen Exorzismus, oder...?
In Stille dem Gottesdienst beiwohnen, und mich in eine geeignete Andacht versenken. Wie beim Novus Ordo auch.
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Moser
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Moser »

Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).

Raimund J.
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Raimund J. »

Moser hat geschrieben:Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).
Warum?

Hier wurde doch niemand explizit als solcher bezeichnet. Und ansonsten sind das doch halt nun mal die entsprechenden Fachbegriffe. Unter Häresie versteht man "im objektiven Sinn einen dem kath. Dogma (in seiner engeren Bedeutung) widersprechenden Satz, im subjekt. Sinn das Fürwahrhalten eines solchen Satzes oder die hartnäckige (unbelehrbare) Leugnung oder ernstliche Anzweiflung einer Wahrheit, die fide divina et catholica zu glauben ist". Und "Schisma" ist die Spaltung bzw. Trennung vom rechtmässigen Papst mit oder ohne Bildung einer neuen Religionsgemeinschaft bzw. Anschluß an eine solche.

Warum sollte man für eine Diskussion über gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern als Betreff nicht "Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern" wählen? :achselzuck:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von lifestylekatholik »

Moser hat geschrieben:Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).
Hä? Bitte, was daran ist eine Unverschämtheit? :achselzuck:
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Moser »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Moser hat geschrieben:Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).
Hä? Bitte, was daran ist eine Unverschämtheit? :achselzuck:
Weil diese Terminologie (mag sie vom katholischen Standpunkt her auch korrekt sein) eine Herabsetzung, eine negative Wertung beinhaltet.

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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von ChrisCross »

Moser hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Moser hat geschrieben:Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).
Hä? Bitte, was daran ist eine Unverschämtheit? :achselzuck:
Weil diese Terminologie (mag sie vom katholischen Standpunkt her auch korrekt sein) eine Herabsetzung, eine negative Wertung beinhaltet.
Du bist hier nicht in der Klausnerei, also werden Irrleheren auch so genannt. Eigentlich sollte das aber auch klar sein, dass man so etwas im katholischen Bereich erwarten muss.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Moser »

ChrisCross hat geschrieben:
Moser hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Moser hat geschrieben:Wenn wir

1. den Begriff "Häretiker und Schismatiker" durch "Mitchristen" ersetzen

beantwortet sich

2. die Frage von selbst.

(Das ist nämlich gegenüber uns - ich bin ja bestimmt ein solcher - schlichtweg eine Unverschämtheit :dudu:).
Hä? Bitte, was daran ist eine Unverschämtheit? :achselzuck:
Weil diese Terminologie (mag sie vom katholischen Standpunkt her auch korrekt sein) eine Herabsetzung, eine negative Wertung beinhaltet.
Du bist hier nicht in der Klausnerei, also werden Irrleheren auch so genannt. Eigentlich sollte das aber auch klar sein, dass man so etwas im katholischen Bereich erwarten muss.
Ich würde auch in der Klausnerei Katholiken nicht als Häretiker bezeichnen oder den Papst als Antichristen oder was auch immer einem aus evangelischer Sicht da so in den Sinn kommen könnte. Das ist eine Frage des gegenseitigen Respekts, der bei aller Verschiedenheit in der Lehre doch gewahrt bleiben sollte. Den lege ich nicht ab, wenn ich Unterforum A oder Unterforum B betrete.
Ich spreche wie gesagt von katholischen Mitchristen (denn das seid ihr ja unzweifelhaft ;) ) oder von katholischen Brüdern im Glauben oder oder...

Aber ich sehe schon - ich rege mich schon wieder auf und das wollte ich ja eigentlich nicht mehr. Außerdem hatte ich mir doch Zurückhaltung im KG auferlegt - verdammt, schon wieder nicht geschafft... :patsch:

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Sempre
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Sempre »

Moser hat geschrieben:Weil diese Terminologie (mag sie vom katholischen Standpunkt her auch korrekt sein) eine Herabsetzung, eine negative Wertung beinhaltet.
Dieser Dein Kommentar beinhaltet ebenfalls eine Herabsetzung, eine negative Wertung. Du beurteilst alle jene negativ, die den katholischen Standpunkt vertreten.

Gruß
Sempre
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cantus planus
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von cantus planus »

Moser hat geschrieben:Weil diese Terminologie (mag sie vom katholischen Standpunkt her auch korrekt sein) eine Herabsetzung, eine negative Wertung beinhaltet.
Nein. Beide Begriffe sind objektive Zustandsbeschreibungen.

Nachtrag: Sempre war schneller.
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Melody
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Melody »

Okay, im Schisma sind objektiv betrachtet wohl alle, die nicht in Einheit mit der römisch-katholischen Kirche und dem Papst stehen, und Häresien verbreitet jeder, der katholische Glaubenswahrheiten bestreitet/ablehnt/leugnet, ja, trotzdem ist für mich diese Terminologie auch recht gewöhnungsbedürftig.

Ich käme nie auf die Idee, diese Begriffe zu verwenden.

Ich wünsche mir zwar, dass alle Menschen (wieder) katholisch werden, aber ich denke, das muss von Gott ausgehen, Er ist es, der jeden einzelnen zu sich ruft...

Für mich sind Protestanten sicherlich keine "Geschwister im Glauben", aber ich kann mit ihnen sehr wohl ein Vaterunser beten.
Ich kann mit jedem Christen ein Vaterunser beten, dem der Glaube ernst ist und der Gott folgen möchte, der halt nur bislang meint, sein Weg sei der richtige... man kann doch niemanden zur Wahrheit zwingen?! Warum hindert das an einem gemeinsamen Gebet, solange es etwas so unverfängliches wie ein Vaterunser wäre und nicht ein "beschütze die Kirche", wo vielleicht dann beide was total gegensätzliches drunter verstehen?!

Und ich bin immer noch völlig verwirrt (und traurig) über diese Diskussion, die ja eigentlich in der Sakristei entstanden ist...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Kilianus
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Re: Gemeinsames Beten mit Häretikern und Schismatikern.

Beitrag von Kilianus »

Noch mal: Zu Schisma und Häresie sind nach geltendem Recht nur Katholiken fähig. Getaufte Nichtkatholiken können tun was sie wollen, sie schaffen es nicht, zu Häretikern oder Schismatikern im kirchenrechtlichen Sinn zu werden - außer natürlich, sie bekehren sich zur Kirche und fallen anschließend wieder von ihr ab.

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