Marcus hat geschrieben:
Weißt Du eigentlich zufällig, ob die sog. „Ladyboys“ den Transgender-Prozess eher freiwillig vollziehen oder eher durch ihre Lebensumstände dazu genötigt werden? Denn nach meinem Wissen sind doch auch die Philippinen für ihren „Sex-Tourismus“ bekannt, so dass auch recht viele junge Frauen und Mädchen das Geld für ihr tägliches Brot und das ihrer Familien durch Prostitution anschaffen „müssen“.
Im Gegensatz zu der in dem Artikel gemachten Angabe, daß "auf den Philippinen (...) Ladyboys nicht anerkannt [werden], sie werden geächtet" habe ich die Erfahrung gemacht, daß dort die sog. Ladyboys (bakla oder bayot) oder ihr weibliches Gegenstück die "tumboys" (oder Lesben) als Teil der Gesellschaft gesehen werden. Es sind auch zuviele....
Ich habe natürlich keine Zahlen, aber mE arbeiten mehr baklas in den Friseur- oder "beauty"-Salons als im Sexgewerbe. In jedem Friseursalon sind fast ausschließlich baklas beschäftigt, meine Frau würde sich auf den PH nur in Ausnahmefällen von einer anderen Frau oder einem "normalen" Mann die Haare schneiden lassen.... Nur in billigen "barber shops" kann man "männliche" Friseure treffen. Auch in anderen Dienstleistungsberufen (nicht anzüglich gemeint) sind sie häufig zu finden, weil sie meist freundlicher sind als ihre "männlichen" Kollegen. Das spricht mE dafür, daß niemand zu Prostitution oder Abzocke gezwungen wird.
Die Prostitution und vor allem die "Abzocke" hat in den letzten Jahren gewaltig zugenommen. Die "Verdienstmöglichkeiten" sind sehr, sehr hoch.
Ich poste einmal die Eröffnung eines entsprechendes Themas in einem Philippinenforum - aus dem Jahre 2008(!):
Mittlerweile scheint das Geschäft "Ausländer abzocken" ein offizielles zu sein - jeder, selbst hier in der tiefsten Provinz, kennt es (sofern er/sie Pinoy ist natürlich), und eine ganze Menge Leute praktizieren es erfolgreich -- und das sind nicht immer nur Frauen!
Vor allem "Bayots", also Schwule homosexuelle Männer scheint es besonders anzumachen, den reichen Foreigners die Dollars und Euros aus der Tasche zu leiern.
Ein Bayot in dem Geburtsort meiner Frau hat es in weniger als einem Jahr zu zwei eigenen Autos und einem grossen Haus gebracht. Finanziert von vielen Ausländern, jedem hat er eine hübsche Frau vorgegaukelt und erzählt, wie dringend er doch dessen Hilfe benötigt (natürlich garniert mit der Versicherung seiner individuellen und unendlichen Zuneigung und Liebe)
Das grosse Erwachen kam für die Herren dann, als sie die vermeintliche zukünftige Ehefrau mal persönlich besuchen wollten. Stolz ist dieser Abschaum übrigens offenbar auch noch darauf, denn er prahlt ja damit herum, wie dumm doch die Ausländer sind!
Viele meinen, sowas können man merken - nein, man kann es nicht, und je professioneller der Vogel ist, desto weniger kann man die Abzocke erkennen. Für eine Webcamsession wird halt beispielsweise mal eine hübsche Nachbarin organisiert (praktischerweise die, von der auch das übersandte Foto stammt), die schon verheiratet ist und fünf Kinder hat. Die bekommt dann ein paar Pisos von der Kohle ab.
Vor allem Amerikaner, so hört man, sind offenbar sehr anfällig für diese Art von Geschäft, aber auch genügend Europäer scheinen leichtgläubig und ignorant genug zu sein, um diese Leute hier zu finanzieren.
Alleine die offensichtlich horrende Zahl dieser Scammer (Abzocker) und der Bekanntheitsgrad dieser Geschäfte macht deutlich, dass trotz aller Warnungen immer noch viel zu viele Leute darauf hereinfallen und Geld schicken. Im Prinzip ist es wie mit den Bettlern: Könnte man nichts verdienen, gäbe es keine!
In einem anderen Beitrag wurde beschrieben, wie in den Internetcafes mit drei, vier "Kunden" gleichzeitig (!) gechattet wird, um "Kohle abzuziehen". Abzocke (korrekt:
Vorschußbetrug), die nicht notwendigerweise (zu) Prostitution (führen) sein muß, scheint tatsächlich seit einigen Jahren ein ständig wachsender "Geschäftszweig" in vielen Ländern zu sein - und das beschränkt sich nicht nur auf die sog. "Nigeria-Connection".
Das ist natürlich nicht auf die PH beschränkt, in Thai- oder Kubaforen liest man ähnliches... - und vor einigen Jahren erklärte uns eine junge Frau in Buenos Aires, daß die argentinischen Männer entweder "machos" seien (und viele Geliebte haben wollten) oder sie seien homosexuell.
PS:
Es gibt praktisch für jedes Land eigene Foren im Internet und man lernt dort mehr über Land, Leute und die Verhältnisse dort als in den Zeitungen usw.. Eine Lektüre ist wirklich zu empfehlen.
