Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Politik ist langweilig geworden.
Das bleibt doch nicht aus, wenn selbst auf den Parteitagen der Kurs nicht "hinterfragt" werden darf und die Politik von Funktionären für Funktionäre gemacht wird. Dieser Artikel verweist auf den kommenden CDU-Parteitag:
Denn die Verbindung mit Merkel – der Euro-Retterin, der Präsidialkanzlerin, der mächtigsten Frau der Welt – entzieht der Kritik gewissermaßen den Boden der Legitimität. Die beschriebene Zusammensetzung der CDU-Parteitage steigert diesen Effekt noch. So wird trotz der mehr als 8 Änderungsanträge zum Leitantrag, der der Wirtschaftspolitik unter dem Titel "Wohlstand und Arbeit für Alle" gewidmet ist, keine kontroverse Debatte über die harten Themen erwartet; nicht über die Energiepolitik, nicht über die Arbeitsmarktpolitik, nicht über die Europapolitik.
Merkel gibt hier die Richtung vor und das Parteivolk folgt. "Die Mittelschicht hat Angst vor Inflation und Altersarmut; sie steht der Energiewende und der Europapolitik skeptisch gegenüber. Genau über diese Themen sollte auf dem Parteitag eine offene Diskussion stattfinden, ansonsten verlieren wir den Kontakt zur Kernwählerschaft", befürchtet Schlarmann. Doch eine Diskussion ist kaum zu erwarten.
Was dem blüht, der sie dennoch anzustoßen versucht, ließ sich beim letzten Zusammentreffen vor einem Jahr in Leipzig studieren. Da hielt der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Mildbradt eine flammende, eine überraschend erzürnte Rede gegen die Bundeskanzlerin und ihre Euro-Rettungspolitik.
Doch die Funktionärspartei CDU ignorierte diesen Zwischenruf. Milbradt sah sich gleichsam mit einer Schulklasse konfrontiert, die dem brillanten Referat des unbeliebten Primus partout nichts abgewinnen will. Weil es eben nicht ins Bild passt.
Kritik an der Europapolitik Angela Merkels war nicht opportun. Und heute, ein Jahr später, auf einem Parteitag, der auf die Inthronisierung der Vorsitzenden als Kanzlerkandidatin im nächsten Jahr zugeschnitten sein wird, ist sie es noch weniger.
(Hervorhebung von mir)

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... lerin.html

Wie weit sich die Öffentlichkeit inzwischen von der "politischen Elite" entfernt hat, zeigt der heutige Beitrag von Berthold Kohler. Der sonst für seine bissigen Kommentare zur "Euro-Rettungspolitik" bekannte Journalist glaubt, eine Lanze für die "Politiker" brechen zu müssen, die von den "Stammtischen des Internets" (das ist wohl der Gegensatz zur "politischen Elite") als Vollidioten oder Verbrecher tituliert werden.
Doch entgeht auch den „Rettungspolitikern“ nicht, dass die politische Radikalisierung, die zu den gefährlichsten Folgen der Krise gehört, nicht nur bei den Empfängern der Hilfsmilliarden voranschreitet.
http://www.faz.net/aktuell/politik/grie ... 77944.html

Es war wohl nichts mit dem immer enger werdenden Zusammenwachsen durch eine gemeinsame Währung - weil nicht zusammenwachsen kann, was nicht zusammen gehört. ;D
Da helfen auch keine flammenden Appelle, die die gestern beschlossenen Zahlungen nach Griechenland auf eine Stufe mit den Hilfszahlungen nach West-Berlin stellen, die in der Zeit des Kalten Krieges erfolgten und die kommunistische Bedrohung damals mit der Bedrohung durch die Finanzwelt heute gleichsetzen.
Die Abwehr all der Versuche, West-Berlin aufzugeben, kostete Milliarden – durch die Berlinhilfe, durch DDR-Kredite mit hart erkämpften West-Berlin-Klauseln, Steuernachlässe, Stationierungskosten.
Heute setzen Finanzjongleure auf den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone, dem der Austritt Portugals oder Spaniens folgen könnte.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ropas.html

Warum muß Europa eine einheitliche Währung haben? Hat es vor der Euro-Einführung kein Europa gegeben?

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Peregrin
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben: Da helfen auch keine flammenden Appelle, die die gestern beschlossenen Zahlungen nach Griechenland auf eine Stufe mit den Hilfszahlungen nach West-Berlin stellen, die in der Zeit des Kalten Krieges erfolgten und die kommunistische Bedrohung damals mit der Bedrohung durch die Finanzwelt heute gleichsetzen.
Ich denke eher an "Wollt ihr die totale Eurorettung?"
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Gut erkannt:
Die Einschläge kommen näher. Frankreich, dem größten und wichtigsten Partner Deutschlands in der Euro-Zone, hat die Ratingagentur Moody’s bereits die Bestnote für die Kreditwürdigkeit entzogen. Am späten Freitagabend hat Moody’s auch die beiden europäischen Rettungsschirme, den ESM und die EFSF, herabgestuft – jene Institutionen also, die doch gerade die finanzielle Stabilität der Währungsunion sichern sollen.
Welch ein Debakel für die selbst ernannten Euro-Retter! Als Nächstes wird bei den Ratingagenturen wohl Deutschland dran sein, früher oder später. Einen "negativen Ausblick" hat Moody’s der Bundesrepublik ja schon längst verpasst.
(...)
Die Wahrheit nämlich, dass Deutschland dabei allein von der Instabilität so vieler anderer Schuldner profitiert. Und die Wahrheit, dass die Märkte das Auseinanderfliegen der Währungsunion nicht mehr für ausgeschlossen halten und daher die mögliche Aufwertung deutscher Staatsanleihen schon einmal einpreisen – was sich zum Beispiel in der eigentlich absurden Tatsache widerspiegelt, dass der wirklich solide norwegische Staat aktuell höhere Zinsen zahlen muss als der scheinstabile deutsche.
Je wahrscheinlicher das Euro-Aus wird, umso niedriger die Zinsen für deutsche Schuldner und umso höher die Kursgewinne für die Besitzer deutscher Aktien: Klingt wie Wahnsinn. Ist aber so.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... thode.html

Und wenn die Vorstellungen "der Märkte" nicht Realität werden und der Euro bleibt, werden die Zinsen wieder steigen, weil die Kreditgeber die Unsicherheiten einpreisen. Dann wird in der Politik über die von den Märkten verlangten "Wucherzinsen" geklagt werden, es sei denn, Draghi erinnert sich an die Traditionen seines Heimatlandes und finanziert die staatlichen Defizite mit der Notenpresse.
Ist das wirklich die Alternative, die die "Euroretter" wollen.... :hmm:

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Ein Anekdötchen am Rande: :pfeif:
Schäuble brüllt SPD-Politiker Kahrs an

Die Nerven liegen offenbar blank .................

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:Ein Anekdötchen am Rande: :pfeif:
Schäuble brüllt SPD-Politiker Kahrs an

Die Nerven liegen offenbar blank .................
Daß die Nerven blank liegen, ist doch zu verständlich. Die Kritik an der letzten Vereinbarung (= Freigabe weiterer Mrden an GR) ist einhellig; eine Lösung ist das nicht - das weiß auch Schäuble. Im Grunde ist man jetzt von den Hedgefonds abhängig, denn die entscheiden, ob sie ihre Anleihen mit Abschlägen zurückgeben oder weiter behalten. Werden nicht genügend Anleihen zurückgekauft, fällt das Kartenhaus wieder zusammen und Schäuble kann Weihnachten in Brüssel statt zu Hause verbringen.

Die WELT zeigt in diesem Zusammenhang auch noch, welche Prachtexemplare mit ausgeprägtem Selbstbewußtsein im Parlament sitzen:
Am Ende der Haushaltssitzung am Mittwoch, so erinnern sich Teilnehmer, wären sogar einige Haushälter der Union auf Kahrs zugegangen und hätten ihm ihren Respekt gezollt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Kahrs.html

Den Mut, Schäuble intern auf einer Fraktionssitzung zur Rede zu stellen, haben sie nicht. Daß die Regierung mit solchen Abgeordneten rumspringen kann, wie es ihr beliebt, ist doch klar. Die wenigen Ausnahmen (Schäffler, Gauweiler, Bosbach) bringen keine Wende.

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Maurus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Maurus »

Raphael hat geschrieben:Ein Anekdötchen am Rande: :pfeif:
Schäuble brüllt SPD-Politiker Kahrs an

Die Nerven liegen offenbar blank .................
Man liest "brüllt" und denkt an die Szenen seiner Kindheit, mit dem jüngeren Bruder vielleicht. Aber nach der Beschreibung ist es da ja bloß ein bißchen lauter geworden, wie es halt durchaus mal vorkommen kann, auch ohne blank liegende Nerven. Die ständig auf neuen Content angewiesenen Onlinemedien müssen das natürlich hochjazzen bis zum geht nicht mehr.

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Maurus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Ein Anekdötchen am Rande: :pfeif:
Schäuble brüllt SPD-Politiker Kahrs an

Die Nerven liegen offenbar blank .................
Man liest "brüllt" und denkt an die Szenen seiner Kindheit, mit dem jüngeren Bruder vielleicht. Aber nach der Beschreibung ist es da ja bloß ein bißchen lauter geworden, wie es halt durchaus mal vorkommen kann, auch ohne blank liegende Nerven. Die ständig auf neuen Content angewiesenen Onlinemedien müssen das natürlich hochjazzen bis zum geht nicht mehr.
Nun, daß der Herr Dr. Schäuble ab und an vergißt, was contenance ist, hat er ja bereits unter Beweis gestellt! :pirat:

Möglicherweise quält ihn sein schlechtes Gewissen, weil er innerlich genau weiss, daß er in seiner jetzigen Funktion fremdes Vermögen verschleudert .........

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Juergen
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Wie war das noch mit den Ratten und dem Schiff :pfeif:

Juncker tritt als Euro-Gruppenchef zurück

und ich dachte immer, der Kapitän bleibt gerade bei schwierigen Situationen an Bord....

Der Nachfolger sollte aus den südlichen Peripherie-Staaten kommen - Die sind dran und dann gibt es auch hier eine "Troika" (Barroso, Draghi und ???). ;D

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Juergen
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Juergen »

http://www.focus.de/finanzen/steuern/sc ... page-focus

Am Fiskus vorbei
Papandreous Mutter soll 550 Millionen gebunkert haben...
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Albert
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Albert »

Juergen hat geschrieben:Die Geisterfahrt des Dr. Schäuble
Danke für die "Route".

Und sowas läuft frei herum :motz:

Adventliche Grüße,
Albert

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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

Albert hat geschrieben:Und sowas läuft frei herum :motz:
Der Mann sitzt im Rollstuhl ..

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:
Albert hat geschrieben:Und sowas läuft frei herum :motz:
Der Mann sitzt im Rollstuhl ..
Streiche "läuft", setze "rollt":
Und sowas rollt frei herum! :doktor:

Piusderdritte
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Piusderdritte »

Mega-Defizite der Euro-LänderStaatsschulden nicht bezahlbar: Warum die Zwangsenteignung für alle kommen wird



Die westlichen Demokratien sind überschuldet wie nie – und können diese Mega-Defizite nicht aus eigener Kraft abbauen. Deshalb werden die USA, Japan und Europa kleine und große Sparer bald zwangsenteignen. Es wäre nicht das erste Mal.

Es war eine bewusste Provokation – damit wir uns schon mal an den Gedanken gewöhnen können. Im Oktober veröffentlichte eine kleine Abteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine folgenschwere Studie. Sie enthielt die Idee einer einmaligen Zwangsabgabe auf alle Vermögen: Jeder Bürger zahlt eine zehnprozentige Steuer auf seinen „positiven Nettowert" (Ersparnisse abzüglich Schulden).

Mit diesem Geld könnten beispielsweise die Euro-Länder ihre Staats-Verschuldung auf den Stand von 27 drücken. Sie hätten dann weniger Miese als vor der Weltfinanzkrise.

Die Studie hatte den erwünschten Effekt: Die Sparer in aller Welt tobten vor Wut, doch nach ein paar Tagen war alles vergessen. Vor allem wir Deutschen ließen uns von der Politik einlullen. Doch Finanzinsider rechnen bereits mit einer globale Zwangsabgabe. Und zwar schon in absehbarer Zeit. Romain Hatchuel, Co-Chef der renommierten US-Vermögensverwaltungsfirma "Square Advisors", sagt: „Die Haushalte in den USA, Europa und Japan werden schon bald einen fiskalischen Schock verpasst bekommen, der schlimmer ist als jeder Börsenkrach." Denn angesichts der katastrophalen Staatsverschuldung „reichen die bisherigen Methoden der Besteuerung nicht mehr aus". Deshalb werden „Massen-Vernichtungswaffen für Vermögen, so wie die IWF-Zwangsabgabe, jeden Tag wahrscheinlicher"
http://www.focus.de/finanzen/doenchkolu ... 68195.html
mal für die Schlafmützen, die meinen die Eurokrise sei überstanden.
Die Krise fängt jetzt erst richtig an!

gruss, Piusderzweite
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

ad_hoc
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von ad_hoc »

Bei mir rennst Du offene Türen ein. :)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Piusderdritte hat geschrieben:
Mega-Defizite der Euro-LänderStaatsschulden nicht bezahlbar: Warum die Zwangsenteignung für alle kommen wird



Die westlichen Demokratien sind überschuldet wie nie – und können diese Mega-Defizite nicht aus eigener Kraft abbauen. Deshalb werden die USA, Japan und Europa kleine und große Sparer bald zwangsenteignen. Es wäre nicht das erste Mal.

Es war eine bewusste Provokation – damit wir uns schon mal an den Gedanken gewöhnen können. Im Oktober veröffentlichte eine kleine Abteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine folgenschwere Studie. Sie enthielt die Idee einer einmaligen Zwangsabgabe auf alle Vermögen: Jeder Bürger zahlt eine zehnprozentige Steuer auf seinen „positiven Nettowert" (Ersparnisse abzüglich Schulden).

Mit diesem Geld könnten beispielsweise die Euro-Länder ihre Staats-Verschuldung auf den Stand von 27 drücken. Sie hätten dann weniger Miese als vor der Weltfinanzkrise.

Die Studie hatte den erwünschten Effekt: Die Sparer in aller Welt tobten vor Wut, doch nach ein paar Tagen war alles vergessen. Vor allem wir Deutschen ließen uns von der Politik einlullen. Doch Finanzinsider rechnen bereits mit einer globale Zwangsabgabe. Und zwar schon in absehbarer Zeit. Romain Hatchuel, Co-Chef der renommierten US-Vermögensverwaltungsfirma "Square Advisors", sagt: „Die Haushalte in den USA, Europa und Japan werden schon bald einen fiskalischen Schock verpasst bekommen, der schlimmer ist als jeder Börsenkrach." Denn angesichts der katastrophalen Staatsverschuldung „reichen die bisherigen Methoden der Besteuerung nicht mehr aus". Deshalb werden „Massen-Vernichtungswaffen für Vermögen, so wie die IWF-Zwangsabgabe, jeden Tag wahrscheinlicher"
http://www.focus.de/finanzen/doenchkolu ... 68195.html
mal für die Schlafmützen, die meinen die Eurokrise sei überstanden.
Die Krise fängt jetzt erst richtig an!

gruss, Piusderzweite
Sehe ich auch so. Hoffe nur noch, daß der Zusammenbruch mit seinen Eruptionen und Verwerfungen möglichst lange herausgezögert werden kann.

"Genießt den Krieg, der Friede wird fürchterlich!"
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Merkel verliert die Nerven und droht indirekt damit, daß D. keine weiteren "Euro-Rettungshilfen" bezahlen wird:
Zur Eskalation kam es offenbar bei der Debatte über die „Reformverträge“, die Merkel den Euroländern vorschreiben möchte, damit sie Reformen nach dem Muster der Agenda 21 durchführen. Nicht nur Frankreich, Italien und Spanien weigerten sich, mitzuziehen.
Auch die traditionellen Verbündeten Holland, Finnland und Österreich hatten Vorbehalte. Es gehe nur „Millimeter um Millimeter“ voran, räumte Merkel hinterher ein. Was sie nicht sagte: Hinter den Kulissen muss es gekracht haben.
Merkel war offenbar so sauer auf das Nein ihrer EU-Partner, dass sie ihre Contenance verlor und gewagte Parallelen zu eigenen DDR-Erfahrungen zog. „Ich bin in einem Staat groß geworden, der das Glück hatte, dass ihm Westdeutschland in der Not geholfen hat“, sagte Merkel laut Le Monde.
„Für Europa wird dies niemand machen“, habe sie drohend hinzugefügt. „Wenn sich alle so verhalten, wie es unter dem Kommunismus möglich war, dann sind wir verloren“, wird die Kanzlerin weiter zitiert. „Ohne den nötigen Zusammenhalt wird die Gemeinschaftswährung früher oder später platzen“, zitiert das gewöhnlich zuverlässige (und regierungsnahe) Blatt aus Paris Merkel.
Um den Widerstand zu brechen, habe sie die schlimmsten Momente der Eurokrise in Erinnerung gerufen: den Beinahe-Rauswurf Griechenlands, der das Ende des Euro hätte bedeuten können. „Solange ich Kanzlerin bin, werde ich allen helfen“, habe die Kanzlerin gelockt, um dann zu drohen: Sie wisse nicht, ob sie dazu noch ein zweites Mal fähig sein werde.
http://www.taz.de/Merkel-vergleicht-Eur ... e/!129912/

Glaubt Frau Merkel eigentlich, daß die anderen Länder schmerzhafte Reformen durchführen, ihre Ausgaben den (Steuer-)Einnahmen anpassen und durch den Abbau von Sozialleistungen ihre Wähler vergraulen? Mit Sicherheit nicht, solange D. zahlt, weil der Euro "alternativlos" ist.

Offiziell hört sich das natürlich ganz anders an - da ist "Europa" auf einem guten Weg.
Fragt sich nur - wohin? ;D

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martin v. tours
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von martin v. tours »

Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ein hoch interessanter Vorschlag zur Einführung einer Parallelwährung, die zunächst nur als Buchgeld bestehen würde:
Die aktuelle Ruhephase sollte dafür genutzt werden, über eine Reform des Euroraums nachzudenken. Die Einheitswährung hat sich als ein Schritt zu weit für die Problemländer erwiesen. Wegen des fehlenden Wechselkursmechanismus bleiben ihnen nur noch drei Möglichkeiten, mit ihren Defiziten fertig zu werden: Eine harte Anpassungsdeflation (reale Abwertung), Finanzhilfen der Überschussländer bis hin zum teilweisen Schuldenerlass oder Inflationierung des Euro mit dem Ziel der kalten Enteignung ihrer Gläubiger. Realisiert wurde bisher eine Kombination aus allen drei Instrumenten, wobei die Inflationsrate zwar niedrig gehalten wurde, die Zinsen aber noch niedriger (finanzielle Repression). Alle drei Lösungskomponenten sind mit so hohen Kosten für die jeweiligen Bevölkerungen verbunden, so dass der Euro darüber inzwischen zum politischen Sprengsatz geworden ist, statt wie erhofft Europa zu integrieren.
(...)
Die Grundidee ist relativ einfach. Sie besteht darin, absolut wertstabile Parallelwährungen (Hart-Euro) als reine Buchwährung zusätzlich zum normalen Euro zu schaffen. Das könnte jedes Überschussland autonom tun, indem es seine neue Währung an die nationale Inflationsrate koppelt. Der Umtauschkurs gegenüber dem Euro würde zu Beginn 1:1 betragen, im Zeitverlauf aber mit der jeweiligen Inflationsrate ansteigen. Der nationale Hart-Euro wäre also eine absolut wertstabile Indexwährung, die als Wertaufbewahrungsmittel und zunehmend auch als Recheneinheit für Tarifverträge und andere langfristige Geschäfte dienen könnte. Indem die Notenbanken der Überschussländer den jederzeitigen An- und Verkauf des Hart-Euro zu diesem Kurs garantieren, legen sie auch die Kurse ihrer Hartwährungen untereinander faktisch fest.
(...)
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass niemand zum Währungsumtausch oder zur Verwendung der neuen Währung gezwungen würde. Daher käme es auch nicht zu Kapitalflucht oder ungewollten Bilanzverlusten, wie es in anderen Parallelwährungskonzepten der Fall wäre. Da der Euro zunächst alleiniges Barzahlungsmittel in allen Ländern der Währungsunion bliebe, würden auch kurzfristige Liquiditätsreserven wie etwa Girokonten weiterhin überwiegend auf Euro lauten. Längerfristige Spareinlagen könnten und würden dagegen überwiegend in nationale Hart-Euro umgetauscht werden, um sich vor Inflation und finanzieller Repression zu schützen.
(...)
Der Hauptvorteil solcher Parallelwährungen wäre, dass die Defizitländer im normalen Euro verbleiben und diesen weiter inflationieren könnten. Denn mit der Entwertung des Euro verbessert sich ihre Wettbewerbsposition, ohne dass sie den harten Weg der realen Abwertung gehen müssten. Zugleich steigt aber der Kurs der nationalen Hart-Euro-Währungen entsprechend, so dass die darin angelegten Ersparnisse der Bürger wertstabil bleiben. Natürlich werden die Arbeitnehmer in den Überschussländern über kurz oder lang verlangen, dass auch ihre Löhne in Hart-Euro festgelegt werden, da sie sonst Einbußen im Realeinkommen erleiden. Das Gleiche gilt für längerfristige Verträge wie Mieten, Pachten und dergleichen. In den Überschussländern würde sich also allmählich der nationale Hart-Euro auch als Vertragswährung durchsetzen. Das ist für ihre Wettbewerbsfähigkeit unproblematisch, da ja die neue Währung immer nur im Ausmaß der Inflationsrate gegenüber dem alten Euro aufwertet.
(...)
Wie sieht die buchhalterische Gewinn- und Verlustbilanz bei Einführung des Hart-Euro aus? Der Gewinn liegt eindeutig bei den Sparern in den Überschussländern, denen jedoch entsprechende Verluste ihrer Zentralbanken gegenüberstehen. Denn diese tauschen ja wertstabile Hart-Euro gegen wertinstabile Euro ein und müssen daher im Laufe der Zeit entsprechende Abschreibungen in ihrer Bilanz vornehmen. Dennoch bleibt den Überschussländern ein Nettovorteil, denn die Notenbankverluste werden nach dem Kapitalanteilsschlüssel der EZB auf alle Euroländer verteilt. Nachdem sich die Problemländer bisher auf Kosten aller bereichert haben, drehen jetzt also die Überschussländer den Spieß um.
und das Beste zum Schluß des Artikels:
Denn für die Einführung einer inflationsgeschützten Geldanlage etwa durch die Bundesbank braucht diese nicht die Zustimmung der EZB oder der europäischen Finanzminister, ja nicht einmal der Bundesregierung. Mehr aber würde die Einführung eines Hart-Euro zunächst einmal nicht erfordern. Er wäre damit die ökonomisch und politisch niedrigschwelligste Möglichkeit, dem Euroraum die dringend benötigte Flexibilität wiederzugeben, die er durch die Einheitswährung verloren hat.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/p ... 34752.html

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

In der Tat, ein interessanter Lösungsvorschlag, der über Lucke's Anregung nur in den Problemstaaten eine Parallelwährung einzuführen, um deren Ausstieg vorzubereiten, deutlich hinausgeht! :daumen-rauf:

Eine Namen hätte ich für den "harten Euro" auch schon, mein Vorschlag lautet: Neuro! 8)
Als Verkürzung von neu und Euro. :zirkusdirektor:

Tritonus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Tritonus »

Raphael hat geschrieben:... Eine Namen hätte ich für den "harten Euro" auch schon, mein Vorschlag lautet: Neuro! 8)
Als Verkürzung von neu und Euro. :zirkusdirektor:
Und diejenigen, die die neue Währung einführen, heißen dann "Neurotiker"?

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Tritonus hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:... Eine Namen hätte ich für den "harten Euro" auch schon, mein Vorschlag lautet: Neuro! 8)
Als Verkürzung von neu und Euro. :zirkusdirektor:
Und diejenigen, die die neue Währung einführen, heißen dann "Neurotiker"?
Ebend! :ikb_thumbup:

Das sind diejenigen, welche ihre Neuronen zählen und meinen sie wären reich, wenn sie viele haben! :kugel: :freude: :kugel: :freude: :kugel: :freude:

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martin v. tours
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von martin v. tours »

Und das Kleingeld heisst dann Neutrinos ?
:narr:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:In der Tat, ein interessanter Lösungsvorschlag, der über Lucke's Anregung nur in den Problemstaaten eine Parallelwährung einzuführen, um deren Ausstieg vorzubereiten, deutlich hinausgeht! :daumen-rauf:
Was mich daran fasziniert ist die Möglichkeit, die Währung stufenweise einzuführen. D. hat dadurch die Möglichkeit, sich der Erpressung durch die Problemländer zu entziehen. Wollen diese keine weiteren Reformen mehr durchführen oder lassen sie schleifen, um auf günstige Geldmittel des ESM zurückgreifen zu können, kann D. durch eine größere Nutzung der Parallelwährung (z.B. als Vertragsgrundlage in Tarif- oder langfristigen Mietverträgen) signalisieren: Wir können auch anders! Der Euro ist für uns nicht mehr alternativlos!

Aber ob die "Europäer" in Berlin dazu bereit sind... :pfeif:

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:In der Tat, ein interessanter Lösungsvorschlag, der über Lucke's Anregung nur in den Problemstaaten eine Parallelwährung einzuführen, um deren Ausstieg vorzubereiten, deutlich hinausgeht! :daumen-rauf:
Was mich daran fasziniert ist die Möglichkeit, die Währung stufenweise einzuführen. D. hat dadurch die Möglichkeit, sich der Erpressung durch die Problemländer zu entziehen. Wollen diese keine weiteren Reformen mehr durchführen oder lassen sie schleifen, um auf günstige Geldmittel des ESM zurückgreifen zu können, kann D. durch eine größere Nutzung der Parallelwährung (z.B. als Vertragsgrundlage in Tarif- oder langfristigen Mietverträgen) signalisieren: Wir können auch anders! Der Euro ist für uns nicht mehr alternativlos!

Aber ob die "Europäer" in Berlin dazu bereit sind... :pfeif:
Nun, der entscheidende Punkt ist wohl, daß das vorgeschlagene Modell nicht an den Symptomen herumkuriert, sondern die Wurzel des Problems anfaßt:
Die mit der Einführung des Euro an die EZB ausgelagerten Kompetenzen für die Währungspolitik werden wieder in Hände der jeweiligen nationalen Regierungen zurückgegeben! :daumen-rauf:

Diese kann dann diese währungspolitischen Kompetenzen nutzen, um den Erfordernissen der jeweiligen nationalwirtschaftlichen Verfassung zu genügen. Man kombiniert also die Vorteile einer europäischen Gemeinschaftswährung bei Beibehaltung spezifisch nationaler Aktionsmöglichkeiten.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:
Nun, der entscheidende Punkt ist wohl, daß das vorgeschlagene Modell nicht an den Symptomen herumkuriert, sondern die Wurzel des Problems anfaßt:
Die mit der Einführung des Euro an die EZB ausgelagerten Kompetenzen für die Währungspolitik werden wieder in Hände der jeweiligen nationalen Regierungen zurückgegeben! :daumen-rauf:

Diese kann dann diese währungspolitischen Kompetenzen nutzen, um den Erfordernissen der jeweiligen nationalwirtschaftlichen Verfassung zu genügen. Man kombiniert also die Vorteile einer europäischen Gemeinschaftswährung bei Beibehaltung spezifisch nationaler Aktionsmöglichkeiten.
So wie ich den Artikel verstanden habe, scheint das - zumindest zunächst - noch nicht der Fall/Plan zu sein.
Gedacht ist wohl folgendes Verfahren:
Es wird z.B. in D. durch die Bundesbank eine virtuelle Zweitwährung (sagen wir mal DM) eingeführt, mit der Sparkonten, Sparbriefe oa eröffnet/ausgestellt werden können. Der Umtausch zum € erfolgt 1:1. Nach einem Jahr wird die Inflationsrate in D. gemessen und die Bundesbank setzt den Umtauschkurs entsprechend der Inflationsrate (z.B. 3%) höher. Somit bekäme man, wenn man das Geld vom Sparkonto abgehoben wird, für 1 DM jetzt 1,03 €. Die Bundesbank ist verpflichtet, jeden Eurobetrag zum festgelegten Umtauschkurs in DM zu "verwandeln". Im nächsten Jahr erfolgt eine weitere Anpassung auf z.B. 1.05 € usw.. Irgendwann wird sich eine deutliche "Aufwertung" der virtuellen DM gegenüber dem € zeigen, der jedoch weiterhin für Bar-Zahlungszwecke verwendet wird.

Der Autor geht dann davon aus, daß diese "virtuelle DM" in der Bevölkerung ein wachsende Akzeptanz haben wird. Man könnte z.B. bei Löhnen, langfristigen Miet- oder Versicherungsverträgen als Basis nicht mehr den €, sondern die virtuelle DM nutzen. Nur die Löhne bzw. Lohnerhöhungen, die in der Hartwährung festgesetzt werden, verhindern dann, daß man keine Einbußen am Realeinkommen hat.

Durch die dann bestehende virtuelle DM wären die Erpressungsmöglichkeiten der Problemländer eingeschränkt. Ein plötzlicher Zerfall der Währungsunion, mit dem gedroht wird, hätte seinen Schrecken verloren. Wichtig ist nur, daß D. in der Übergangsphase den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel behält, denn dazu hat/mußte man sich im Maastricht-Vertrag verplichte(t)n. Die Einführung von inflationsschützenden Anlageformen soll dagegen lt. Artikel problemlos möglich sein.
Langfristig könnte sich lt. Artikel folgende Entwicklung ergeben:
Im Prinzip könnten solche Parallelwährungen auf Dauer bestehen bleiben. Die Bürger der Überschussländer hätten dann mit ihrem nationalen Hart-Euro eine wertstabile Geldanlage und mit dem normalen Euro dennoch ein gemeinsames, wenngleich weniger wertstabiles Zahlungsmittel. Allerdings dürfte auf Dauer wohl der Wunsch nach einem einheitlichen Geld im jeweiligen Land überwiegen. Früher oder später wird man daher in den Überschussländern dazu übergehen, den Hart-Euro auch als Bargeld einzuführen. Schon bald dürfte er dann den Euro in diesen Ländern ganz verdrängen.
In dem Artikel wird eine Möglichkeit zur geordneten([Punkt]) Auflösung der Eurozone aufgezeigt. Nichts wird überstürzt und man kann nach jedem Schritt "Halt" sagen. Der Euro muß nicht abgeschafft werden, jedoch haben die Überschußländer eine bessere Position gegenüber den Problemländern, wenn es um die Durchführung von Reformen geht und auch Geld muß nicht mehr unbeschränkt fließen.

Währungspolitisch würde das ganze nur indirekt wirken. Die virtuelle DM soll wohl nicht eigenständig an den Devisenmärkten gehandelt werden, nur durch den höheren (Rück-)Tauschkurs zum Euro ergäben sich Aufwertungseffekte. Da Tauschkurse anhand der Inflationsrate festgelegt werden, ergäbe sich auch keine starke, plötzliche Aufwertung wie bei einem explosionsartigem Zerfall der Eurozone und der sofortigen Rückkehr zu nationalen Währungen.

Ein interessanter Nebeneffekt für unseren Finanzminister:
Würde - nach einigen Jahren - D. aus dem Euro austreten und zur Hart-DM zurückkehren, wären seine in Euro notierten Schulden niedriger. Statt 1.000 € müßte er (z.B. bei einem Kurs 1:1,25) nur noch 800 DM zurückzahlen.

Trotzdem ist es traurig, daß man sich solche Gedanken machen muß. Ein Leserbrief aus der Schweiz bringt den Zustand gut auf Punkt:
Man stelle sich vor:
Zu DM-Zeiten, hätte der Bundesbank-Präsident verkündet, dass er eine Nebenwährung will.
So weit ist man in D gesunken...

Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Nun, der entscheidende Punkt ist wohl, daß das vorgeschlagene Modell nicht an den Symptomen herumkuriert, sondern die Wurzel des Problems anfaßt:
Die mit der Einführung des Euro an die EZB ausgelagerten Kompetenzen für die Währungspolitik werden wieder in Hände der jeweiligen nationalen Regierungen zurückgegeben! :daumen-rauf:

Diese kann dann diese währungspolitischen Kompetenzen nutzen, um den Erfordernissen der jeweiligen nationalwirtschaftlichen Verfassung zu genügen. Man kombiniert also die Vorteile einer europäischen Gemeinschaftswährung bei Beibehaltung spezifisch nationaler Aktionsmöglichkeiten.
So wie ich den Artikel verstanden habe, scheint das - zumindest zunächst - noch nicht der Fall/Plan zu sein.
Gedacht ist wohl folgendes Verfahren:
Es wird z.B. in D. durch die Bundesbank eine virtuelle Zweitwährung (sagen wir mal DM) eingeführt, mit der Sparkonten, Sparbriefe oa eröffnet/ausgestellt werden können. Der Umtausch zum € erfolgt 1:1. Nach einem Jahr wird die Inflationsrate in D. gemessen und die Bundesbank setzt den Umtauschkurs entsprechend der Inflationsrate (z.B. 3%) höher. Somit bekäme man, wenn man das Geld vom Sparkonto abgehoben wird, für 1 DM jetzt 1,03 €. Die Bundesbank ist verpflichtet, jeden Eurobetrag zum festgelegten Umtauschkurs in DM zu "verwandeln". Im nächsten Jahr erfolgt eine weitere Anpassung auf z.B. 1.05 € usw.. Irgendwann wird sich eine deutliche "Aufwertung" der virtuellen DM gegenüber dem € zeigen, der jedoch weiterhin für Bar-Zahlungszwecke verwendet wird.
Hmm, das habe ich etwas anders verstanden! :hmm:

Die Parallelwährung funktioniert so wie früher der ECU.
Während jedoch früher beim ECU, der ja als ein Währungskorb konzipiert war, die Umtauschkurse zentral festgelegt worden sind, macht dies beim "Neuro" jeweils die nationale Zentralbank für sich alleine. Dadurch werden die nationalen Zentralbanken in die Lage versetzt, auf die nationalen Wirtschaftsentwicklungen zu reagieren; je nach Abhängigkeitsverhältnis auch auf mehr oder weniger sanften Druck der nationalen Regierungen hin. Der "Neuro" bleibt hierbei der Stabilitätsanker, quasi die Meßlatte, während der (alte) Euro ganz bewußt den Schwankungen der nationalen Entwicklungen in den jeweiligen Volkswirtschaften ausgesetzt wird.

Nach Deinem Verständnis würde jedoch jedes Land der Eurozone nicht (parallel) den "Neuro" einführen, sondern (quasi intern) wieder zur alten nationalen Währung zurückkehren.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Nach Deinem Verständnis würde jedoch jedes Land der Eurozone nicht (parallel) den "Neuro" einführen, sondern (quasi intern) wieder zur alten nationalen Währung zurückkehren.
Korrekt, so habe ich den Artikel verstanden, wobei der Name für das inflationsgeschützte nationale Buchgeld unmaßgeblich ist. Im Endeffekt liegen wir auch nicht auseinander, denn die nationalen Zentralbanken bestimmen den Kurs der "Hartwährung" zum Euro. Dieser bestimmt sich zunächst nach der Inflationsrate, ob später auch noch andere Gesichtspunkte dazu kommen, wird man dann entscheiden.

Der Unterschied in unserer Interpretation des Artikels liegt vermutlich darin, daß ich keine gemeinsame "zweite" Hartwährung sehe, sondern die "Hartwährungen" zu Beginn national eingeführt werden.

Van Suntum schreibt dazu:
Die Grundidee ist relativ einfach. Sie besteht darin, absolut wertstabile Parallelwährungen (Hart-Euro) als reine Buchwährung zusätzlich zum normalen Euro zu schaffen. Das könnte jedes Überschussland autonom tun, indem es seine neue Währung an die nationale Inflationsrate koppelt.
(...)
Dem Hart-Euro-Block würden neben Deutschland wohl auch die Niederlande, Österreich und Finnland angehören. Nicht auszuschließen ist, dass vielleicht auch andere skandinavische Länder und einige frühere Ostblockstaaten wie etwa Estland dazu stoßen werden.
Die südlichen Länder behielten dagegen mit dem normalen Euro eine schwächere Währung. Die heikle Frage in ähnlichen Reformmodellen, wohin Frankreich dabei gehören würde, würde sich hier kaum stellen. Denn auch Frankreich könnte selbst entscheiden, ob es eine nationale Hartwährung einführen will oder nicht. Eine gemeinsame Zentralbank der Hartwährungsländer ähnlich der EZB würde es nicht geben, ebenso wenig eine Ein- oder Austrittsproblematik.
(Hervorhebungen von mir)

Der Autor will also offensichtlich jedem Land die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, ob es eine eigene Hartwährung einführt. Der Euro inflationiert, sein Außenwert sinkt. Die sog. Hartwährungsländer werten ihre nationale Hartwährung entsprechend gegenüber dem schwächer werdenden Euro auf, langfristige Verträge und auch Lohnvereinbarungen werden allmählich (oder schneller) auf Hartwährung umgestellt.
Bei den Zinssätzen würden die Auswirkungen besonders deutlich. Während für den Euro der Zinssatz europaweit von der EZB festgelegt wird, kann die jeweilige nationale Zentralbank den Zinssatz für die eigene Hartwährung selbst festlegen.

Der Autor weist ja auch darauf hin, daß es für die Einführung einer Hartwährung keines EU-Beschlusses oä bedürfte. Das spricht gegen eine Währung neben dem Euro oder einem EWS-System, die den "Segen" der Regierungen und der Parlamente benötigen würde - ein aussichtsloses Unterfangen.

Es ist eine "smarte" Idee, ob sie jemals verwirklicht wird, ist leider fraglich. Wahrscheinlich wird der Euro irgendwann ungeordnet zusammenbrechen.

Piusderdritte
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Piusderdritte »

Umfrage: 99 Prozent der Deutschen finden den Euro gut
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... /#comments
:D :D :D
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Piusderdritte
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Piusderdritte »

Neue 1-Euroscheine
13.1.214

Absurde Propaganda-Show um neue 1-Euro-Banknote. EZB: Die Gemeinschaftswährung hat dazu beigetragen, Millionen von Europäern einander näherzubringen. Der Slogan ‚Der Euro. Unser Geld‘ bringt dies trefflich zum Ausdruck.
Pressemitteilung der Bundesbank:
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... uroscheine

Letztlich interessiert sich wirklich keiner dafür, welche Papierzettel sich in der Geldbörse befinden.
Wenn demnächst auf orginal Monopoly Geld gewechselt würde, würde sich auch keiner mehr für interessieren.
Die Bürger sind mittlerweile komplett abgestumpft, sie machen alles mit was die Politik vorgibt.

:pfeif:
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Piusderdritte
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Piusderdritte »

Prof. Wilhelm Hankel ist tot. Er ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Er starb nach kurzer Krankheit in der Kölner Uniklinik. „Er hat seinen 85. Geburtstag noch mit allerletzter Kraft gefeiert“. Er galt als einer der größten Mahner des Euro-Experiments.
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... hankel-tot

Ein Fels in der Brandung in einem Meer voller Lügen.

gruss, PiusIII.
Unbequeme Stimme aus der Mitte des Volkes: Zum Tode von Professor Wilhelm Hankel
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... ankel.html
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ich poste die Antwort in diesem Strang, der der Zukunft des Euros gewidmet ist:

Ursprungspost: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=769368#p769368
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:
Alan Posener hat geschrieben:..........

Der Euro scheitert an Problemen, die es nicht geben würde, wenn er nicht existierte.
Furchtbarer ist, daß der Euro vermutlich nicht scheitern wird; zumindest nicht in dem Sinne, der von Posener gemeint wurde!

Das Rettungsprogramm für Griechenland, daß genaugenommen nur ein schlecht kaschierter Einstieg in eine Transferunion ist, wird dazu führen, daß sich die Bilanzen der diversen europäischen Stabilitätsinstrumentarien aufblähen. D.h.: Auf dem Papier steht Griechenland tief in der Kreide, wobei das - ebenfalls genaugenommen - nicht weiter schlimm ist, denn beide Parteien, Schuldner und Gläubiger wissen, daß die Schulden niemals zurückgezahlt werden können. Wenn die Kredite fällig werden, werden sie eben durch neue ersetzt, notfalls auch erhöht, damit die nicht gezahlten Niedrigst-Zinsen ebenfalls noch abgedeckt werden können.

Dieses "tief in der Kreide stehen" hat jedoch zur Folge, daß die Staaten der Eurozone Druck auf Griechenland ausüben können und ausüben werden, Reformen in Griechenland vornehmen zu lassen, die es selber aus eigenem Antrieb niemals vorgenommen hätte.

Diesen Druck hat sich Griechenland letztlich jedoch auch selber zuzuschreiben (Krokodilstränen sind also überflüssig), denn es hat diesen Druck durch seine übermäßige Schuldenmacherei selber erst ermöglicht. Der große Schluck aus der Pulle bei der Aufnahme von zinsgünstigen Krediten, die die Einführung des Euro ermöglichte, führte bei den griechischen Lebenskünstlern zum Delirium und nicht zu einer vernünftigen Investitionspolitik. Die Kredite wurden konsumiert und nicht investiert.

Der Euro wird deswegen nicht scheitern, weil die herrschende politische Klasse in Europa lieber weiterhin potemkinsche Dörfer aufbauen wird ...........
Es kann halt nicht wahrwerden, was nicht sein darf. Wenn's irgendwann 'mal an Geld fehlen sollte, dann produziert die EZB halt welches; es kostet mittlerweile nurmehr einen elektronischen Buchungssatz! :auweia:
Ich bezweifle, daß der Euro sich auf Dauer halten kann.

In vielen Eurostaaten - nicht nur in GR - wächst der Widerstand gegen die Erfordernisse, die der Euro mit sich bringt.

In Italien und Frankreich gibt es starke Parteien, die sich für einen Austritt aus dem Euroverbund aussprechen. In Italien fordert die Lega Nord sowie die Fünf Sterne von Grillo und in Frankreich die FN den Euro-Austritt.
Im Norden sieht es auch nicht viel besser aus. In Finnland sind die Wahren Finnen und in den NL die Partei von Wilders keine Euro-Anhänger und betreiben den Austritt oder zumindest eine Rückkehr zu den Maastricht-Forderungen.

Natürlich will die "politische Elite" (im Augenblick) den Euro um (fast) jeden Preis erhalten, sieht man doch sonst das Lebenswerk schwinden. Aber was geschieht, wenn immer mehr Bürger die eurokritischen Parteien wählen? :hmm:

Overkott weist in dem Griechenlandstrang auf die Schwierigkeiten von Frankreich hin. Noch weitaus schlimmer sieht es aber bei Italien aus; es wird bereits als "Griechenland XXL" bezeichnet:
Es sind 8866 Euro, so viele Neuschulden macht Italien derzeit – und zwar jede Sekunde! Die Zahlen sind nicht bloß schlecht, sie sind dramatisch. Nach Angaben der italienischen Notenbank hat Italien alleine im Mai 23,4 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen.
Seit Jahresbeginn sind damit die Staatsschulden um sagenhafte 83,3 Milliarden Euro empor geschnellt, bis Ende Mai. Analysten erwarten, dass inzwischen die Marke von 1 Milliarden Euro Neuschulden fürs laufende Jahr klar überschritten ist. Damit hat Italien in einem Halbjahr mal eben das gesamte, neue Rettungspaket für Griechenland auf seinen eigenen Schuldenberg drauf gepackt. Und der ist inzwischen so gewaltig, dass dadurch die Stabilität der Euro-Zone langfristig mehr gefährdet werden könnte als durch Griechenlands Überschuldung.
Italiens Schuldenberg ist auf 2.218,2 Milliarden Euro angestiegen. Das sind 133 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – mehr als doppelt so hoch als das Maastricht-Kriterium der Euro-Zone eigentlich erlaubt. Italien ist zusammen mit Griechenland das prozentual am höchsten verschuldete Land Europas. Nur, dass die absoluten Summen in Italien dramatisch viel größer sind.
(...)
Verglichen mit der Zeit vor dem Beginn der globalen Finanzkrise 28 ist Italiens Industrieproduktion um ein Viertel gesunken. Das Pro-Kopf-Einkommen ist auf dem niedrigsten Niveau seit 1997, die Arbeitslosigkeit hat sich verdoppelt. Kurzum: Italien erleidet die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone hat eine lange Durststrecke ohne Wachstum in 14 aufeinanderfolgenden Quartalen ertragen, jetzt geht es minimal nach oben.
(...)
Das entscheidende Problem Italiens ist die zu geringe Produktivität. Diese liegt heute sogar unter dem Niveau bei der Euro-Einführung 1999. In keinem vergleichbaren europäischen Land ist eine derart negative Entwicklung zu beobachten. Die Analysten der Helaba warnen: „Die Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre haben damit zu einem Lohnstückkostenschub und zu einer erheblichen Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit geführt.“
Die italienische Wirtschaft hinke dem europäischen Wachstumspfad um mehr als 15 Prozentpunkte hinterher. Mittlerweile nähert sich das Bruttoinlandsprodukt, bereinigt um die Inflationsrate, wieder dem Niveau von 1999. Forschung und Entwicklung sind viel zu schwach ausgeprägt. Außerdem wird das Wirtschaftsleben durch Korruption, ein langsames Rechtssystem und Überbürokratie behindert.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 71374.html

Ist es wirklich vorstellbar, daß sich die Eurogruppe mit Reformforderungen gegen eines oder beide Länder (F bzw. IT) so durchsetzen kann wie im Falle GR (oder Zypern)? :nein:

Was würde geschehen, wenn diese beiden großen Länder nicht "mitziehen" und stattdessen eine Finanzierung durch die Notenpresse anmahnen? Würden die Nordeuropäer das mitmachen? Es ginge in diesen Fällen ja nicht um die geringen Summen wie in GR, sondern um erheblich höhere Beträge.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß sich dann erheblicher Widerstand z.B. in NL, FIN oder der Slowakei regen würde.

Die sog. "politische Elite" geht davon aus, daß sich die Probleme langfristig lösen werden und im Augenblick mit viel Geld einige Zeit gekauft wird. Aber mE sind die Probleme auch in den "Vorzeigeländern" weit davon entfernt, gelöst zu sein. In Spanien und Portugal verbleibt die Arbeitslsogkeit auf einem hohem Niveau, die Jugendarbeitslosigkeit ist erschreckend. Die Euro-Weichwährung hilft zwar den Exporten, aber gleichzeitig profitiert die leistungsfähige deutsche und nordeuropäische Industrie noch stärker.

In D. kann man auch gut beobachten, daß sich die bisherige "Pro-Euro-Einstellung" wandelt. Die Forderung nach einem "Griechen-Soli" des Nachfolgers von Prof. Sinn kurz vor der Bundestagsdebatte ist kein "falsches Timing", ebenso wie die Forderung eines früheren IWF-Direktors, nicht GR, sondern D. solle den Euro verlassen.
Now that the idea of exit is in the air, though, it's worth thinking beyond the current political reality and considering who should go. Were Greece to leave, possibly followed by Portugal and Italy in the subsequent years, the countries' new currencies would fall sharply in value. This would leave them unable to pay debts in euros, triggering cascading defaults. Although the currency depreciation would eventually make them more competitive, the economic pain would be prolonged and would inevitably extend beyond their borders.
If, however, Germany left the euro area -- as influential people including Citadel founder Kenneth Griffin, University of Chicago economist Anil Kashyap and the investor George Soros have suggested -- there really would be no losers.

A German return to the deutsche mark would cause the value of the euro to fall immediately, giving countries in Europe's periphery a much-needed boost in competitiveness. Italy and Portugal have about the same gross domestic product today as when the euro was introduced, and the Greek economy, having briefly soared, is now in danger of falling below its starting point. A weaker euro would give them a chance to jump-start growth. If, as would be likely, the Netherlands, Belgium, Austria and Finland followed Germany's lead, perhaps to form a new currency bloc, the euro would depreciate even further.
http://www.bloombergview.com/articles/2 ... t-the-euro

Der Euro besteht seit 16 Jahren. Ob es noch einmal 16 Jahre werden, bezweifle ich und daß - falls ich mich irren sollte - alle heutigen Mitglieder ihm auch in 16 Jahren noch angehören werden, halte ich für nahezu ausgeschlossen.

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