Senensis hat geschrieben:Dieses Problem, daß Psalmen irgendwie am ungewohnten Ort auftauchen, hast Du aber nur, wenn Du verschiedene Breviere betest und daher weißt, was wann dran war.
Vorschlag: Wer den Psalter in der numerischen Reihenfolge beten will, schnappe sich ein römisches Brevier vor 1910 (oder ein monastisches vor der V2-Liturgiereform) und bete darin, nach FranzSales' freier Vorgehensweise.
Die Empfehlung von Franz von Sales kenne ich nicht - aber die älteren Breviere lösen das Problem nicht wirklich: Ein großer Teil der Psalmen bleibt auch hier in den Metten schwer erreichbar, und an vielen Heiligenfesten werden in Laudes und Vesper immer wieder die Sonntagspsalmen gebetet, so daß die anderen, die nach der Reihenfolge dran wären, entfallen.
Ich halte das Problem für schwer lösbar, zumindest für Weltleute, die nur 2-4 Tagzeiten wahrnehmen können. Um ihnen den ganzen Psalter zugänglich zu machen, muß man tiefgehende Eingriffe in jede traditionelle Ordnung vornehmen, die in keinem Fall unproblematisch sind.
Ich habe für mich eine Ordnung ausgeklügelt, die ich aber selbst meistens nicht durchhalte und die jedenfalls auch ihre Schwierigkeiten aufwirft, so daß ich sie hier nur mitteile, ohne sie empfehlen zu wollen: Laudes und Vesper/Komplet wie es im Buche steht, und dann nach dem Vorbild der Lesehore zu einer beliebigen Tageszeit 3-5 der Psalmen oder Psalmteile (Psalm 118!), die sonst nie dran kämen, nach laufenden Nummern. Kein Invitatorium, keine Antiphonen, keine Lesung, höchstens noch mal die Oration vom Tage - einfach die Psalmen.