Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

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kukHofnarr
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:14
warum sollte jemand, der nicht katholisch ist, eine kirchliche Bewusstseinsbildung oder die Rechtstheorie des Naturechtes als objektiv akzeptieren? oder als objektive Wahrheit annehmen?
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:20
Danke! Sehr guter Einwand! :klatsch:

Es ist völlig selbstverständlich, dass wir als von Gott mit freiem Willen ausgestatte Menschen gar nichts "müssen".
Allerdings existiert eine Instanz, an der niemand vorbeikommt, auch Modernisten nicht, auch Sedis nicht und auch sonst niemand. ...

... man könnte sich zwar mit allerlei Ausflüchten behelfen, beim Umgehen jener Instanz ...

.... man könnte diese Instanz zumüllen ...

... man könnte sie weginterpretieren ...

... aber es nutzt alles nichts, man muss sich ihr früher oder später stellen, bevor es "zu" spät ist.
Zu Protokoll: Mein Schweigen ist weder als Zustimmung, noch als Ablehnung, noch als Gewähr dafür zu werten, den Sender verstanden zu haben.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ottaviani »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:20
Danke! Sehr guter Einwand! :klatsch:

Es ist völlig selbstverständlich, dass wir als von Gott mit freiem Willen ausgestatte Menschen gar nichts "müssen".
Also man kann gegen das Naturecht handeln?

kukHofnarr
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

Genau das zeigt die causa Weidel.
Zu Protokoll: Mein Schweigen ist weder als Zustimmung, noch als Ablehnung, noch als Gewähr dafür zu werten, den Sender verstanden zu haben.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ottaviani »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:22
ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:14
warum sollte jemand, der nicht katholisch ist, eine kirchliche Bewusstseinsbildung oder die Rechtstheorie des Naturechtes als objektiv akzeptieren? oder als objektive Wahrheit annehmen?
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:20
Danke! Sehr guter Einwand! :klatsch:

Es ist völlig selbstverständlich, dass wir als von Gott mit freiem Willen ausgestatte Menschen gar nichts "müssen".
Allerdings existiert eine Instanz, an der niemand vorbeikommt, auch Modernisten nicht, auch Sedis nicht und auch sonst niemand. ...

... man könnte sich zwar mit allerlei Ausflüchten behelfen, beim Umgehen jener Instanz ...

.... man könnte diese Instanz zumüllen ...

... man könnte sie weginterpretieren ...

... aber es nutzt alles nichts, man muss sich ihr früher oder später stellen, bevor es "zu" spät ist.
genau so könnte ein Muslim argumentieren

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ottaviani »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:29
Genau das zeigt die causa Weidel.
Somit ist bestätigt, dass das Naturrecht eine Rechtstheorie ist

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:32
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:29
Genau das zeigt die causa Weidel.
Somit ist bestätigt, dass das Naturrecht eine Rechtstheorie ist
Diese Aussage wiederum ist eine Interpretation.
Zu Protokoll: Mein Schweigen ist weder als Zustimmung, noch als Ablehnung, noch als Gewähr dafür zu werten, den Sender verstanden zu haben.

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:29
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:22
ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:14
warum sollte jemand, der nicht katholisch ist, eine kirchliche Bewusstseinsbildung oder die Rechtstheorie des Naturechtes als objektiv akzeptieren? oder als objektive Wahrheit annehmen?
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:20
Danke! Sehr guter Einwand! :klatsch:

Es ist völlig selbstverständlich, dass wir als von Gott mit freiem Willen ausgestatte Menschen gar nichts "müssen".
Allerdings existiert eine Instanz, an der niemand vorbeikommt, auch Modernisten nicht, auch Sedis nicht und auch sonst niemand. ...

... man könnte sich zwar mit allerlei Ausflüchten behelfen, beim Umgehen jener Instanz ...

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... aber es nutzt alles nichts, man muss sich ihr früher oder später stellen, bevor es "zu" spät ist.
genau so könnte ein Muslim argumentieren
Richtig, denn im Naturrecht existiert kein Unterschied des Menschen.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ottaviani »

es existiert auch die Theorie der Transsubstatiation auch das kann man glauben oder nicht auch das Kobolde und Elfen existieren, man kann das beliebig fortsetzen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

Genau! Als Nihilist, Agnostiker, Marxist, Hindu, Yogi, Micky Maus etc. kann man das so lange fortsetzen, bis einem ein Gänseblümchen aus dem Nabel wächst, daher sind nicht wir schwache Menschen es, die aus uns heraus glauben können, sondern der Glaube kommt uns zu von aussen, und zwar auf persönliche Anfrage oder durch Fürbitte Dritter und manchmal sogar aus freien Stücken dessen, der ihn gewährt. Was die konkret hier besagte causa betrifft, habe ich die Fürbitte als naturrechtlich legitime Wirkursache bereits erwähnt.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ottaviani »

das mag aus katholischer Sicht so sein
und das zu glaubenb ist das gute Recht jedes Menschen der das möchte

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

ottaviani hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:32
kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:29
Genau das zeigt die causa Weidel.
Somit ist bestätigt, dass das Naturrecht eine Rechtstheorie ist
Was soll jetzt diese Aussage dem interessierten Foranten sagen? :detektiv:

Was ist daran schlecht, wenn denn das Naturrecht überhaupt eine Rechtstheorie sein sollte? :hmm:
Was ist daran gut, wenn denn das Naturrecht überhaupt eine Rechtstheorie sein sollte? :hmm:

Welche anderen Rechtstheorien kämen denn in Frage, um eine Rechtssetzung zu fundieren?
Braucht Rechtssetzung denn überhaupt ein Fundament oder reicht da auch die Willkür des Einzelnen? :detektiv:

Welche andere Rechtstheorie würdest Du denn bevorzugen, um eine Rechtssetzung zu fundieren?
Welche andere Rechtstheorie würdest Du denn bei der Fundierung einer Rechtssetzung absolut ablehnen?
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Ich hätte jetzt noch ein paar Fragen zum Naturrecht, weiß aber nicht, ob sie hierher gehören, oder in die Rubrik Parlatorium.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

Zeno Kortin hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 00:04
Ich hätte jetzt noch ein paar Fragen zum Naturrecht, weiß aber nicht, ob sie hierher gehören, oder in die Rubrik Parlatorium.
Nunja, das Brauhaus bietet eine Möglichkeit an: ;D
hier!
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Peduli hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 04:34
Zeno Kortin hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 00:04
Ich hätte jetzt noch ein paar Fragen zum Naturrecht, weiß aber nicht, ob sie hierher gehören, oder in die Rubrik Parlatorium.
Nunja, das Brauhaus bietet eine Möglichkeit an: ;D
hier!
Okay, Danke! Da habe ich erstmal 5 Seiten zu lesen.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Peduli hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 11:57
Da wird mir schlecht: Deutscher Bischof grenzt AfD-Wähler aus

Den Leisen eine Stimme geben! :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Dieser Österreicher bringt es auf den Punkt.
Es ist schon eine, und dies ist jetzt mein Senf dazu, geschichtliche Ironie, daß Leute wie Bätzing mehr für Kirchenaustritte sorgen, als es Atheisten-Kampagnen vermögen. Was wieder einmal beweist, daß man nicht deshalb "Rechts" wird, weil man Rechten zuhört, sondern einfach nur durch linksgrünes Geschwätz. Übrigens auch durch die vermeintliche Ökumene, wenn ev. Pfarrer zum Mitfasten aufrufen, ohne daß mal ein kath. Bischof dazwischen geht.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Peduli hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 04:34
Zeno Kortin hat geschrieben:
Sonntag 6. April 2025, 00:04
Ich hätte jetzt noch ein paar Fragen zum Naturrecht, weiß aber nicht, ob sie hierher gehören, oder in die Rubrik Parlatorium.
Nunja, das Brauhaus bietet eine Möglichkeit an: ;D
hier!
Allerdings gibt es dabei noch ein Problem, ich möchte nicht den Forumsbetreiber in rechtliche Probleme stürzen, denn das, was ich meine ist ja heutzutage schon strafrechtlich Relevant, wenn man etwas als Widernatürlich bezeichnet.
Wobei gerade der Witz ist, daß die ach so Woken sich genauso verhalten wie die Kirche.
Oder anders: die Woken und linksgrün Versiften sind genauso Moralistisch wie die die sie angeblich bekämpfen.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

Jemand, der andere unter keinen Umständen in rechtliche Probleme stürzen will, ist ein Gutmeinender, d.h. ein "Anständiger" im Sinne des Moralismus. Diese "Anständigen", und nur sie ertrotzen sich in einer Demokratie das Recht, andere mit ihrem "Aufstand" in rechtliche Probleme zu stürzen. Genau das ist seit 1789, spätestens jedoch seit dem 20. Januar 1793 legale Praxis im Rechtspositivismus des Ochlos. Dessen Trommeln wider das Naturrecht sind seither gezwungen zu schweigen (dafür schreien die Steine der Natur umso lauter).

"Am 20. Januar 1793 verurteilte der Nationalkonvent Ludwig XVI. zum Tode; seine Hinrichtung war für den nächsten Tag angesetzt. Den Abend verbrachte Ludwig damit, sich von seiner Frau und seinen Kindern zu verabschieden.

Der folgende Tag, der 21. Januar , dämmerte kalt und nass. Ludwig stand um fünf Uhr auf. Um acht Uhr traf eine Wache von 1.200 Reitern ein, um den ehemaligen König auf einer zweistündigen Kutschenfahrt zu seiner Hinrichtungsstätte zu eskortieren.

Auf seine Einladung hin begleitete Ludwig ein Priester, Henry Essex Edgeworth, ein in Frankreich lebender Engländer. Edgeworth hielt das Ereignis fest, und wir schließen uns seiner Erzählung an, als er und der vom Schicksal verfolgte König die Kutsche besteigen, um ihre Reise anzutreten:

'Der König, der sich in der Kutsche wiederfand, wo er weder mit mir sprechen noch ohne Zeugen angesprochen werden konnte, bewahrte tiefes Schweigen. Ich überreichte ihm mein Brevier, das einzige Buch, das ich bei mir hatte, und er schien es mit Freude anzunehmen: Er schien darauf bedacht, dass ich ihm die Psalmen zeige, die seiner Situation am besten entsprächen, und rezitierte sie aufmerksam mit mir. Die Gendarmen schienen schweigend erstaunt und verblüfft über die ruhige Frömmigkeit ihres Monarchen, dem sie zweifellos noch nie zuvor so nahe gekommen waren.

Der Zug dauerte fast zwei Stunden. Die Straßen waren von Bürgern gesäumt, alle bewaffnet, einige mit Piken, andere mit Gewehren, und der Wagen war von einer Truppe umgeben, die aus den verzweifeltsten Leuten von Paris bestand. Als weitere Vorsichtsmaßnahme hatte man vor die Pferde eine Anzahl Trommeln gestellt, um jeden Lärm oder jedes Gemurmel zugunsten des Königs zu übertönen. Aber wie konnte man sie hören? Weder an den Türen noch an den Fenstern erschien jemand, und auf der Straße war nichts zu sehen außer bewaffneten Bürgern – Bürger, die alle darauf zustürmten, ein Verbrechen zu begehen, das sie vielleicht in ihrem Herzen verabscheuten.

So fuhr die Kutsche schweigend zum Place de Louis XV und hielt in der Mitte eines großen Platzes, der um das Schafott herum freigelassen worden war: Dieser Platz war von Kanonen umgeben, und dahinter erstreckte sich eine bewaffnete Menge, so weit das Auge reichte. Sobald der König bemerkte, dass die Kutsche anhielt, drehte er sich um und flüsterte mir zu: „Wenn ich mich nicht irre, sind wir da.“ Mein Schweigen war die Bestätigung dafür. Einer der Wachen kam, um die Kutschentür zu öffnen, und die Gendarmen wollten herausspringen, aber der König hielt sie auf und lehnte seinen Arm auf mein Knie. „Meine Herren“, sagte er mit majestätischem Ton, „ich empfehle Ihnen diesen guten Mann; sorgen Sie dafür, dass ihm nach meinem Tod keine Beleidigung zugefügt wird – ich befehle Ihnen, dies zu verhindern.“ …

Sobald der König die Kutsche verlassen hatte, umringten ihn drei Wachen und wollten ihm die Kleider ausziehen, aber er wies sie zurück – er zog sich aus, band sein Halstuch auf, öffnete sein Hemd und ordnete es selbst. Die Wachen, die das entschlossene Gesicht des Königs einen Augenblick lang verunsichert hatte, schienen ihre Kühnheit wiederzuerlangen. Sie umringten ihn wieder und wollten seine Hände ergreifen. „Was versuchst du?“, sagte der König und zog seine Hände zurück. „Dich zu fesseln“, antworteten die Elenden. „Mich zu fesseln“, sagte der König mit empörter Miene. 'Nein! Dem werde ich niemals zustimmen: Tu, was dir befohlen wurde, aber mich wirst du niemals fesseln!'

Der Weg zum Schafott war äußerst steinig und schwer zu gehen. Der König musste sich auf meinen Arm stützen, und da er so langsam vorankam, fürchtete ich einen Augenblick, ihm könnte der Mut fehlen. Doch zu meinem Erstaunen fühlte ich auf der letzten Stufe, dass er plötzlich meinen Arm losließ, und sah, wie er mit festem Fuß das ganze Schafott überquerte. Allein sein Blick ließ fünfzehn oder zwanzig Trommeln, die mir gegenüber standen, verstummen. ... ' ..."
/*

___
/* Cronin, Vincent, Louis und Antoinete (1975); Edgeworth, Henry in Thompson, JM, English Witnesses of the French Revolution (1938, Memoiren ursprünglich veröffentlicht 1815).
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Ich bin jetzt am rätseln zu was ich mich zählen darf.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

Wenn Du keine rechtlichen Probleme haben willst, halte Dich an Marx, der ist jetzt Kardinal.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

kukHofnarr hat geschrieben:
Montag 7. April 2025, 10:04
Wenn Du keine rechtlichen Probleme haben willst, halte Dich an Marx, der ist jetzt Kardinal.
Kardinal Marx ist aber sehr Widersprüchlich. Einmal die Gott gegebene Ordnung, andererseits menschengemachtes Werk.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Dar war sein Namensvetter doch konsequenter:
Hic Rhodos, hic salta
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

Wieso? Den doppelten humanistischen Salto zugunsten der klerikalmarxistischen Moralplanwirtschaft hat er doch mit Bestnote erturnt mit seiner Neuauflage des Kapitals. Aber wie Du ja selbst zitierst, lassen sich die Griechen nicht so leicht von den Römern vereinnahmen, von daher böte sich Dir die sokratische Position als Alternative, sozusagen als Zwischenstation zur Enzyklika Rerum Novarum, die übrigens ein prima Parteiprogramm abgibt zugunsten der Einführung der für eine Mehrheitsherrschaft einzig legitimen Regierungsform, aber davon war bislang bei den veralternativten Ossis und ihrem Schweizer Führungsoffizier noch nichts zu hören :patsch: KANN JA AUCH GAR NICHT :narr:

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

kukHofnarr hat geschrieben:
Montag 7. April 2025, 10:53
Wieso? Den doppelten humanistischen Salto zugunsten der klerikalmarxistischen Moralplanwirtschaft hat er doch mit Bestnote erturnt mit seiner Neuauflage des Kapitals. Aber wie Du ja selbst zitierst, lassen sich die Griechen nicht so leicht von den Römern vereinnahmen, von daher böte sich Dir die sokratische Position
Nun, ich war schon platt, als ich es las, daß es noch ein Kapital gibt.
Eben auf skoobe.de kurz reingelesen, und ja Gott hat Humor, wie der Bischof in seinem Brief an seinem Namensvetter, statt einer Einleitung, schrieb.
Daß er nicht nur denselben Nachnamen trägt, sondern auch Bischof in der Stadt von seinem Namensvetter war.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Zeno Kortin »

Wobei ich Dir bei Sokrates rechts gebe, daß es mit der Vernunft beim Demos nicht sehr weit her ist, und ich auch schon früher so meine Zweifel an dem Spruch: " Alle Macht den Sowjets" hatte.
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

Zeno Kortin hat geschrieben:
Montag 7. April 2025, 12:24
Wobei ich Dir bei Sokrates rechts gebe, daß es mit der Vernunft beim Demos nicht sehr weit her ist, und ich auch schon früher so meine Zweifel an dem Spruch: " Alle Macht den Sowjets" hatte.
Die Idee einer Räterepublik geistert aber noch durch viele Hirne der linken Spinner.
Das Narrativ, welches dort verbreitet wird lautet: Der Sozialismus/Kommunismus ist gut, er wurde nur bislang schlecht praktiziert. Und deine Räterepublik (in Reinform) wurde tatsächlich noch nicht ausprobiert.

Der Vernünftige jedoch ist prinzipiell gegen solcherlei Experimente von irgendwelchen Sozialingenieuren. Daß er deswegen von den Linken als Reaktionär diffamiert wird, kann er zwar aushalten, schränkt ihn aber absichtsvoll in der Wirkung und der Reichweite ein.
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von kukHofnarr »

kukHofnarr hat geschrieben:
Dienstag 1. April 2025, 11:51
... der Glaube kommt uns zu von aussen, und zwar auf persönliche Anfrage oder durch Fürbitte Dritter und manchmal sogar aus freien Stücken dessen, der ihn gewährt. Was die konkret hier besagte causa betrifft, habe ich die Fürbitte als naturrechtlich legitime Wirkursache bereits erwähnt.
Ein Praxisbeispiel:

An das katholische, d.h. auch zugunsten Dritter fürbittende Gebet zur Mutter unseres Herrn Jesus, Maria mediatrix, mater matrix materiae, vor der Mariensäule in München erinnert aktuell CNA:

„... Lehre uns, die Großen und die Kleinen, die Herrschenden und die Dienenden, auf solche Weise unsere Verantwortung zu leben. Hilf uns, die Kraft des Versöhnens und das Vergeben zu finden. Hilf uns, geduldig und demütig zu werden, aber auch frei und mutig, wie du es in der Stunde des Kreuzes gewesen bist. Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden. Segne uns und diese Stadt und dieses Land. Zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“ /*

___
/* PP Benedikt XVI. am 9. September vor der Mariensäule in München anlässlich seiner apostolischen Reise nach München, Altötting und Regensburg vom 9. bis 14. September 2006,
(https://www.vatican.va/content/benedict ... aeule.html [Abruf: 09. April 2025]).
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Peduli
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

:klatsch: :klatsch: :klatsch:
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Positioniert sich da schon jemand für den Fall, daß Merz -wider Erwarten- nicht zum Kanzler gewählt werden sollte?

Spahn fordert Umgang mit AfD „wie mit jeder anderen Oppositionspartei“
Die Wähler, die die AfD unterstützten, hätten eine klare Botschaft gesendet, die nun ernst genommen werden müsse. „Wir müssen immer im Kopf haben: Die sitzen da so stark, weil die Wähler uns etwas sagen wollten“, so Spahn. Die zunehmende Stärke der AfD, besonders im Osten Deutschlands, mache es erforderlich, daß die Politik schnell Ergebnisse liefere – vor allem in Bezug auf die illegale Migration.
Der Koalitionsvertrag sieht aber nicht so aus, als wenn schnelle Ergebnisse zu erwarten sind. Vielleicht gibt es nicht nur in der SPD Abgeordnete, denen die Maßnahmen zu weit gehen. Vielleicht sind auch einige Unions-Abgeordnete der Meinung, sie gingen nicht weit genug. Die Koalition hat 328 Sitze und benötigt 316 Stimmen für die Kanzlermehrheit. ;D

Peduli
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Peduli »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 12. April 2025, 14:47
Die Koalition hat 328 Sitze und benötigt 316 Stimmen für die Kanzlermehrheit. ;D
Aus der ehemals großen wurde - oh Wunder :emil: - eine kleine Koalition! :P :P :P
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Peduli hat geschrieben:
Samstag 12. April 2025, 15:21
Caviteño hat geschrieben:
Samstag 12. April 2025, 14:47
Die Koalition hat 328 Sitze und benötigt 316 Stimmen für die Kanzlermehrheit. ;D
Aus der ehemals großen wurde - oh Wunder :emil: - eine kleine Koalition! :P :P :P
Ich habe schon den Ausdruck "Marienkäfer-Koalition" gelesen. Klein, viel rot und nur ein paar schwarze Punkte. :D

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