Todsünde und Beichte
Todsünde und Beichte
Hallo,
ich hab mal wieder 'ne Frage.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass schwere Sünden (auch Todsünden genannt) gebeichtet werden müssen. Vergebung gibt's für sowas nur sakramental, während die lässlichen Sünden auch im direkten persönlichen Gebet, im Bußakt zu Beginn der Heiligen Messe und bei der Eucharistie vergeben werden.
Wenn man bei der Beichte bewusst eine schwere Sünde verschweigt, wird die ganze Beichte ungültig. Wenn einem das Bewusstsein bzw. die Erkenntnis für eine schwere Sünde fehlt, man sie also möglicherweise nicht beichtet, dann ist sie dennoch vergeben. Man ist aber bei späterer Erkenntnis der schweren Sünde verpflichtet, das Bekenntnis bei der nächsten Beichte nachzuholen.
Jetzt habe ich gelesen, dass in der Beichte die Sünden nach der Erkenntnis vergeben werden. Wenn also jemand eine Sünde erst später erkennt, sie also mangels Erkenntnis vorher nicht beichten konnte, so ist sie seinerzeit dennoch vergeben worden.
Was stimmt denn nun ?
Gruß
Angelika
ich hab mal wieder 'ne Frage.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass schwere Sünden (auch Todsünden genannt) gebeichtet werden müssen. Vergebung gibt's für sowas nur sakramental, während die lässlichen Sünden auch im direkten persönlichen Gebet, im Bußakt zu Beginn der Heiligen Messe und bei der Eucharistie vergeben werden.
Wenn man bei der Beichte bewusst eine schwere Sünde verschweigt, wird die ganze Beichte ungültig. Wenn einem das Bewusstsein bzw. die Erkenntnis für eine schwere Sünde fehlt, man sie also möglicherweise nicht beichtet, dann ist sie dennoch vergeben. Man ist aber bei späterer Erkenntnis der schweren Sünde verpflichtet, das Bekenntnis bei der nächsten Beichte nachzuholen.
Jetzt habe ich gelesen, dass in der Beichte die Sünden nach der Erkenntnis vergeben werden. Wenn also jemand eine Sünde erst später erkennt, sie also mangels Erkenntnis vorher nicht beichten konnte, so ist sie seinerzeit dennoch vergeben worden.
Was stimmt denn nun ?
Gruß
Angelika
Zu einer schweren Sünde wird eine Sünde erst wenn drei Voraussetzungen gegeben sind:
1) Die schwere der Materie
2) Das Bewusst sein, (die Erkenntnis) und
3) die Freiwilligkeit
Fehlt nur eine Voraussetzung, ist nicht von schwerer Sünde die Rede. (wohl aber von Sünde)
Wenn du erst später draufkommst, dass das ne schwere Sünde war, einfach mal in die nächste Beichte mitnehmen.
(Sicher ist sicher )
1) Die schwere der Materie
2) Das Bewusst sein, (die Erkenntnis) und
3) die Freiwilligkeit
Fehlt nur eine Voraussetzung, ist nicht von schwerer Sünde die Rede. (wohl aber von Sünde)
Wenn du erst später draufkommst, dass das ne schwere Sünde war, einfach mal in die nächste Beichte mitnehmen.
(Sicher ist sicher )
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Klar, im Zweifelsfall oder wenn es einen belastet, dann kann man es beichten.Linus hat geschrieben:Wenn du erst später draufkommst, dass das ne schwere Sünde war, einfach mal in die nächste Beichte mitnehmen.
(Sicher ist sicher )
Mich interessiert aber vor allem die katholische Lehrmeinung dazu. Muss man das Bekenntnis nachholen oder kann man es ?
Ich persönlich glaube ja, dass Gott in der Beichte alle Sünden vergibt, auch die unbewussten, verdrängten oder vergessenen. Ich vertraue ihm, dass er mir in der Beichte wirklich einen Neuanfang schenkt. Das Nachholen des Bekenntnisses nur der Form halber halte ich daher für Misstrauen gegenüber seiner Barmherzigkeit.
Gruß
Angelika
Ja, das ist wohl so.Sarrha hat geschrieben:Wenn ich freiwillig und bewußt etwas Schwerwiegendes falsch mache, dann ist das eine Todsünde?
Das Schwerwiegende ergibt sich aus den Zehn Geboten. Ein (bewusster und freiwilliger) Verstoß gegen eins der Gebote ist also eine Todsünde. Beispiele sind außerehelicher Sex - Verstoß gegen das 6. Gebot - und Versäumen der Sonntagsmesse - Verstoß gegen das 3. Gebot.Sarrha hat geschrieben:Hmm, gibt es da vielleicht ein paar Beispiele - außer Mord?
Zumindest keine Todsünde.Sarrha hat geschrieben:Und wenn ich gar nicht erkenne, dass ich sündige, dann ist es keine?
Mich beschäftigt das Thema Todsünde auch immer wieder mal und stiftet zum Teil Verwirrung.Sarrha hat geschrieben:Irgendwie bin ich ziemlich verwirrt.
Es gab schon einige Diskussionen dazu, u.a. in folgenden Threads:
Eucharistie und Sünde
Sonntagspflicht
Die Handkommunion
Gruß
Angelika
Zur Sündenerkenntnis und schliesslich auch zum Bekenntnis ist unbedingt der heilige Geist erforderlich. Beichtspiegel usw. können sicher mithelfen, aber wenn der heilige Geist uns nicht überführt, dann fehlt das Wichtigste. Darum soll man vor allem um den hlg. Geist bitten.Sarrha hat geschrieben:Wenn ich freiwillig und bewußt etwas Schwerwiegendes falsch mache, dann ist das eine Todsünde? Hmm, gibt es da vielleicht ein paar Beispiele - außer Mord? Und wenn ich gar nicht erkenne, dass ich sündige, dann ist es keine? Irgendwie bin ich ziemlich verwirrt.
Gruß Hannelore
hier: http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM kannst du nachlesen.Sarrha hat geschrieben:Wenn ich freiwillig und bewußt etwas Schwerwiegendes falsch mache, dann ist das eine Todsünde? Hmm, gibt es da vielleicht ein paar Beispiele - außer Mord? Und wenn ich gar nicht erkenne, dass ich sündige, dann ist es keine? Irgendwie bin ich ziemlich verwirrt.
Gruß Hannelore
hier auch: http://www.stjosef.at/morallexikon/suende.htm
Eine im nachhinein als Todsünde erkannte Sünde muss man nicht beichten, da ja zum Zeitpunkt des Sündigens die Wichtigkeit/die Schwere/die Freiwilligkeit nicht bekannt waren.
(oder auch: weil die Sündenerkenntnis nicht vollständig war.)
Es geht immer um den "Bewusstseinzustand"(man klingt das esoterisch ) zum Zeitpunkt des Sündigens
(oder auch: weil die Sündenerkenntnis nicht vollständig war.)
Es geht immer um den "Bewusstseinzustand"(man klingt das esoterisch ) zum Zeitpunkt des Sündigens
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Ich hab's bisher immer anders gehört. So habe ich es erst vor einigen Tagen zum ersten Mal gelesen.Linus hat geschrieben:Eine im nachhinein als Todsünde erkannte Sünde muss man nicht beichten, da ja zum Zeitpunkt des Sündigens die Wichtigkeit/die Schwere/die Freiwilligkeit nicht bekannt waren.
(oder auch: weil die Sündenerkenntnis nicht vollständig war.)
Hab' aber bisher keine "offiziellen" Belege gefunden, weder für die eine noch für die andere Sichtweise.
Gruß
Angelika
- Robert Ketelhohn
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Angelika hat geschrieben:Das Schwerwiegende ergibt sich aus den Zehn Geboten. Ein (bewusster und freiwilliger) Verstoß gegen eins der Gebote ist also eine Todsünde. Beispiele sind außerehelicher Sex - Verstoß gegen das 6. Gebot - und Versäumen der Sonntagsmesse - Verstoß gegen das 3. Gebot.
Oder wenn du etwas begehrst – gern selber hättest –, was dein Nachbar hat.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Robert Ketelhohn
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Linus hat geschrieben:Eine im nachhinein als Todsünde erkannte Sünde muss man nicht beichten, da ja zum Zeitpunkt des Sündigens die Wichtigkeit/die Schwere/die Freiwilligkeit nicht bekannt waren.
Das ist doch reiner Blödsinn. Wer macht sich denn, wenn er gerade was ausfrißt, ernsthaft Gedanken, wie diese Sünde moraltheologisch korrekt zu bewerten sei? Diese ganze Krümelkackerei ist doch völlig weltfremd.
Einer hat was angestellt. Reut’s ihn nicht, dann beichtet er eh nicht. Reut’s ihn aber, so geht er zur Beichte. Er prüft sein Gewissen und findet noch ein paar andere Sünden, die er mit in die Beichte nimmt. Später, nach der Beichte, fällt ihm ein, was er noch verbrochen, aber zu beichten vergessen hat. Drückt’s sein Gewissen sehr, dann geht er so bald als möglich wieder beichten. Ist’s nicht so schlimm, beichtet er’s mit, sobald er ohnehin wieder beichten geht.
Wenn er aber anfängt zu überlegen und zu rechnen, nach welchen Paragraphen er nun was, wem und wann noch beichten müsse oder dürfe – dann soll er’s Beichten gleich ganz lassen. Nicht rechnen, einfach beichten: raus damit, und – ah! – aufatmen.
Einer hat was angestellt. Reut’s ihn nicht, dann beichtet er eh nicht. Reut’s ihn aber, so geht er zur Beichte. Er prüft sein Gewissen und findet noch ein paar andere Sünden, die er mit in die Beichte nimmt. Später, nach der Beichte, fällt ihm ein, was er noch verbrochen, aber zu beichten vergessen hat. Drückt’s sein Gewissen sehr, dann geht er so bald als möglich wieder beichten. Ist’s nicht so schlimm, beichtet er’s mit, sobald er ohnehin wieder beichten geht.
Wenn er aber anfängt zu überlegen und zu rechnen, nach welchen Paragraphen er nun was, wem und wann noch beichten müsse oder dürfe – dann soll er’s Beichten gleich ganz lassen. Nicht rechnen, einfach beichten: raus damit, und – ah! – aufatmen.
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Ich stimme dir auch völlig zu, Robert.
Insbesondere dieser Satz trifft's genau:
Aber - leider ! - hab ich manchmal den Eindruck, die katholische Lehre wäre Krümelkackerei. Die Pflicht, das vergessene Bekenntnis einer Todsünde nachzuholen, wäre so etwas. So was führt (bei mir jedenfalls) nämlich dazu, dass man anfängt zu überlegen und zu rechnen. Deshalb habe ich meine Eingangsfrage gestellt. Interessant ist die Sache doch gerade dann, wenn man sich nicht durch die Sünde belastet fühlt, z.B. weil man darauf vertraut, dass sie in der vorigen Beichte mitvergeben wurde.
Gruß
Angelika
Insbesondere dieser Satz trifft's genau:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Diese ganze Krümelkackerei ist doch völlig weltfremd.
Aber - leider ! - hab ich manchmal den Eindruck, die katholische Lehre wäre Krümelkackerei. Die Pflicht, das vergessene Bekenntnis einer Todsünde nachzuholen, wäre so etwas. So was führt (bei mir jedenfalls) nämlich dazu, dass man anfängt zu überlegen und zu rechnen. Deshalb habe ich meine Eingangsfrage gestellt. Interessant ist die Sache doch gerade dann, wenn man sich nicht durch die Sünde belastet fühlt, z.B. weil man darauf vertraut, dass sie in der vorigen Beichte mitvergeben wurde.
Gruß
Angelika
Stimmt, besonders was das "wo ich welche Sünde woher und wie ableiten kann". Die 10 Gebote sind ganz gut, aber werden meiner Meinung teilweise scho vergewaltigt um irgendwas als Sünde darzustellen. Ein gsundes Gewissen und Gebet ist allemal no das beste.Diese ganze Krümelkackerei ist doch völlig weltfremd.
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas
Danke Robert, dass du mir weltfremdheit (sollten das nicht eh alle Christen sein - "ihr seid aber nicht von dieser Welt") vorwirfst.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Linus hat geschrieben:Eine im nachhinein als Todsünde erkannte Sünde muss man nicht beichten, da ja zum Zeitpunkt des Sündigens die Wichtigkeit/die Schwere/die Freiwilligkeit nicht bekannt waren.Das ist doch reiner Blödsinn. Wer macht sich denn, wenn er gerade was ausfrißt, ernsthaft Gedanken, wie diese Sünde moraltheologisch korrekt zu bewerten sei? Diese ganze Krümelkackerei ist doch völlig weltfremd.
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Also, meine Beichten laufen des öfteren ziemlich katechetisch ab, und es gibt dann schon mal den priesterlichen Nachsatz: "So, und wenn dir das wieder passieren sollt, weißt' dass es zu Beichten ist, (weils a Todsünd' ist) ". (Zugegebener Maßen, meist bei beichten bei OD oder FSSP Priestern, die ich aufsuch, wenns wo dringend drückt, mein eigentlicher Beichtvater (SOC)ist mehr auf der Praktikerschiene, also "Wie vermeide ich Sündhaftes Verhalten.")
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Richtig, sie ist weltfremd. Die meisten Heiligen entsagten der Welt; also sind sie auch Krümelkackerei.Angelika hat geschrieben:Ich stimme dir auch völlig zu, Robert.
Insbesondere dieser Satz trifft's genau:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Diese ganze Krümelkackerei ist doch völlig weltfremd.
Kommt diese Lehre nicht von dem Jesus, der dir begegnet ist?Angelika hat geschrieben:Aber - leider ! - hab ich manchmal den Eindruck, die katholische Lehre wäre Krümelkackerei.
Richtig, das führt dazu, dass unsere Ministranten (16 – 20 Jahre alt), die in jeder heiligen Messe die heilige Kommunion empfangen, vor ihrer ersten Kommunion gebeichtet haben und das war’s dann auch.Angelika hat geschrieben:Interessant ist die Sache doch gerade dann, wenn man sich nicht durch die Sünde belastet fühlt, z.B. weil man darauf vertraut, dass sie in der vorigen Beichte mitvergeben wurde.
Gruß
Angelika
Also, Leute, damit das ganze mal etwas praxis-orientierter wird, hier mal ein Beispiel:
Ich bin nach meiner Hinwendung zu Gott einige Male nicht in der Sonntagsmesse gewesen (vorher ja sowieso nicht ), sondern stattdessen in einem freikirchlichen Gottesdienst. Erstens wusste ich seinerzeit gar nicht, dass das Versäumen der Sonntagspflicht eine Todsünde ist, und zweitens sah/sehe ich mein Verhalten nicht als Sünde, denn ich war ja zum Gottesdienst, wenn auch nicht zum katholischen.
Heute würde ich das so nicht mehr machen, ich würde in die Vorabendmesse gehen, wenn ich Sonntags woanders hin möchte. Aber nicht, weil ich eine Todsünde umgehen will, sondern weil ich einfach das Bedürfnis nach der Heiligen Messe, nach der Eucharistie usw. habe.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich ja seinerzeit - nach katholischer Lehre - eine Todsünde begangen habe, die ich beichten müsste. Wenn ich jetzt krümelkackerisch an die Sache heranginge, dann würde ich das vorsichtshalber beichten. Da ich mein Verhalten aber nicht als Sünde erkenne und außerdem darauf vertraue, dass - wäre es doch eine - Gott mir diese in der darauffolgenden Beichte vergeben hat, lasse ich sowas sein.
Gruß
Angelika
Ich bin nach meiner Hinwendung zu Gott einige Male nicht in der Sonntagsmesse gewesen (vorher ja sowieso nicht ), sondern stattdessen in einem freikirchlichen Gottesdienst. Erstens wusste ich seinerzeit gar nicht, dass das Versäumen der Sonntagspflicht eine Todsünde ist, und zweitens sah/sehe ich mein Verhalten nicht als Sünde, denn ich war ja zum Gottesdienst, wenn auch nicht zum katholischen.
Heute würde ich das so nicht mehr machen, ich würde in die Vorabendmesse gehen, wenn ich Sonntags woanders hin möchte. Aber nicht, weil ich eine Todsünde umgehen will, sondern weil ich einfach das Bedürfnis nach der Heiligen Messe, nach der Eucharistie usw. habe.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich ja seinerzeit - nach katholischer Lehre - eine Todsünde begangen habe, die ich beichten müsste. Wenn ich jetzt krümelkackerisch an die Sache heranginge, dann würde ich das vorsichtshalber beichten. Da ich mein Verhalten aber nicht als Sünde erkenne und außerdem darauf vertraue, dass - wäre es doch eine - Gott mir diese in der darauffolgenden Beichte vergeben hat, lasse ich sowas sein.
Gruß
Angelika
Nein, kleinkarierte Erbsenzählerei kommt nicht von Jesus.stern hat geschrieben:Kommt diese Lehre nicht von dem Jesus, der dir begegnet ist?Angelika hat geschrieben:Aber - leider ! - hab ich manchmal den Eindruck, die katholische Lehre wäre Krümelkackerei.
Das ist ja was anderes. Die Ministranten werden wohl nach ihrer ersten Beichte nicht sündenfrei gelebt haben.stern hat geschrieben:Richtig, das führt dazu, dass unsere Ministranten (16 – 20 Jahre alt), die in jeder heiligen Messe die heilige Kommunion empfangen, vor ihrer ersten Kommunion gebeichtet haben und das war’s dann auch.Angelika hat geschrieben:Interessant ist die Sache doch gerade dann, wenn man sich nicht durch die Sünde belastet fühlt, z.B. weil man darauf vertraut, dass sie in der vorigen Beichte mitvergeben wurde.
Ich meinte Sünden, die man in der Beichte nicht genannt hat, weil man sie nicht erkannt oder vergessen hat.
Gruß
Angelika
Na und? Was verlierst du dabei? Deinen eigenen Stolz?Angelika hat geschrieben:Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich ja seinerzeit - nach katholischer Lehre - eine Todsünde begangen habe, die ich beichten müsste. Wenn ich jetzt krümelkackerisch an die Sache heranginge...
Oder willst du keine Krümelkakerei, damit es heißt, dass du nicht krümelkakerisch dein Gewissen filterst? Wer prüft das? Dein Nachbar? Deine Mutter? Deine Freundin? – Deine Überlegungen sind ebenso Krümelkakerei.
und woher weißt du, dass deine Urteilskraft fähig ist dein Verhalten entsprechend einzuordnen?Angelika hat geschrieben:Da ich mein Verhalten aber nicht als Sünde erkenne...
ich verstehe. Sie kommt von dem verdammten Lehramt der Katholischen Kirche.Angelika hat geschrieben:Nein, kleinkarierte Erbsenzählerei kommt nicht von Jesus.stern hat geschrieben:Kommt diese Lehre nicht von dem Jesus, der dir begegnet ist?Angelika hat geschrieben:Aber - leider ! - hab ich manchmal den Eindruck, die katholische Lehre wäre Krümelkackerei.
eben! Ihre Einstellung ist aber die deine.Angelika hat geschrieben:Das ist ja was anderes. Die Ministranten werden wohl nach ihrer ersten Beichte nicht sündenfrei gelebt haben.stern hat geschrieben:Richtig, das führt dazu, dass unsere Ministranten (16 – 20 Jahre alt), die in jeder heiligen Messe die heilige Kommunion empfangen, vor ihrer ersten Kommunion gebeichtet haben und das war’s dann auch.Angelika hat geschrieben:Interessant ist die Sache doch gerade dann, wenn man sich nicht durch die Sünde belastet fühlt, z.B. weil man darauf vertraut, dass sie in der vorigen Beichte mitvergeben wurde.
Zuletzt geändert von stern am Donnerstag 16. Juni 2005, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Nur dass Angelika, im Gegensatz zu den Minsitranten, zur Beichte geht.stern hat geschrieben:eben! Ihre Einstellung ist aber die deine.Angelika hat geschrieben:Das ist ja was anderes. Die Ministranten werden wohl nach ihrer ersten Beichte nicht sündenfrei gelebt haben.
Aber etwas beichten, obwohl man es nicht als Sünde sieht, nur um sicher zu gehen? Das hat für mich wenig mit einer vertrauensvollen Beziehung zu Jesus zu tun, das ist eine fast mechanische Absicherung. Das Gewissen behält ja wohl den Vorrang. wenn der Heilige Geist mir etwas als Sünde zeigt, kann ich es immer noch bereuen und dann ehrlichen Herzens beichten.
Was sie tut, ist wichtig für sie.Heike hat geschrieben:Nur dass Angelika, im Gegensatz zu den Minsitranten, zur Beichte geht.stern hat geschrieben:eben! Ihre Einstellung ist aber die deine.Angelika hat geschrieben:Das ist ja was anderes. Die Ministranten werden wohl nach ihrer ersten Beichte nicht sündenfrei gelebt haben.
Was sie sagt, ist wichtig für diejenigen (z.B. Ministranten), die ihr zuhören. Genauso wie und was sie sagt, wird unseren Kommunionkinder auch gesagt. Die Resultate sieht man in den Gottesdiensten: Beichstühle werden aus den Kirchen entfernt, aber zur Kommunion laufen alle.
Dazu hat man s.g. Beichspiegel. Wenn jeder selbst entscheiden kann, dann ist das katholische Deutschalnd schon heilig.Heike hat geschrieben:Aber etwas beichten, obwohl man es nicht als Sünde sieht, nur um sicher zu gehen?
und was erzählt denn so dein Jesus?Heike hat geschrieben:Das hat für mich wenig mit einer vertrauensvollen Beziehung zu Jesus zu tun...
Das entsprechend geformte Gewissen kann man auch geschickt umgehen, ohne sich dessen bewußt zu sein.Heike hat geschrieben:Das Gewissen behält ja wohl den Vorrang.
Richtig. Und wenn du keine Sünde erkennst, dann bedeutet es, dass der Heilige Geist Urlaub macht.Heike hat geschrieben:...wenn der Heilige Geist mir etwas als Sünde zeigt, kann ich es immer noch bereuen und dann ehrlichen Herzens beichten.
Was sage ich denn ?stern hat geschrieben:Was sie tut, ist wichtig für sie.
Was sie sagt, ist wichtig für diejenigen (z.B. Ministranten), die ihr zuhören. Genauso wie und was sie sagt, wird unseren Kommunionkinder auch gesagt.
Ich sage doch, dass Gott in der Beichte die Sünden vergibt, auch die unbewussten, verdrängten und vergessenen. Das ist ja wohl ein Plädoyer für die Beichte und nicht dagegen, so wie du es hier darstellst.
Gruß
Angelika
Richtig. Vergessenen und unbewussten ja. Verdrängten nicht. Verdrängt ist nicht unbewusst.Angelika hat geschrieben:Was sage ich denn ?stern hat geschrieben:Was sie tut, ist wichtig für sie.
Was sie sagt, ist wichtig für diejenigen (z.B. Ministranten), die ihr zuhören. Genauso wie und was sie sagt, wird unseren Kommunionkinder auch gesagt.
Ich sage doch, dass Gott in der Beichte die Sünden vergibt, auch die unbewussten, verdrängten und vergessenen.
Dein Plädoyer für die Beichte impliziert gleichzeitig ein Plädoyer gegen die Lehre der Kirche. Wenn diese Lehre nicht von Jesus kommt, warum bleibst du dann katholisch?Angelika hat geschrieben: Das ist ja wohl ein Plädoyer für die Beichte...
Die vergessenen werden auch nicht immer vergeben, da sie auch deswegen vergessen sein können, weil verdrängt. Das ist nicht nur meine eigene persönliche Erfahrung. Oft erinnert der hlg. Geist an Sünden, die man in der Kindheit getan hat.Angelika hat geschrieben:Ich sage doch, dass Gott in der Beichte die Sünden vergibt, auch die unbewussten, verdrängten und vergessenen. Das ist ja wohl ein Plädoyer für die Beichte und nicht dagegen, so wie du es hier darstellst.
Gruß
Angelika
Ich schrieb oben schon, dass ohne den heiligen Geist nichts geht. Der muss uns die Sünden selber offenbaren, die Kirche kann nur Hinweise dazu geben, mehr nicht.
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- Registriert: Donnerstag 14. Oktober 2004, 11:07
Also, erstmal, eine Todsünde ist das nicht; Linus hat ja die Merkmale einer Todsünde aufgezählt, und dazu gehört, dass es einem bewusst ist. Das wars dir nicht. Also.....Angelika hat geschrieben:Also, Leute, damit das ganze mal etwas praxis-orientierter wird, hier mal ein Beispiel:
Ich bin nach meiner Hinwendung zu Gott einige Male nicht in der Sonntagsmesse gewesen (vorher ja sowieso nicht ), sondern stattdessen in einem freikirchlichen Gottesdienst. Erstens wusste ich seinerzeit gar nicht, dass das Versäumen der Sonntagspflicht eine Todsünde ist, und zweitens sah/sehe ich mein Verhalten nicht als Sünde, denn ich war ja zum Gottesdienst, wenn auch nicht zum katholischen.
Vorsichtshalber würde ich nichts beichten. Entweder ich habe etwas als Sünde erkannt, und bereue es, dann beichte ich es auch.Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich ja seinerzeit - nach katholischer Lehre - eine Todsünde begangen habe, die ich beichten müsste. Wenn ich jetzt krümelkackerisch an die Sache heranginge, dann würde ich das vorsichtshalber beichten. Da ich mein Verhalten aber nicht als Sünde erkenne und außerdem darauf vertraue, dass - wäre es doch eine - Gott mir diese in der darauffolgenden Beichte vergeben hat, lasse ich sowas sein.
Oder ich habe etwas als sünde erkannt, kann es aber nicht bereuen- dann beichte ich, dass ich nicht bereuen kann.
Oder ich erkenne etwas nicht als sünde. Dann gibts nichts zu beichten.
Alles Gute
Pina
Erstens weiß ich gar nicht mehr, was denn nun in Bezug auf Beichte wirklich Lehre der Kirche ist , und zweitens laufe ich nicht weg, nur weil ich einen (kleinen) Punkt der Lehre, der noch nicht mal ein Dogma o.ä. ist, nicht teile.stern hat geschrieben:Dein Plädoyer für die Beichte impliziert gleichzeitig ein Plädoyer gegen die Lehre der Kirche. Wenn diese Lehre nicht von Jesus kommt, warum bleibst du dann katholisch?
Also, die vergessenen Sünden kann man ja so lange nicht beichten, wie sie eben vergessen sind. Erst wenn man sich wieder an sie erinnert, kann man sie überhaupt beichten. Egal ob nun verdrängt oder nicht, wenn man sich nicht an sie erinnert, kann man sie nicht beichten.Edi hat geschrieben:Die vergessenen werden auch nicht immer vergeben, da sie auch deswegen vergessen sein können, weil verdrängt. Das ist nicht nur meine eigene persönliche Erfahrung. Oft erinnert der hlg. Geist an Sünden, die man in der Kindheit getan hat.
Och, ich hab hier auch schon gelesen, dass man Todsünden unbewusst begehen kann. Man müsse nur wissen, dass es eine Sünde ist und dann kommt die schwerwiegende Materie dazu ... schwups ... Todsünde !Pina Colada hat geschrieben:Also, erstmal, eine Todsünde ist das nicht; Linus hat ja die Merkmale einer Todsünde aufgezählt, und dazu gehört, dass es einem bewusst ist. Das wars dir nicht. Also.....
Außerdem bräuchte man deiner Argumentation zufolge ja gar keine Todsünden nachzubeichten, weil einem das zum Zeitpunkt der Sünde nicht bewusst war.
Warum ist das alles nur so kompliziert ?
Das Beste ist, man macht sich überhaupt keinen Kopp deswegen, sondern überlässt es Jesus, einen auf die Sünden hinzuweisen.
Gruß
Angelika
Es kann doch sein, dass einem das zum zeitpunkt der Sünde durchaus bewußt war, nur bei der Beichte hat man vergessen (ich meine ehrlich vergessen) sie zu nennen - vor allem bei Leuten, die seltener Beichten. Darum geht es wohl.Angelika hat geschrieben:Außerdem bräuchte man deiner Argumentation zufolge ja gar keine Todsünden nachzubeichten, weil einem das zum Zeitpunkt der Sünde nicht bewusst war.
Gute Idee!Angelika hat geschrieben:Das Beste ist, man macht sich überhaupt keinen Kopp deswegen, sondern überlässt es Jesus, einen auf die Sünden hinzuweisen.
Ja o.k., in diesem Fall wäre es dann angebracht, das Bekenntnis nachzuholen.Heike hat geschrieben:Es kann doch sein, dass einem das zum zeitpunkt der Sünde durchaus bewußt war, nur bei der Beichte hat man vergessen (ich meine ehrlich vergessen) sie zu nennen - vor allem bei Leuten, die seltener Beichten. Darum geht es wohl.
Ich meinte aber Sünden, die einem wirklich nicht bewusst waren, wie in meinem Beispiel. Die bräuchte man Pina Coladas Argumentation zufolge nicht nachzubeichten.
Heike hat geschrieben:Gute Idee!Angelika hat geschrieben:Das Beste ist, man macht sich überhaupt keinen Kopp deswegen, sondern überlässt es Jesus, einen auf die Sünden hinzuweisen.
(Wenn's doch so einfach im Katechismus stehen würde.)
Würde ich auch so sehen, weil es dann keine Todsünde ist (bewusstes Handeln gegen Gott und im Wissen um die Sündhaftigkeit). Alles andere muss überhaupt nicht gebeichtet werden. Wenn man es dann irgendwann selbst als Sünde erkennen sollte, dann beichtet man es ja sowieso, wenn einem so viel dran liegt wie dir.Angelika hat geschrieben:Ja o.k., in diesem Fall wäre es dann angebracht, das Bekenntnis nachzuholen.
Ich meinte aber Sünden, die einem wirklich nicht bewusst waren, wie in meinem Beispiel. Die bräuchte man Pina Coladas Argumentation zufolge nicht nachzubeichten.
Sehe ich ja auch so, aber die katholischen Lehraussagen dazu verwirren mich etwas.Heike hat geschrieben:Würde ich auch so sehen, weil es dann keine Todsünde ist (bewusstes Handeln gegen Gott und im Wissen um die Sündhaftigkeit).
Und außerdem, wenn man dies konsequent weiterdenkt, dann verliert man ja das Heil, wenn man eine Todsünde nicht (nach)beichtet. Ich glaube das zwar nicht, aber es befremdet mich, dass "meine" Kirche das so lehrt.
Tja, ich neige aber dazu, mich manchmal auf von der kleinkarierten Erbsenzählerei anstecken zu lassen anstatt Gott zu vertrauen, dass er mir schon zeigen wird, was ich zu beichten habe.Heike hat geschrieben:Alles andere muss überhaupt nicht gebeichtet werden. Wenn man es dann irgendwann selbst als Sünde erkennen sollte, dann beichtet man es ja sowieso, wenn einem so viel dran liegt wie dir.
Gruß
Angelika
Ohne Vorsatz gibt es keine Todsünde.Angelika hat geschrieben:Und außerdem, wenn man dies konsequent weiterdenkt, dann verliert man ja das Heil, wenn man eine Todsünde nicht (nach)beichtet. Ich glaube das zwar nicht, aber es befremdet mich, dass "meine" Kirche das so lehrt.
KKK 1857: Damit eine Tat eine Todsünde ist, müssen gleichzeitig drei Bedingungen erfüllt sein: "Eine Todsünde ist jene Sünde, die eine schwerwiegende Materie zum Gegenstand hat und die dazu mit vollem Bewußtsein und bedachter Zustimmung begangen wird".
(Hervorhebungen von mir)
KKK 1859 und 1860 führen das näher aus.
Tja, das bedeutet aber nicht, dass die lehramtlichen Aussagen falsch sein müssen. Das kann bedeuten, dass du sie nicht verstehst. Ich sehe schon, dass du keine Lust hast, dich mit lehramtlichen Texten zu befassen.Angelika hat geschrieben:Erstens weiß ich gar nicht mehr, was denn nun in Bezug auf Beichte wirklich Lehre der Kirche ist , und zweitens laufe ich nicht weg, nur weil ich einen (kleinen) Punkt der Lehre, der noch nicht mal ein Dogma o.ä. ist, nicht teile.
Typisch freikirchliches Denken. Ich kenne viele Priester aus Deutschland und aus dem Ausland. Die meisten, die von einer persönlichen Beziehung zu Jesus reden sind die aus Deutschland.Heike hat geschrieben:Gute Idee!Angelika hat geschrieben:Das Beste ist, man macht sich überhaupt keinen Kopp deswegen, sondern überlässt es Jesus, einen auf die Sünden hinzuweisen.
Angelika (und Heike auch ), wenn du so eine persönliche Beziehung zu Jesus hast, warum hat er dir selbst noch nichts über die Beichte gesagt?? Oder warum hat er dir selbst noch nicht die Lehre der Kirche so erklärt, dass sie dir nicht verwirrend erscheint?? Fragt ihn doch.
Und vor allem, du kannst doch gleich bei ihm beichten, ohne einen Priester zu bemühen, oder?
Die Lehramtlichen Texte bzgl. Sünde und Beichte sind „trocken“ und man muss sich durch diese „durchkauen“ – aber auch dann, wenn man sie gelesen und verstanden hat, ist man noch kein Heiliger.
Wenn du dich nicht mit den Lehramtlichen Texten auseinandersetzen willst, dann kannst du dich auf die Verbindung der beiden Aussagen halten und verlassen:
Linus hat geschrieben: Wenn du erst später draufkommst, dass das ne schwere Sünde war, einfach mal in die nächste Beichte mitnehmen.
(Sicher ist sicher )
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wenn er aber anfängt zu überlegen und zu rechnen, nach welchen Paragraphen er nun was, wem und wann noch beichten müsse oder dürfe – dann soll er’s Beichten gleich ganz lassen. Nicht rechnen, einfach beichten: raus damit, und – ah! – aufatmen.