Dann hatte ich dich mißverstanden, entschuldige bitte. – Ob bedingungsweise oder nicht, das spielt ja auch keine entscheidende Rolle. Sicher ist, daß noch mal geweiht wird, wenn man dich als Priester (bzw. erst mal Kandidaten) annehmen will. Es dürfte bis dahin aber noch ein Stück Weges sein. Rechne damit, daß erst der Übertritt erfolgen muß und dann erst entschieden wird, ob du Priester werden kannst. Darauf gibt es ja keinen Rechtsanspruch. Stell dich also auf eine Zeit der Unsicherheit ohne Rückversicherung ein. Besser gesagt, mit dem Herrn allein als Rückversicherung. Und dann, nach der Weihe, wenn’s denn dazu kommt, erhebt sich die Frage: Was nun? – Eine Verwendung in der normalen Pfarrseelsorge kommt ja kaum in Betracht. Das ist dir sicher nicht neu, aber stell dich auch im Herzen darauf ein. In aller Regel wirst du als Priester mit Familie nur in einer Form von Sonderseelsorge (Gefängnis, Krankenhaus oder was auch immer) oder in der Verwaltung, bei entsprechender Eignung vielleicht auch irgendwie in der Lehre eingesetzt werden können. Wahrscheinlich anderswo, als ihr heute lebt. Auch das muß die Familie mittragen. (Die Konversion sowieso.)Clemens hat geschrieben:Ich habe hier nicht meine (heutige) Meinung geäußert, sondern die Intention derer skizziert, die dieses Verständnis haben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Eine Schlußbemerkung. Dein von dir oben dargestelles Kirchenverständnis dürfte eine Aufnahme in die katholische Kirche derzeit sowieso schwierig machen. Aber ich vermute (und glaube es deinen Bemerkungen entnehmen zu dürfen), daß ein Übertritt derzeit ohnehin nicht der Weg ist, den du zu gehen gedenkst.
Ich selbst werde - sofern von oben gewünscht - ohne Vorbehalte mit einer sine-conditione-Weihe einverstanden sein. Wahrscheinlicher scheint mir, nach allem was ich hörte, aber die sub-conditione-Weihe. Eine belastbare Aussage, wie das in vergleichbaren Fällen gehandhabt wurde, kann ich aber leider immer noch nicht machen.
Du hast keinen leichten Weg vor dir. Ich wünsche dir Gottes Segen dazu, und den Geist der Weisheit, des Rates und der Stärke.